OMV: Erholung trotz Nabucco-Aus

Bildquelle: Pressefoto OMV

Wie erwartet hat die OMV-Aktie das Nabucco-Aus recht gut weggesteckt. Zur Erinnerung: Anfang Juli wurde bekannt, dass die von der Europäischen Union unterstützte, in der Planung befindliche Nabucco-Pipeline kein Gas vom aserbaidschanischen Gaskonsortium Shah Deniz II erhalten wird. Eigentlich sollte die Nabucco-Pipeline über Wien nach Europa führen und die Abhängigkeit von russischem Gas verringern. Mit Bedauern hat OMV-Generaldirektor Gerhard Roiss die Entscheidung zur Kenntnis genommen. Schließlich hat der Konzern bei dem Projekt federführend mitgewirkt. OMV will jedoch weiterhin bei der weiteren Sicherung und Diversifizierung der Gasversorgung für Europa eine Rolle spielen.

Zwar hat OMV bislang rund 50 Mio. Euro in das Projekt gesteckt. Doch ist das Geld nicht verloren. Denn die Arbeit und der Einsatz, die in Nabucco geflossen sind, könnten sich für zukünftige Projekte bezahlt machen. Daher wird OMV auch keine Abschreibungen vornehmen. Jüngst erhielt der Kurs allerdings wieder einen Dämpfer, als der Konzern Pläne zum Kauf von Nordsee-Beteiligungen vom norwegischen Ölkonzern Statoil für zwei Mrd. Euro bekanntgab. Scheinbar hält der Markt die Wachstumsinvestition für zu teuer.

Die OMV-Aktie ist im Mai am Widerstand bei 40 Euro gescheitert. Im Zuge der Korrektur ist der Titel in den Seitwärtstrend zurückgekehrt. Nun versucht die Aktie einen neuen Anlauf nach oben.

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Je nach Nachrichtenlage dürfte der OMV-Kurs auch künftig größeren Schwankungen unterworfen sein. Wem das Direktinvestment zu riskant ist, schaut sich stattdessen die OMV Protect Aktienanleihe (ISIN AT000B119748) von der Erste Group Bank an. Das Papier bietet aufgrund des Kupons von 6,5 Prozent p.a., der am Laufzeitende auf jeden Fall gezahlt wird, einen Risikopuffer. Zudem wird die Aktienanleihe zum Nennwert getilgt, wenn der Kurs der OMV-Aktie zu keinem Zeitpunkt während der Beobachtungsperiode die Barriere von 80 Prozent des Startwerts berührt oder unterschreitet. Wenn die Barriere verletzt wird, und der Basiswert am Ende nicht wieder über dem Startpreis notiert, erfolgt die physische Lieferung der Aktie. Für risikobereite Anleger, die einen weiteren Kursanstieg von OMV erwarten, ist als Alternative auch die klassische Aktienanleihe (ISIN AT000B119730) interessant, die ohne Protect-Level auskommt. Das größere Risiko wird mit einem höheren Kupon von 8,5 Prozent p.a. „belohnt“.

Fazit: Bei der Protect Aktienanleihe auf OMV kommt am Laufzeitende in einem Jahr ein Kupon von 6,5 Prozent p.a. zur Auszahlung. Zudem wird das Papier zum Nennwert getilgt, wenn die OMV-Aktie während der Laufzeit stets über der Barriere von 80 Prozent des Startwerts notiert.

Ein Beitrag von Christian Scheid. Er ist Chefredakteur von Zertifikate // Austria und freier Wirtschafts- und Finanzjournalist. Er schreibt für mehrere österreichische und deutsche Fachmagazine und -zeitungen. Sein Gratis-Newsletter ZERTIFIKATE // AUSTRIA ist mehr als lesenswert. Hier geht es zur Anmeldung.

Bildquelle: Pressefoto OMV