So schützen Sie Ihr Zuhause vor Einbrechern

Steigende Einbruchszahlen erfordern mehr Schutz. Wie Eigentümer und Mieter ihr Zuhause mit einfachen Maßnahmen absichern können.

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Der Schutz des eigenen Zuhauses vor Einbruch und Diebstahl ist ein zentrales Anliegen von Immobilieneigentümern und Mietern. Niemand möchte in die Situation kommen zu wissen, dass fremde Menschen einmal durch die eigenen vier Wände gelaufen sind – das erzeugt Unbehagen.

Auch Mieter können beim Einbruchschutz aktiv werden

Nach Angaben des Immobilienverband Deutschland IVD erleichtert die Reform des Wohnungseigentumsgesetzes (WEG) Immobilieneigentümern die Umsetzung baulicher Maßnahmen zum Einbruchschutz. Ein einfacher Mehrheitsbeschluss der Eigentümerversammlung genügt dabei, um Maßnahmen wie sichere Eingangstüren oder Fenstergitter zu beschließen.

Die Kosten einer baulichen Maßnahme, die einem Wohnungseigentümer gestattet oder die auf sein Verlangen hin durch die Gemeinschaft durchgeführt wird, hat dieser Eigentümer grundsätzlich selbst zu tragen. Auch Mieter können vom Vermieter die Zustimmung für Schutzmaßnahmen verlangen, müssen jedoch die Kosten übernehmen.

Nach Corona steigt die Zahl der Wohnungseinbrüche wieder an

Wie wichtig ein wirksamer Schutz vor ungebetenen Gästen ist, zeigt die Entwicklung der Einbruchskriminalität in jüngerer Zeit: Die Zahl der Wohnungseinbrüche ist seit dem Auslaufen der Corona-Beschränkungen im Jahr 2022 wieder auf das hohe Niveau gestiegen, wie es aus den Jahren vor der Pandemie bekannt war.

Im Jahr 2023 stieg die Zahl der Wohnungseinbrüche laut Polizeiangaben um 18,1 Prozent auf insgesamt rund 77.800 Fälle. Hinzu kommen weitere rund 100.000 Diebstähle aus Kellerräumen, Waschküchen und Dachböden. Die deutsche Versicherungswirtschaft beziffert die Schadenssumme in 2023 auf 340 Millionen Euro, ein Anstieg um 70 Millionen Euro. Mit 3.500 Euro pro Einbruch erreichte die Schadenssumme einen neuen Höchstwert.

IVD-Sprecher Stephen Paul sagt: „Sowohl Mieter als auch Eigentümer von Immobilien profitieren von geeigneten Gegenmaßnahmen: Mieter und selbstnutzende Eigentümer erhalten mehr Sicherheit, vermietende Eigentümer schützen ihre Bewohner und steigern den Wert ihrer Immobilie.“

Es muss nicht immer gleich die große Kamera-Überwachung sein. (Bildquelle: pixabay / WebTechExperts)

Mit diesen einfachen Maßnahmen kann man sein Zuhause vor Einbrechern schützen

Bewegungsmelder und Beleuchtung

Eine gut durchdachte Beleuchtung ist eine der besten Abschreckungen gegen Einbrecher. Bewegungsmelder, die das Außengelände erhellen, lassen Einbrecher wie auf einer Bühne stehen und signalisieren Gefahr. Besonders effektiv sind automatische Beleuchtungssysteme, die ungebetene Gäste sofort in die Flucht schlagen können.

Gaunerzinken und Gummi-Fäden – geheime Signale der Einbrecher

Viele Einbrecher nutzen sogenannte Gaunerzinken – kleine Markierungen an Häusern, die Hinweise darauf geben, ob ein Gebäude unbewohnt oder besonders lohnenswert für einen Einbruch ist. Auch Gummi-Fäden, die zwischen Türrahmen gespannt werden, dienen als Indikator, ob eine Tür längere Zeit nicht geöffnet wurde. Bewohner sollten auf verdächtige Markierungen achten und diese umgehend entfernen

Fenster und Türen richtig sichern

Ein gekipptes Fenster ist wie eine Einladung für Einbrecher: Innerhalb von Sekunden können sie dieses geräuschlos öffnen. Achten Sie daher darauf, Fenster immer zu schließen. Mechanische Riegel wie Bügel bieten zusätzlichen Schutz.

Rollladen hoch und runter – aber mit System

Geschlossene Rollläden halten nicht nur neugierige Blicke fern, sondern erschweren Einbrechern den Zugang zu Fenstern. Wichtig: Lassen Sie Rollläden tagsüber hoch und nachts herunter, um Ihre Anwesenheit vorzutäuschen. Sind Sie im Urlaub, können Nachbarn oder Freunde diese Aufgabe übernehmen, um ein bewohntes Zuhause zu simulieren.

