Eurokai: Ein kleiner 2025er-Geheimtipp?

Vom Hamburger Familienbetrieb zum europäischen Logistikriesen: Eurokai hob im vergangenen Jahr mehrfach die Prognose für 2024. Der Aktienkurs ist seitdem in einem ruhigen Fahrwasser.

(Bildquelle: unsplash / Markus Spiske)

Die Eurokai GmbH & Co. KGaA (WKN: 570653/ ISIN: DE0005706535) gehört zu den Nebenwerten, mit denen Anleger in der Vergangenheit gute Rendite einfahren konnten – aber nur die wenigsten haben einen solchen Wert auf dem Radar.

Das Unternehmen hat sich seit seiner Gründung im Jahr 1961 durch Kurt Eckelmann von einem lokalen Familienbetrieb zu einem bedeutenden Akteur im europäischen Containerumschlag entwickelt. Heute betreibt das Unternehmen, oft in Partnerschaften, Containerterminals in mehreren europäischen Ländern, darunter Deutschland, Italien und Portugal, sowie in Marokko und Zypern.

Eurokai und die Historie

Ein bedeutender Schritt in der Unternehmensgeschichte war 1985 die Börseneinführung von Vorzugsaktien und Genussscheinen. Im selben Jahr wurde das LISCONT-Containerterminal in Portugal gegründet, was die internationale Expansion einleitete.

Nach dem Tod des Firmengründers übernahm 1986 sein Sohn, Thomas H. Eckelmann, die Führung. Unter seiner Leitung expandierte Eurokai nach Italien und beteiligte sich am La Spezia Container Terminal. Weitere wichtige Entwicklungen waren die Übernahme der Hamburger Unternehmen Holzmüller Seehafenbetrieb (1988) und PCO Stauereibetrieb PAETZ & Co. (1987) sowie der Erwerb der Konzession für den Medcenter Container Terminal in Gioia Tauro (1993).

Die Marktstellung von Eurokai

Eurokai agiert in einem wettbewerbsintensiven Marktumfeld. Als Finanzholding hält das Unternehmen 50 Prozent der Anteile an der EUROGATE GmbH & Co. KGaA, KG, dem größten reedereiunabhängigen Containerterminal- und Logistikunternehmen Europas. Die restlichen Anteile hält die BLG LOGISTICS GROUP. Zudem besitzt Eurokai 66,6 Prozent der Anteile an der Contship Italia S.p.A. Diese Beteiligungen stärken die Position des Unternehmens im europäischen Containerumschlag erheblich.

Die Eurokai-Aktie ist seit 1985 an der Börse notiert. Aktuell notiert die Aktie bei etwa 34 Euro Euro. Das Unternehmen weist eine Marktkapitalisierung von rund 202,60 Millionen Euro auf und bietet eine Dividendenrendite von mehr als 5,8 Prozent.

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Eurokai hebt mehrmals die Prognose an

Im Dezember 2024 hob Eurokai zudem die Prognose für das Geschäftsjahr 2024 ein weiteres Mal an. Nun „geht die Geschäftsführung jetzt für die Prognose des EUROKAI-Konzerns für das Geschäftsjahr 2024 davon aus, dass ein gegenüber dem Vorjahr weiter deutlich verbessertes Konzernergebnis zu erwarten ist“, hieß es. Und weiter:

„Die Geschäftsführung geht auch für den Einzelabschluss der EUROKAI KGaA wegen einer nun deutlich erhöhten Gewinnzuweisungserwartung von der EUROGATE GmbH & Co. KGaA, KG, die insbesondere auch auf einer perspektivisch verbesserten Ergebniserwartung der EUROGATE Container Terminal Wilhelmshaven GmbH & Co. KG (Langfristplanung 2025- 2052) und einer daraus resultierenden Zuschreibung des dort im Geschäftsjahr 2020 noch vollständig wertberichtigten Beteiligungsansatzes beruht, von einem gegenüber dem Vorjahr nun weiter deutlich verbesserten Ergebnis aus.“

Mitte Januar wurde zudem bekannt, dass das Eurogate Container Terminal in Bremerhaven neues Personal einstellt. Die genaue Zahl der Neueinstellungen hängt dabei von der tatsächlichen Umschlagsentwicklung im Jahr 2025 und den weiteren Prognosen ab. Haupttreiber dieser Entwicklung sind die Mengenprognosen von MSC und der Ocean Alliance sowie die neue Gemini-Kooperation zwischen den Reedereien Maersk und Hapag-Lloyd, die am 1. Februar dieses Jahres beginnt.

Das marktEINBLICKE-Fazit

Eurokai scheint wieder im richtigen Fahrwasser zu sein. Nachdem das Unternehmen im vergangenen Jahr mehrmals die Prognose für 2024 angehoben hatte, könnte ein Anleger davon ausgehen, dass dieser Trend sich in 2025 fortsetzen dürfte.

Zuletzt markierte die Aktie ein neues 12-Monats-Hoch. Zudem befindet sich das Papier seit Mitte Juni vergangenen Jahres im langfristigen Aufwärtstrend und hat seitdem mehr als 30 Prozent zugelegt. Auch der Abstand zur 200-Tage-Linie ist nicht übertrieben und beträgt derzeit 15 Prozent.

Angesichts einer attraktiven Dividendenrendite und der Aussicht auf gute Geschäfte könnte Eurokai in diesem Jahr ein kleiner Geheimtipp im Segement der Nebenwerte sein.