In diesen Tagen hatte nicht nur NVIDIA als großer US-Tech-Wert Zahlen vorgelegt. Im Fokus stand auch Salesforce (WKN: A0B87V / ISIN: US79466L3024). Der SAP-Konkurrent konnte erfreuliche Ergebnisse für das abgelaufene Quartal präsentieren, der Ausblick und die Umsätze waren dagegen weniger erfreulich.
Salesforce enttäuscht mit dem Ausblick
Ähnlich wie im Fall von anderem US-Tech-Größen wie Amazon waren es unter anderem negative Wechselkurseffekte, die Salesforce den Ausblick vermasselten. Der Cloud-Software-Spezialist rechnet für das laufende April-Quartal mit einem bereinigten Gewinn je Aktie in Höhe von 2,54 US-Dollar bei Umsatzerlösen in Höhe von 9,71 bis 9,76 Mrd. US-Dollar.
Die Konsensschätzungen bewegten sich zuletzt jedoch bei EPS und den Erlösen bei 2,62 US-Dollar bzw. 9,91 Mrd. US-Dollar. Auch der Ausblick für das Gesamtjahr 2025/26 bleib ein wenig unter den Erwartungen. Hier hatte das Management einen bereinigten Gewinn je Aktie von 11,09 bis 11,17 US-Dollar und Umsätze von 40,5 bis 40,9 Mrd. US-Dollar prognostiziert. Analysten gingen zuvor im Schnitt von einem EPS von 11,20 US-Dollar bei Erlösen von 41,5 Mrd. US-Dollar aus.
Stark positioniert
Die Marktreaktionen fielen negativ aus. Seit Jahresbeginn liegt die Salesforce-Aktie nun mit knapp 12 Prozent im Minus, nachdem das Papier in der zweiten Hälfte des Jahres 2024 eine Rallye erlebt hatte.
Entsprechend dürften auch Gewinnmitnahmen bei den jüngsten Kursverlusten eine Rolle spielen. Das Management wird seinerseits nicht müde, auf die jüngsten Erfolge und die sich noch bietenden Wachstumsaussichten in Bereichen wie der KI und der Cloud zu verweisen.
CEO Marc Benioff sprach von einem „unglaublichen Quartal und einem Jahr mit einer starken Leistung bei allen Schlüsselkennzahlen, einschließlich des höchsten Cashflows in der Geschichte unseres Unternehmens.“ Aus seiner Sicht sei „kein Unternehmen besser positioniert als Salesforce, um Kunden durch die digitale Arbeitsrevolution zu führen.“
Salesforce löst eine Debatte aus
Bei Analysten hielt sich die Begeisterung eher in Grenzen. Mark Moerdler, Analyst bei Bernstein, nutzte die Zahlenbekanntgabe, um das Kursziel für Salesforce von 286,00 auf 243,00 US-Dollar zu senken. Zudem wurde die „Underperform“ -Einstufung bestätigt. Bei Salesforce würde es sich aus Analystensicht um ein reifes Unternehmen in einem reifen Markt handeln. Zudem seien die Erwartungen im Allgemeinen und insbesondere in Bezug auf Agentforce zu hoch gewesen. Die Ergebnisse und Prognosen von Salesforce für das vierte Quartal würden den Erwartungen von Bernstein entsprechen, da das Unternehmen ein durchwachsenes Quartal und ein langsameres als erwartetes Umsatzwachstum für das erste Quartal und das Geschäftsjahr 2025/26in Aussicht gestellt habe.
Bank of America-Analyst Brad Sills senkt zwar seinerseits das Kursziel für Salesforce von 440,00 US-Dollar auf 400,00 US-Dollar, stuft die Aktie aber weiterhin mit „Buy“ ein. Salesforce habe „insgesamt solide Q4-Ergebnisse“ abgeliefert, obwohl es „einige Puts und Takes“ gegeben habe. Der Analyst bleibt bei seiner Ansicht, dass Salesforce „sich als nächster hochwertiger Growth at a reasonable Price (GARP) -Titel mit dauerhaftem Umsatzwachstum im niedrigen zweistelligen Bereich herauskristallisiert“ und dass Salesforce weiterhin auf dem Weg zu einer gesunden Beschleunigung der Umsatzzahlen sei. J.P. Morgan-Analyst Mark Murphy stellt unter anderem das über dem Konsens liegende RPO-Wachstum des Unternehmens im ersten Quartal heraus.
Das marktEINBLICKE-Fazit
Salesforce konnte mit seinem Ausblick die Markterwartungen nicht erfüllen. Dies bedeutet aber noch nicht, dass man den SAP-Konkurrenten als Profiteur wichtiger Trends wie KI oder Cloud abschreiben sollte. Zumal das Unternehmen nach vielen Jahren endlich auch auf der Ergebnisseite Erfolge verzeichnen kann.
Wer als Anleger von den Wachstumsaussichten im Bereich Künstliche Intelligenz überzeugt ist, jedoch nicht nur auf Salesforce, sondern gleich auf einen Korb aus Branchenvertretern setzen möchte, sollte sich das Indexzertifikat (WKN: DA0ABW / ISIN: DE000DA0ABW6) auf den Künstliche Intelligenz Index einmal anschauen.