Von der Wall Street zur Weltspitze der Augenheilkunde

Eine kleine Schweizer Börsenperle – warum Alcon Rückschlägen trotzt und für langfristige Investoren interessant bleibt.

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Geht es um Schweizer Aktien, kennen Anleger außerhalb der Eidgenossenschaft meist nur eine Handvoll Unternehmen – darunter Weltkonzerne wie Nestlé, Roche und Novartis oder Banken wie UBS und Julius Bär.

Doch auch Alcon (WKN: A2PDXE / ISIN: CH0432492467) ist eine spannende Aktie. Gegründet wurde das Unternehmen 1945 in Fort Worth, Texas, von den Apothekern Robert Alexander und William Conner. Der Name „Alcon“ setzt sich aus den Anfangsbuchstaben ihrer Nachnamen zusammen. Ursprünglich auf sterile ophthalmologische Produkte spezialisiert, erweiterte Alcon kontinuierlich sein Portfolio und entwickelte sich zu einem führenden Anbieter in der Augenheilkunde.

Mit Nestlé begann es irgendwie …

1977 übernahm der Schweizer Konzern Nestlé Alcon, was dem Unternehmen ermöglichte, seine Produktionskapazitäten in Südamerika und Europa auszubauen und verstärkt in Forschung und Entwicklung zu investieren. 2002 entschied sich Nestlé, 25 Prozent der Alcon-Aktien an die New Yorker Börse zu bringen – ein erster Schritt in Richtung einer eigenständigen Kapitalmarkthistorie. 2008 erwarb Novartis zunächst 25 Prozent der Anteile von Nestlé und übernahm bis 2010 schließlich die vollständige Kontrolle über Alcon.

2019 folgte der entscheidende Schritt: Novartis gliederte Alcon als eigenständiges Unternehmen aus. Am 9. April desselben Jahres feierte Alcon sein Börsendebüt als unabhängiges, börsennotiertes Unternehmen an der SIX Swiss Exchange sowie an der NYSE unter dem Symbol „ALC“.

2009 gliederte Novartis Alcon als eigenständiges Unternehmen mit Börsennotierung an der NYSE aus. (Bildquelle: marktEINBLICKE)

Beeindruckende Kursentwicklung seit dem Börsengang

Ein Blick auf den Langfrist-Chart zeigt einen kontinuierlichen Kursanstieg – bis zum Ende des vierten Quartals 2024. Im Dezember 2024 sah sich Alcon mit einer Rückrufaktion seiner „Systane Lubricant Eye Drops Ultra PF“ konfrontiert. Ein Kunde hatte Fremdmaterial in einer versiegelten Ampulle entdeckt, das als Pilz identifiziert wurde. Obwohl keine Infektionen gemeldet wurden, gab die US-amerikanische Food and Drug Administration (FDA) eine Warnung heraus, da eine potenzielle Gefahr für ernsthafte Augeninfektionen bestand.

Kontaktlinsen funkionieren nicht ohne entsprechende Linsenflüssigkeit. (Bildquelle: Getty Images für Unsplash+)

Trotz dieses kurzfristigen Rückschlags erzielte Alcon im Geschäftsjahr 2024 ein starkes Umsatz- und Gewinnwachstum. Die positiven Geschäftsergebnisse ermöglichten eine Dividendenerhöhung – ein klares Signal für finanzielle Stabilität und langfristiges Wachstumspotenzial.

Die Alcon-Aktie befindet sich derzeit sowohl in kurzfristigen als auch in mittelfristigen und langfristigen Abwärtstrends. Der Abstand zum GD200 ist jedoch gering, was Anleger als Einstiegsmöglichkeit für eine kleine Position sehen könnten.

Vontobel empfiehlt aktuell, die Aktie zu halten. Die Analysten äußerten sich nach Veröffentlichung der Zahlen zum vierten Quartal 2024 und dem Ausblick zurückhaltend. Der Ausblick sei „mehr oder weniger erwartungsgemäß“ ausgefallen – „mit einigen Auf und Abs, da die Markterwartungen schwierig sind“. Das Kursziel von Vontobel liegt bei 84 CHF.

Das marktEINBLICKE-Fazit

Seit der Abspaltung von Novartis im Jahr 2019 hat sich die Alcon-Aktie als stabiler Schweizer Wert für Investoren etabliert. Trotz kurzfristiger Herausforderungen, wie dem jüngsten Rückruf eines Augenprodukts, bleibt Alcon mit steigenden Umsätzen und einer soliden Dividendenpolitik eine attraktive Wahl für langfristige Anleger.