Kingfisher wagt sich nach Deutschland

Bildquelle: Kingfisher plc

Die deutsche Baumarkt-Branche befindet sich weiterhin im Umbruch. Nach der Pleite von Praktiker (WKN A0F6MD) vermeldete nun Europas größter Baumarkt-Konzern Kingfisher (WKN 812861), dass er sein Glück auf dem hartumkämpften deutschen Markt versuchen möchte.

Zu diesem Zweck hatte die weltweite Nummer drei hinter den US-Konkurrenten Lowe’s (WKN 859545) und Home Depot (WKN 866953) bereits seine Vertreter aus den Aufsichtsgremien von Hornbach (WKN 608343) zurückgezogen. Damit sollen Interessenkonflikte vermieden werden, jedoch möchten die Briten an der lukrativen Beteiligung an Hornbach festhalten. Zum Start möchte Kingfisher vier Filialen seiner Spezialisten-Marke Screwfix eröffnen.

Dabei dürften die Briten wie die gesamte Branche hoffen, dass sich die wetterbedingten Umsatzschwächen aus dem ersten Halbjahr 2013 nicht wiederholen. Aufgrund des schlechten Wetters verkauften sich insbesondere die Gartensortimente sehr schlecht. Wie der Handelsverband Heimwerken, Bauen und Garten (BHB) meldet, erreichte der Gesamtbruttoumsatz des deutschen Baumarkthandels in den ersten sechs Monaten einen Wert von 9,101 Mrd. Euro. Dies war sowohl nominal als auch auf bereinigter Verkaufsfläche – ohne Berücksichtigung von Neueröffnungen und Schließungen in den vergangenen 12 Monaten – ein Rückgang um etwa 5 Prozent.

Angesichts dieser Rückgänge und der großen Umwälzungen, die derzeit auf dem deutschen Markt vor sich gehen, könnte Anleger versucht sein, ihren Blick eher über den Atlantik schweifen zu lassen. Immerhin profitieren die dortigen Anbieter von einer rasanten Erholung am US-Häusermarkt, die die Nachfrage nach Baumaterialien und damit auch die Aktienkurse von Home Depot & Co. noch eine Weile ansteigen lassen sollte.

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