Der Wahlkampf im Vorfeld einer Bundestagswahl war wohl schon sehr lange nicht mehr so intensiv und emotionsgeladen, wie derzeit. Vorbei sind die Zeiten einer Schlafwagen-Debatte um Angela Merkel, stattdessen kommen Erinnerungen an die Kämpfe zwischen Gerhard Schröder und Helmut Kohl 1998 hoch – wenngleich die Köpfe heute weitaus weniger stilprägend sind als damals.
Anleger spielen im Wahlkampf indes keine Rolle – von der Aktienrente der FDP und der Sozialabgaben-Debatte auf Kapitalerträge von Robert Habeck einmal abgesehen. Beide Punkte sind allerdings rasch wieder in der Versenkung verschwunden. Schade eigentlich, dann beide Themen wären es Wert darüber zu diskutieren. Es geht schließlich darum, wie eine der ältesten Gesellschaften der Welt künftig ihre Altersvorsorge aufbaut. Von den vergangen zwei Rezessionsjahren einmal ganz abgesehen.
Immerhin: Die Anleger im Land erwarten sich zumindest für die Kursentwicklung positive Impulse. Laut einer Onlineumfrage des Bundesverbands für strukturierte Wertpapiere (BSW) – nicht mit der gleichnamigen Partei zu verwechseln – geht ein knappes Drittel davon aus, dass die Bundestagswahl einen positiven Einfluss auf die Kapitalmärkte Deutschlands und Europas haben wird. Rund 27 Prozent gehen davon aus, dass sich die Märkte nach den Wahlen unverändert zeigen. Die Tendenz ist also durchaus erfreulich.
Das marktEINBLICKE-Fazit
Die Münchener Sicherheitskonferenz hat gezeigt, dass Europa und insbesondere auch Deutschlands neue Regierung große Themen auf ihrer Agenda haben wird. Es bleibt die Hoffnung, dass die wirtschaftliche Entwicklung dies auch ermöglicht und Deutschland nicht weiter abrutscht. So bleiben wir bei der Devise der letzten Ausgabe: „Expect the worst and hope for the best.“
In diesem Sinne, bleiben Sie weiter engagiert (an der Börse).
Ihre marktEINBLICKE-Herausgeber
Christoph A. Scherbaum & Marc. O. Schmidt