ABB glänzt nicht nur mit der Quartalsbilanz

Ein höherer Auftragseingang, solides Umsatzwachstum und ein Rekord-Free-Cashflow unterstreichen ABBs Erfolg im Geschäftsjahr 2024 – Investoren blicken optimistisch auf das Jahr 2025.

Bildquelle: Pressefoto ABB

Die Schweiz ist bekannt für präzise Uhren, Finanzdienstleistungen – und auch ABB. Als weltweit führendes Technologieunternehmen hat ABB (WKN: 919730 / ISIN: CH0012221716) eine beeindruckende Geschichte vorzuweisen, die über ein Jahrhundert zurückreicht. In einem Umfeld, das durch Digitalisierung, Nachhaltigkeit und globale Unsicherheiten geprägt ist, muss sich aber auch ein Branchenriese wie ABB kontinuierlich neu erfinden.

Die Wurzeln eines globalen Technologiekonzerns

Die Geschichte von ABB beginnt 1988 durch die Fusion zweier traditionsreicher Unternehmen: der schwedischen ASEA (Allmänna Svenska Elektriska Aktiebolaget, gegründet 1883) und der schweizerischen Brown, Boveri & Cie (BBC, gegründet 1891).

Beide Firmen spielten eine bedeutende Rolle in der Elektrifizierung Europas und trieben die Entwicklung von elektrischen Maschinen, Turbinen und Stromnetzen voran. Die Fusion machte ABB sofort zu einem globalen Akteur, der sich frühzeitig auf Automatisierung und Energietechnik konzentrierte.

Von Anfang an zeichnete sich ABB durch Pioniergeist aus: Von der Einführung des weltweit ersten Hochspannungs-Gleichstromsystems (HGÜ) bis zur Entwicklung modernster Robotertechnik hat das Unternehmen zahlreiche technologische Meilensteine gesetzt. Heute ist ABB in über 100 Ländern vertreten und beschäftigt mehr als 100.000 Mitarbeiter.

Das Branchenumfeld: Wo ABB die Märkte antreibt

ABB agiert in einem wettbewerbsintensiven Umfeld, das stark von Megatrends wie der Energiewende, Industrie 4.0 und der Elektromobilität geprägt ist.

Die vier ABB-Hauptgeschäftsbereiche – Elektrifizierung, Prozessautomation, Robotik & Antriebe sowie Stromnetze – decken Schlüsselindustrien ab, die für die Zukunft der Weltwirtschaft entscheidend sind. Ob es um die Automatisierung von Fertigungsanlagen oder die Bereitstellung nachhaltiger Energiequellen geht, ABB befindet sich im Zentrum der Transformation.

Besonders im Bereich der Robotik und Automatisierungstechnik hat sich ABB als Marktführer etabliert. In der Fertigungsindustrie sind ABB-Roboter ein Standard geworden, sei es in der Automobilproduktion oder in hochpräzisen Fertigungsprozessen der Halbleiterindustrie.

Ein weiteres Wachstumsfeld ist die Elektromobilität: ABB liefert nicht nur Ladelösungen für Elektrofahrzeuge, sondern investiert auch stark in die Infrastruktur, um den weltweiten Ausbau voranzutreiben.

Doch der Wettbewerb schläft nicht. Große Rivalen wie Siemens, General Electric und Schneider Electric setzen ABB unter Druck, insbesondere in Bereichen wie der Automatisierung und der Energieversorgung.

Aktuelle Quartalszahlen – Über den Erwartungen trotz schwieriger Endmärkte

Der Schweizer Technologiekonzern hat jüngst mit seinen Zahlen für das vierte Quartal 2024 und das gesamte Geschäftsjahr 2024 die Erwartungen der Märkte übertroffen und wichtige Impulse für das kommende Jahr gesetzt. Mit einem höheren Auftragseingang, einem Rekord-Free-Cashflow (FCF) und einer Dividendenerhöhung um 3 Prozent bestätigt ABB seine starke Marktposition.

Zusätzlich kündigte ABB ein neues Aktienrückkaufprogramm im Umfang von 1,5 Mrd. US-Dollar an, was laut den Analysten von Vontobel seitens der Investoren positiv aufgenommen wurde. Der Ausblick auf 2025 ist solide, mit einem mittleren einstelligen Wachstum und einer erwarteten weiteren Margenverbesserung.

