„Die Europäische Zentralbank (EZB) hat ihren Hauptrefinanzierungszins Ende Januar von 0,25 Prozent auf 2,9 Prozent gesenkt, um die schwächelnde Konjunktur im Euroraum zu stützen“, fasst Antonio Skoro, Geschäftsführer der Qualitypool GmbH, den jüngsten Beschluss zusammen. „In den Tagen nach der Ankündigung blieben deutliche Reaktionen an den Anleihen- und Zinsmärkten jedoch aus. Allenfalls lässt sich von einer vorübergehenden Stabilisierung des Zinsniveaus sprechen, nachdem die Bauzinsen Anfang bis Mitte Januar leicht angestiegen waren.“
Auch die Entwicklung der Verbraucherpreise zeichnete zuletzt ein uneinheitliches Bild. Die Inflationsrate in Deutschland stieg im Januar 2025 im Vergleich zum Vorjahresmonat überraschend nur um 2,3 Prozent. Ein Grund dafür war die leichte Entspannung bei den Lebensmittelpreisen. In der Eurozone hingegen lag die Inflation im selben Zeitraum bei 2,5 Prozent, was vor allem auf höhere Preise für Waren und Dienstleistungen zurückzuführen ist.
Die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) verhielt sich Ende Januar abwartend, wie bereits gegen Ende 2024 signalisiert, und ließ den Leitzins unverändert. „Nach drei Zinssenkungen in Folge betonte Fed-Chef Jerome Powell, dass zu viele schnelle Zinsschritte die Inflationsdynamik negativ beeinflussen könnten, und entschied sich deshalb vorerst für eine abwartende Haltung“, erklärt Skoro.
Aktuelle Entwicklung der Baufinanzierungszinsen
Anfang Februar stabilisierten sich die Bestzinsen für 10-jährige Zinsbindungen bei 3,04 Prozent, während 15-jährige Zinsbindungen bei 3,16 Prozent notierten. Zuvor waren die Zinsen im Januar von 2,90 Prozent auf 3,05 Prozent (für 10-jährige) beziehungsweise von 3,00 Prozent auf 3,26 Prozent (für 15-jährige Zinsbindungen) gestiegen.
„Die vorübergehende Beruhigung der Bauzinsen ist durchaus positiv zu werten“, so Skoro weiter. „Dennoch sind in den kommenden Monaten schnelle Schwankungen des Zinsniveaus nicht auszuschließen. Besonders unerwartete politische oder wirtschaftspolitische Entscheidungen könnten für Unruhe sorgen, weshalb es umso wichtiger ist, die Zinsentwicklung im Blick zu behalten.“
Eine verlässliche Prognose für den weiteren Jahresverlauf bleibt laut Skoro allerdings schwierig. „Wir gehen davon aus, dass die EZB weitere Zinssenkungen vornehmen wird, um die Konjunktur in der Eurozone zusätzlich zu beleben. Allerdings könnte ein Teil dieser Maßnahmen noch nicht vollständig in den Anleihen- und Zinsmärkten berücksichtigt sein.“
Die Zins-Tendenz
Kurzfristig: Leicht schwankend seitwärts
Langfristig: Leicht rückläufig
Ein Beitrag von Antonio Skoro
Er ist Geschäftsführer Finanzierung der Qualitypool GmbH. Diese ist mit mehr als 13.000 aktiven Maklern einer der führenden Maklerpools Deutschlands. Qualitypool bietet Finanzdienstleistern und Finanzvertrieben professionelle Unterstützung bei der Vermittlung von Baufinanzierungen, Konsumentenkrediten, Bausparlösungen und Versicherungen. Der Vertriebsunterstützer ermöglicht Maklern im Rahmen eines speziell auf ihre Bedürfnisse zugeschnittenen Leistungspakets die neutrale Finanzierungsplattform EUROPACE sowie die Versicherungsplattform SMART INSUR. Qualitypool ist eine 100-prozentige Tochter der an der Frankfurter Börse im MDAX gelisteten Hypoport SE, einem Netzwerk von Technologieunternehmen für die Kredit- & Immobilien- sowie Versicherungswirtschaft.
Beitrag spiegelt die Meinung des oder der jeweiligen Autoren wider. Die CASMOS Media GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.