Warum Diversifikation und Rebalancing das Fundament sind

Hypes wie KI beflügeln die Börse. Doch nur wer klug diversifiziert und regelmäßig rebalanced, bleibt langfristig erfolgreich.

(Bildquelle: Pressefoto Deutsche Börse AG)

Die Börse ist ein Ort, an dem Emotionen oft stärker wirken als rationale Entscheidungen. Besonders in Zeiten von Hypes – sei es durch Künstliche Intelligenz (KI), Kryptowährungen oder grüne Technologien – lassen sich Anleger schnell von (kurzfristigen) Trends zu sehr leiten. Doch wer langfristig erfolgreich sein will, sollte auf zwei essenzielle Grundprinzipien setzen: Diversifikation und Rebalancing. Sie wissen als Anleger:

Diversifikation: Der Schlüssel zur Risikostreuung

Ein breit gestreutes Portfolio hilft, Risiken zu minimieren und Ertragschancen stabil zu halten. Statt auf eine einzelne Branche oder ein einzelnes Unternehmen zu setzen, sollten Anleger ihr Kapital auf verschiedene Anlageklassen, Sektoren und geografische Regionen verteilen. Dies verringert das Risiko dramatischer Verluste durch unvorhersehbare Ereignisse wie wirtschaftliche Krisen, geopolitische Spannungen oder Unternehmenspleiten.

Ein Beispiel: Während die Tech-Branche von der KI-Revolution profitiert, gibt es Phasen, in denen klassische Industrien oder Rohstoffunternehmen bessere Renditen erzielen. Wer sein Portfolio ausschließlich auf Technologieaktien ausrichtet, setzt sich erheblichen Schwankungen aus. Durch eine intelligente Streuung lässt sich das vermeiden.

Rebalancing: Die Kontrolle über das Portfolio behalten

Selbst ein gut diversifiziertes Depot verändert mit der Zeit seine Zusammensetzung. Bestimmte Werte entwickeln sich besser als andere, wodurch das ursprüngliche Gleichgewicht verloren geht. Hier kommt das Rebalancing ins Spiel:

Dabei werden übergewichtete Anlageklassen reduziert und untergewichtete wieder aufgestockt. Das Ziel ist es, die ursprüngliche Strategie beizubehalten und nicht ungewollt höhere Risiken einzugehen.

Wer langfristig investiert, kommt um zwei wichtige Faktoren nicht herum. Die Gründe sind so einfach wie die Börse selbst. (Bildquelle: Pressefoto Deutsche Börse AG)

Ein Beispiel: Wer vor fünf Jahren ein Portfolio mit 30 Prozent Technologieaktien, 40 Prozent Standardwerten und 30 Prozent Anleihen hatte, könnte heute feststellen, dass Technologie inzwischen (mehr als) 50 Prozent des Depots ausmacht. Ohne Rebalancing wäre der Anleger nun einem höheren Risiko ausgesetzt – genau das, was langfristige Investoren vermeiden wollen.

Der KI-Hype und die Gefahr der Überbewertung

Ein aktuelles Beispiel für Markt-Hypes ist der Boom der Künstlichen Intelligenz. Unternehmen wie NVIDIA (WKN: 918422 / ISIN: US67066G1040), Microsoft oder Alphabet profitieren massiv von der Entwicklung und erleben enorme Kurssteigerungen. Viele Anleger lassen sich von der Euphorie mitreißen und investieren überproportional in diesen Bereich. Aber auch Hypes bergen Gefahren: Überbewertungen, plötzliche Korrekturen oder regulatorische Eingriffe können den Aufwärtstrend abrupt stoppen.

Langfristig orientierte Investoren sollten sich daher nicht ausschließlich auf KI-Aktien verlassen, sondern weiterhin diversifizieren. Es gilt, einen kühlen Kopf zu bewahren und das Portfolio regelmäßig zu überprüfen, anstatt blind einem Megatrend zu folgen.

Das marktEINBLICKE-Fazit

Die langfristige Wertsteigerung eines Depots hängt nicht von kurzfristigen Spekulationen ab, sondern von einer soliden Strategie mit Baustein-Aktien. Diversifikation schützt vor unkontrollierbaren Marktschwankungen, und regelmäßiges Rebalancing stellt sicher, dass Anleger nicht ungewollt zu hohe Risiken eingehen. Wer diese Prinzipien beherzigt, kann langfristig stabile Renditen erzielen – unabhängig von aktuellen Börsentrends.

 

In diesem Sinne, bleiben Sie weiter engagiert (an der Börse), alle Daten der kommenden Handelswoche und Prognosen finden Sie in unserem Wirtschaftskalender.

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Christoph A. Scherbaum & Marc. O. Schmidt