Moderne Technik: Magnetkontakte und smarte Bewegungsmelder

Innovative Technologien wie Magnetkontakte können Fenster und Türen überwachen, indem sie Neigungen, Erschütterungen oder eine Öffnung melden. Bewegungsmelder mit Fotofunktion analysieren, ob es sich um einen Menschen, ein Tier oder ein Gebüsch handelt. Bei einer korrekten Anwendung unter Einhaltung des Datenschutzes können diese Maßnahmen Ihre Sicherheit erheblich steigern.

Schwachstellen erkennen: Keller und Nebeneingänge prüfen

Kellertüren und Nebeneingänge sind oft weniger gut gesichert. Verstärken Sie diese mit hochwertigen Zylindern, Gitterstäben und stabilen Schließsystemen. Vergessen Sie nicht, Gartenmöbel ins Haus zu holen, damit diese nicht als Aufstiegshilfen zweckentfremdet werden können.

Mechanische Einbruchbremsen (Bildquelle: pixabay / fbhk)

Nachrüsten von Fenstern und Türen lohnt sich immer

Seitens der Gewerkschaft der Polizei heißt es derweil, dass eine effektive Methode zum Schutz vor Einbrüchen die Nachrüstung von Fenstern und Türen ist. Der Austausch gegen neue, einbruchhemmende Modelle ist zwar möglich, jedoch meist mit erheblichen Kosten verbunden. Daher:

Wer sein Zuhause absichern und dabei die Ausgaben in einem vertretbaren Rahmen halten möchte, trifft mit einer Nachrüstung eine sinnvolle Entscheidung. Besonders entscheidend sei hierbei die Verriegelung, denn die Mehrheit aller Einbrüche erfolgt durch das Aufhebeln von Fenstern oder Türen.

Daher sollte eine Nachrüstung umfassend und gut durchdacht sein, um sämtliche Schwachstellen zu beseitigen. Wichtig ist, dass alle sicherheitsrelevanten Maßnahmen aufeinander abgestimmt werden. Zudem sollte die Umsetzung ausschließlich von spezialisierten Fachbetrieben erfolgen, die ausschließlich DIN-zertifizierte Materialien verbauen.

Darauf sollten Sie bei der Nachrüstung Ihrer Türen achten

  • Eine Mehrfachverriegelung gemäß DIN 18251 mit Stangenverriegelung oder eine Schwenkhaken-Verriegelung nach DIN 18104 Teil 1 bietet zusätzlichen Schutz.
  • Verwenden Sie Profilzylinder, die nach DIN 18252 zertifiziert und mit Bohrschutz ausgestattet sind, sowie Schutzbeschläge nach DIN 18257 mit integriertem Ziehschutz.
  • Es ist essenziell, nicht nur die Schließseite der Tür abzusichern, sondern auch die Bandseite, also diejenige, an der die Tür mit dem Rahmen verbunden ist. Um ein einfaches Aushängen zu verhindern, sollten mindestens vier Hintergreifhaken nach DIN 18104 Teil 1 angebracht werden.
  • Die Türzarge muss fest mit dem Mauerwerk verbunden und druckfest hinterfüttert sein. Zusätzlich sollte das Türblatt eine Mindeststärke von 40 mm aufweisen, sofern es aus Holz besteht.
  • Ein Kastenriegelschloss dient als Türspaltsperre und ermöglicht es, die Tür nur einen Spaltbreit zu öffnen.
  • Idealerweise wird nachträglich ein Türspion installiert – vorzugsweise mit Weitwinkelfunktion.
  • Auch Glaselemente in Türen sollten nicht außer Acht gelassen werden. Hier bieten aufschraubbare Plexiglasscheiben eine erste Schutzmaßnahme, noch effektiver ist jedoch eine durchwurfhemmende P4A-Verglasung nach DIN EN 356.

Darauf sollten Sie bei der Nachrüstung Ihrer Fenster achten

  • Bei der Nachrüstung von Fenstern wird der vorhandene Dreh-Kipp-Beschlag entfernt und durch eine Pilzkopfzapfenverriegelung nach DIN 18104 Teil 2 ersetzt. Diese spezielle Verriegelung verhindert das Aufhebeln des Fensters.
  • Um das Glas zusätzlich zu sichern, empfiehlt sich der Austausch gegen eine durchwurfhemmende P4A-Verglasung gemäß DIN EN 356.
  • Abschließbare Fenstergriffe nach DIN 18267 erhöhen die Sicherheit zusätzlich. Wichtig ist hierbei, dass der Schlüssel stets nach dem Abschließen abgezogen wird.
  • Neben innenliegenden Nachrüstungen gibt es auch aufschraubbare Sicherungslösungen nach DIN 18104 Teil 1. Achten Sie hierbei besonders auf eine VdS-Zertifizierung, um sicherzugehen, dass die Nachrüstung hohen Sicherheitsstandards entspricht.
  • Diese Version enthält dieselben Informationen, ist jedoch flüssiger formuliert und sorgt für eine präzisere und professionellere Wirkung.