„Schlumberger gehört zu den günstigsten Aktien mit einem wirtschaftlichen Burggraben in unserer globalen Energieanalyse“. Ein Satz aus der aktuellen Einschätzung von Morningstar. Aktuell beträgt das KGV von Schlumberger etwa 12, Morningstar sieht wiederum den Fair Value bei ca. 54 Dollar. Aktuell notiert der Kurs um die 40-Dollar-Marke – lohnt sich diese US-Aktie?
Die Geschichte der Schlumberger Limited (WKN: 853390 / ISIN: AN8068571086) beginnt im Jahr 1926, als die französischen Ingenieure Conrad und Marcel Schlumberger in Paris das Unternehmen gründeten. Ursprünglich konzentrierte sich Schlumberger auf geophysikalische Messungen für die Erdöl- und Gasexploration. Die bahnbrechenden Technologien, die das Unternehmen entwickelte, revolutionierten die Art und Weise, wie Bodenschätze erkundet wurden.
Bereits in den 1930er-Jahren expandierte Schlumberger in die USA, wo das Unternehmen rasch an Bedeutung gewann. Durch kontinuierliche Innovationen und den Einsatz modernster Technologien wuchs Schlumberger im Laufe des 20. Jahrhunderts zu einem der führenden Ölfeld-Dienstleister weltweit.
Heute ist Schlumberger eines der größten Unternehmen der Energie- und Rohstoffbranche mit einem breiten Portfolio, das Dienstleistungen und Technologien für die Öl- und Gasförderung, Explorationsprojekte und zunehmend erneuerbare Energielösungen umfasst. Das Unternehmen ist in mehr als 120 Ländern aktiv und betreibt Forschungszentren auf der ganzen Welt.

Die Politik Trump könnte unterstützend wirken
Als weltweit führender Anbieter von Ölfelddienstleistungen könnte Schlumberger von der Politik des US-Präsidenten Donald Trump profitieren. Trumps energiepolitische Agenda in den ersten Amtszeit fokussierte sich bereits auf die Förderung fossiler Brennstoffe und die Deregulierung der Energiebranche, was Unternehmen wie Schlumberger begünstigte. Dies will Trump auch jetzt nicht anders machen.
Während seiner ersten Amtszeit setzte Trump auf eine “America First”-Energiepolitik, die darauf abzielte, die heimische Öl- und Gasproduktion zu steigern. Durch die Lockerung von Umweltauflagen und die Öffnung neuer Fördergebiete, einschließlich zuvor geschützter öffentlicher Ländereien, schuf seine Administration ein investitionsfreundliches Umfeld für die Öl- und Gasindustrie. Schlumberger, mit seiner globalen Präsenz und Expertise, konnte von dieser expansiven Förderpolitik profitieren, indem es seine Dienstleistungen verstärkt in den USA anbot und somit seinen Marktanteil ausbaute. Das dürfte nun nicht anders werden.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Politik von Präsident Trump, geprägt durch Deregulierung, Förderung der heimischen Energieproduktion und steuerliche Entlastungen, ein günstiges Umfeld für Schlumberger Limited schuf und es wieder machen wird. Diese Maßnahmen sollten es dem Unternehmen ermöglichen, seine Position auf dem US-Markt zu stärken und von den globalen Verschiebungen in der Energiebranche zu profitieren.

Eine unterbewertete Aktie
SLB konnte im vergangenen Geschäftsjahr ein solides Wachstum verzeichnen. Der Jahresumsatz stieg um 10 Prozent auf 36,29 Mrd. US-Dollar. Der GAAP-Gewinn pro Aktie (EPS) erhöhte sich um 7 Prozent auf 3,11 US-Dollar, während der bereinigte EPS, ohne Sonderposten, um 14 Prozent auf 3,41 US-Dollar zulegte. Der auf SLB entfallende Nettogewinn betrug 4,46 Mrd. US-Dollar, was einem Anstieg von 6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Das bereinigte EBITDA belief sich auf 9,07 Mrd. US-Dollar und wuchs um 12 Prozent. Auch der operative Cashflow war mit 6,60 Mrd. US-Dollar stark, während der freie Cashflow bei 3,99 Mrd. US-Dollar lag.
Für Morningstar gehört Schlumberger zu den günstigsten Aktien „mit einem wirtschaftlichen Burggraben in unserer globalen Energieanalyse.“ Hier ist man der Meinung, dass diese „unterbewertete Aktie eine Prämie verdient“, angesichts der Größe des Unternehmens, seines Lösungsportfolios, seiner Wettbewerbsposition in einigen der attraktiveren Dienstleistungsmärkte und seines technologischen Vorteils.
SLB habe eine führende Position im Bereich digitaler Ölfelddienstleistungen und könnte auch von der Entwicklung künstlicher Intelligenz in der Branche profitieren, so Morningstar. „Wir schätzen das Risiko-Rendite-Profil der Aktie für geduldige Investoren, insbesondere angesichts der Absicht des Managements, im Jahr 2025 Aktien im Wert von 2,3 Mrd. US-Dollar zurückzukaufen. SLB gehört zu den 33 unterbewerteten Aktien, die unsere Analysten für 2025 empfehlen.“
Das marktEINBLICKE-Fazit
Morningstar sieht für Schlumberger ein Kursziel von 54 US-Dollar, basierend auf Gewinn- und EBITDA-Multiplikatoren für 2025 und 2026. Das Unternehmen dürfte – so die Analysten – von hohen globalen Investitionsentscheidungen profitieren und seinen internationalen Umsatz jährlich um mehr als 4,5 Prozent steigern. Besonders das digitale Geschäft wächst demnach stark und wird voraussichtlich bis 2030 einen Umsatz von 4 Mrd. US-Dollar erzielen.
Auch wenn das Management erhebliche Aktienrückkäufe plant, was die US-Aktie für geduldige Anleger attraktiv mache, so Morningstar – eines bleibt Fakt: Auf die Zehn-Jahres-Sicht weist die Schlumberger-Aktie einen Verlust von durchschnittlich -6,1 Prozent pro Jahr aus. Das heißt aus einer Geldanlage von 10.000 Euro wäre bis heute nur etwas mehr als 5000 Euro in der Position.