Die ABB-Zentrale in Zürich (Bildquelle: Pressefoto ABB)

ABB verzeichnete demnach im vierten Quartal 2024 ein organisches Auftragswachstum von 7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, was die Markterwartungen um 3 Prozent übertraf. Die positiven Zahlen sind hauptsächlich auf die starke Entwicklung in den Bereichen Electrification (EL), Motion und Process Automation zurückzuführen.

Lediglich der Bereich Robotics & Machine Automation (RA) blieb weiterhin hinter den Erwartungen zurück, was jedoch bereits im Vorfeld einkalkuliert war, so Vontobel. Insgesamt stieg der Auftragsbestand um 4 Prozent im Jahresvergleich, ein solider Puffer für das laufende Geschäftsjahr 2025.

Auch beim Umsatz konnte ABB überzeugen: Mit einem Plus von 5 Prozent lag das Wachstum deutlich über der erwarteten Steigerung von 3 Prozent. Diese Dynamik belege, dass ABB weiterhin stark von der globalen Nachfrage nach Elektrifizierungslösungen und Automatisierung profitiert, so Vontobel. Die operative EBITA-Marge von 16,7 Prozent lag dagegen leicht unter den Konsensschätzungen (20 Basispunkte), jedoch absolut 1 Prozent über den Erwartungen.

Free-Cashflow und Kapitalrendite auf Rekordniveau

Der Free-Cashflow (FCF) für das Gesamtjahr 2024 erreichte beeindruckende 3,9 Mrd. US-Dollar. Dies entspricht einem Rekordniveau und sei laut Vontobel ein klarer Beleg für das konsequente Management des Netto-Umlaufvermögens (NUV).

Aktionäre kommen bei ABB derzeit nicht zu kurz: ABB schlägt eine Dividendenerhöhung um 3 Prozent auf 0,90 CHF je Aktie vor, ein Schritt, der den Erwartungen entsprach.

Für das erste Quartal 2025 erwartet ABB ein mittleres einstelliges organisches Wachstum mit stabilen Margen. Auch auf das Gesamtjahr blickt das Management zuversichtlich: Ein mittleres einstelliges Wachstum ohne Berücksichtigung von M&A- und Wechselkurseffekten sowie eine weitere Verbesserung der Rentabilität werden erwartet.

Das marktEINBLICKE-Fazit

Vontobel rät aktuell zum Kauf der Aktie. Langjährige Aktionäre müssen nicht überzeugt werden. In der vergangenen Dekade hat der ABB-Aktienkurs per saldo um mehr als 208 Prozent zulegen könne. Dies entspricht einem Kursplus von fast 12 Prozent pro Jahr. Aus einer Einmalposition in Höhe von 10.000 Euro wären bis heute mehr als 30.000 Euro geworden.

Die aktuellen Ergebnisse unterstreichen ABBs Erfolgsgeschichte. Das Unternehmen bleibt ein Paradebeispiel für Schweizer Ingenieurskunst, gepaart mit globaler Innovationskraft.Trotz der Herausforderungen in bestimmten Bereichen zeigt das Unternehmen, dass es in der Lage ist, die Margen zu halten und in wachstumsstarken Märkten wie der Elektrifizierung und Automatisierung weiter zu expandieren.

Für Anleger  dürfte ABB ein interessanter Schweizer Aktien-Kandidat bleiben, zumal die gesteigerte Dividende und das Aktienrückkaufprogramm attraktive Renditen versprechen.

Wer nicht nur auf ABB, sondern auf über 30 aussichtsreiche Schweizer Aktien setzen möchte, kann sich das Open-End Partizipationszertifikat auf den Vontobel Swiss Research Basket (WKN: VL4JU8 / ISIN: DE000VL4JU82) anschauen. Dieser Index fasst alle mit einer vom Vontobel Research mit einer Kaufempfehlung versehenen schweizerischen Aktien. Dazu gehören neben Nestlé derzeit auch Lindt & Sprüngli, Adecco, Roche, Novartis oder Givaudan.

 

Der marktEINBLICKE-Quellensteuer-Tipp:

In diesem redaktionellen Beitrag haben Sie über ausländische Unternehmen gelesen, die an Sie als möglicher Aktionär auch eine Dividende zahlen. Dividenden sind für den langfristigen Vermögensaufbau das Salz in der Suppe. Als Anleger sollten Sie aber bei Dividendenzahlungen aus dem Ausland reagieren und sich zu viel gezahlte Quellensteuer kostengünstig rückerstatten lassen. Wir zeigen Ihnen, wie einfach und bequem das für jeden Investor geht.