Während die Künstliche Intelligenz immer mehr Anwendungen findet, werden auch die Einsatzgebiete sowie die eingesetzten Mittel bei Cybersecurity-Unternehmen immer zahlreicher. Auch Kunden erkennen dies.
So konnten Branchenvertreter wie Palo Alto Networks (WKN: A1JZ0Q / ISIN: US6974351057) zuletzt in der Gunst der Analysten steigen. Besonderer Fokus galt nun den Zahlen bei CrowdStrike (WKN: A2PK2R / ISIN: US22788C1053).
Mildernde Umstände
Das auf den Bereich Endpunktsicherheit spezialisierte Cybersecurity-Unternehmen wurde vor allem genauer beäugt, weil Anleger sehen wollten, wie Kunden auf den letztjährigen IT-Ausfall nach einem fehlerhaften CrowdStrike-Software-Update reagieren. Die jüngsten Zahlen selbst fielen in wichtigen Kategorien überzeugend aus, allerdings enttäuschte CrowdStrike mit dem Ausblick, sodass die Aktie am Dienstagabend nachbörslich nach Bekanntgabe der Ergebnisse um mehr als 9 Prozent zurücksetzte.
Die jährlich wiederkehrenden Umsätze lagen zuletzt bei 224 Mio. US-Dollar, gegenüber Konsensschätzungen von 198 Mio. US-Dollar. Auch die Q4-Gesamtumsätze lagen mit 1,06 Mrd. US-Dollar oberhalb der Erwartungen. Die EPS-Prognose für 2025/26 sieht mit 3,33 bis 3,45 US-Dollar gegenüber Schätzungen von 4,43 US-Dollar fast schon düster aus, allerdings ist ein sehr großer Teil davon einer stark erhöhten Steuerquote geschuldet, was an den Märkten als mildernde Umstände ausgelegt werden kann. Zumal das Management weiter optimistisch bleibt.
George Kurtz, Gründer und CEO von CrowdStrike, sprach davon, dass Unternehmen aller Größenordnungen schnell KI einsetzen würden. Daher seien „KI-native“ Plattformen für Cybersecurity erforderlich, um den „Einbruch“ zu stoppen. „Wir sehen eine starke Dynamik in unseren Geschäftsbereichen Next-Gen SIEM, Cloud Security und Identity Protection“, so Kurtz weiter. Eine etwas andere Marktreaktion hatten die jüngsten Zahlen des Branchenkonkurrenten Okta (WKN: A2DNKR / ISIN: US6792951054) hervorgerufen. Die Aktie beendete den Dienstaghandel mit einem Plus von 24 Prozent.
Fortschritte bei Okta
Die unterschiedlichen Reaktionen hatten aber auch etwas damit zu tun, dass sich die Okta-Aktie in den vergangenen Jahren schwächer entwickelt hatte und die Erwartungen andere als im Fall von CrowdStrike waren. Barclays-Analyst Saket Kalia nutzte die Ergebnisvorlage, um das Kursziel für die Okta-Aktie von 105,00 auf 115,00 US-Dollar anzuheben. Der Blick auf die verbleibenden Leistungsverpflichtung des Cybersecurity-Unternehmens im vierten Quartal sei besonders positiv. Auch die Umsatzprognose für das Geschäftsjahr 2025/26 falle überzeugend aus.
Peter Weed, Analyst bei Bernstein, sieht das Ende einer schmerzhaften Phase nach COVID-19 sowie eine Verbesserung der operativen Margen und die starke Produktpipeline. BTIG-Analyst Gray Powell stellt die „starken“ Q4-Ergebnisse des Unternehmens mit einem „bemerkenswerten“ CRPO-Wachstum von 15 Prozent (Current Remaining Performance Obligation) heraus. Dabei habe dieses Wachstum deutlich über den Schätzungen von 9 Prozent gelegen. Die Stärke sei breit gefächert gewesen, mit einer verbesserten Dynamik bei Großaufträgen, neuen Produktionen sowie besseren Cross-Sell- und Up-Sell-Aktivitäten.
Das marktEINBLICKE-Fazit
Auch wenn nicht sämtliche Branchenvertreter immer im Gleichschritt marschieren, eröffnen sich im Bereich Cybersecurity aufgrund des KI-Booms ganz neue Wachstumsmöglichkeiten.
Neben Palo Alto Networks, Okta oder CrowdStrike rechnen sich viele andere Branchenvertreter einiges an Wachstumspotenzial im Internetsicherheitsbereich aus. Aus diesem Grund dürfte ein Blick auf das Indexzertifikat auf den Cybersecurity Index (WKN: DA0AB8 / ISIN: DE000DA0AB89) interessant und lohnenswert sein.