EZB: Weg für Leitzinssenkungen geebnet

Inflation in der Eurozone entwickelt sich wie von der EZB erwartet

(Bildquelle: Pressefoto Europäische Zentralbank)

Die Inflation in der Eurozone entwickelt sich wie von der EZB erwartet und dürfte im Laufe des Jahres zum Inflationsziel von 2 Prozent zurückkehren. Die bis zuletzt überdurchschnittliche hohe Inflation bei Dienstleistungen dürfte sich künftig durch ein geringeres Lohnwachstum und einen zunehmenden Margendruck bei Unternehmen relativieren. Gleichzeitig wird das aktuelle Zinsniveau als restriktiv bezeichnet und erkannt, dass Refinanzierungen aktuell immer noch mit höheren Kosten einhergehen.

Zusammen mit dem Bild einer nur schwachen Konjunkturerholung in der Eurozone, ist der Weg für weitere Leitzinssenkungen in den kommenden Monaten geebnet. Wir gehen von einem Einlagenzins von 2,0 Prozent am Jahresende aus.

Damit dürften auch Renditen von Staatsanleihen bei längeren Laufzeiten kurzfristig sinken, allerdings weniger stark als notenbankinduziert am kurzen Laufzeitende. Der Euro dürfte schwach tendieren und Aktien sowie Edelmetalle durch die Zinsbewegung unterstützt bleiben.

Das Leitzinsszenario würde sich nur ändern, wenn die Konjunktur in Europa deutlich positiv überraschen könnte. Auslöser dafür könnten konkret absehbare Strukturreformen zur Ertüchtigung des Standorts durch eine neue Bundesregierung bzw. die neue EU-Kommission oder ein absehbares Ende der Kampfhandlungen in der Ukraine sein.

Ein Beitrag von Carsten Mumm

Er ist Chefvolkswirt bei der Privatbank Donner & Reuschel. Das Traditionshaus mit Sitz in Hamburg und München setzt auf qualifizierte und umfassende Beratung für vermögende Privatkunden, Unternehmer, Immobilienkunden und institutionelle Kunden.

 

 

 

 

 

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