Die Börsen stehen weltweit unter Druck, da die US-Zollpolitik und wachsende Konjunktursorgen die Anleger verunsichern. Die Stimmung ist angespannt, denn die Hinweise nehmen zu, dass die US-Wirtschaft an Dynamik verlieren könnte und das Risiko einer Rezession steigt. Die von US-Präsident Donald Trump verhängten Zölle von 25 Prozent auf Stahl und Aluminium setzen noch einen oben drauf.
An der Börse sind erst einmal die Tech-Werte in den vergangenen Tagen ins Abseits geraten. Viele Anleger suchen derzeit Investments, die in Zeiten der Zollunsicherheit ein bisschen Stabilität versprechen.
In den USA gibt es solche Aktien. Von Unternehmen, die ihren Umsatz zum größten Teil in den Vereinigten Staaten generieren.
In Amerikas Konsumgüterindustrie etabliert
Die Clorox Company (WKN: 856678/ ISIN: US189054109) ist laut Morningstar ein solches US-Unternehmen mit Hauptsitz in Oakland, Kalifornien. Der Konzern erzielt den Großteil seines Umsatzes in den USA. Den Daten zufolge stammen mehr als 80 Prozent des Umsatzes von Clorox aus dem Inland.
Clorox ist bekannt für seine Haushalts- und Reinigungsprodukte und hat sich über die Jahre als bedeutender Akteur in der Konsumgüterindustrie etabliert. Die Firma wurde am 3. Mai 1913 von Archibald Taft, Edward Hughes, Charles Husband, Rufus Myers und William Hussey gegründet und trug zunächst den Namen Electro-Alkaline Company. Das Unternehmen erlangte vor allem mit seinem berühmten Bleichmittel Clorox weltweite Bekanntheit.
In den Anfangsjahren konzentrierte sich das Unternehmen auf die Produktion von flüssigem Bleichmittel, das schnell große Popularität erlangte. 1928 erfolgte der Börsengang in San Francisco und die Umbenennung in Clorox Chemical Company.
Ein entscheidender Wendepunkt kam 1957, als Clorox von Procter & Gamble übernommen wurde. Diese Akquisition wurde jedoch 1969 von der Federal Trade Commission rückgängig gemacht, wodurch Clorox seine Unabhängigkeit zurückerlangte.
In den folgenden Jahrzehnten expandierte das Unternehmen durch den Erwerb mehrerer Marken, darunter Formula 409, Liquid-Plumr und Kingsford. Ein bedeutender Meilenstein war 1999 die Übernahme von First Brands, der früheren Verbrauchsgüter-Sparte von Union Carbide, wodurch Clorox in die Fortune 500 Liste aufgenommen wurde.
Clorox verfügt über ein breites Produktportfolio
Clorox verfügt über eine breite Produktpalette und führt mehrere bekannte Marken in unterschiedlichen Segmenten:
- Reinigungsmittel: Clorox, Formula 409, Liquid-Plumr, Pine-Sol, S.O.S., Tilex und Green Works.
- Haushaltswaren: Kingsford (Holzkohle), Fresh Step, Scoop Away und Ever Clean (Katzenstreu), Glad (Müllbeutel und Aufbewahrungsbehälter).
- Lebensmittel und Gewürze: Hidden Valley (Salatdressings), KC Masterpiece (Saucen), Soy Vay (asiatisch inspirierte Saucen).
- Wasserfilter: Brita (Wasserfiltersysteme für den amerikanischen Markt).
- Körperpflege: Burt’s Bees (natürliche Kosmetik- und Pflegeprodukte).
Das Branchenumfeld und Wettbewerb
Clorox bewegt sich in einem wettbewerbsintensiven Markt für Haushalts- und Reinigungsprodukte. Zu den Hauptkonkurrenten gehören global agierende Unternehmen wie Procter & Gamble und Unilever. Erfolg in dieser Branche erfordert starke Marken, kontinuierliche Produktinnovationen und die Anpassung an sich wandelnde Verbraucherpräferenzen, insbesondere hinsichtlich Umweltverträglichkeit und Nachhaltigkeit.
In den letzten Jahren hat Clorox mehrere wichtige Maßnahmen ergriffen:
Clorox befindet sich inmitten eines fünfjährigen Modernisierungsprogramms mit einem Investitionsvolumen von bis zu 580 Mio. US-Dollar. Dieses Vorhaben umfasst eine umfassende Aktualisierung der ERP-Systeme, die Integration von Künstlicher Intelligenz und die Optimierung interner Prozesse, um Produktivität und Effizienz zu steigern.
Im August 2023 wurde Clorox Ziel eines Cyberangriffs, der erhebliche Betriebsstörungen verursachte. Die daraus resultierenden Kosten wurden auf rund 49 Mio. US-Dollar beziffert. Dieser Vorfall hatte auch Auswirkungen auf die Nachhaltigkeitsziele des Unternehmens, insbesondere in Bezug auf die Reduzierung von Plastikmüll und Abfällen bis 2030.
Keine überragende aber eine solide Kursentwicklung
In den vergangenen zehn Jahren hat die Clorox-Aktie 4 Prozent p.a. gewonnen. Aus einer 10.000 Euro-Einmalanlage wären bis heute knapp 14.000 Euro geworden.
Morningstar vergibt für Clorox dennoch 4 von 5 Sternen. Clorox verfügt über eine solide Bilanz mit einer Verschuldung innerhalb des Zielkorridors. Das Unternehmen generiert starken freien Cashflow, der sich voraussichtlich auf hohem Niveau halten wird.
„Wir halten Cloroxs robuste Bilanz für vorteilhaft. Im Geschäftsjahr 2024 entsprach die Verschuldung mit dem 2,2-fachen des bereinigten EBITDA dem angestrebten Zielkorridor von 2,0 bis 2,5. Clorox erwirtschaftet weiterhin erheblichen Cashflow“, heißt es bei Morningstar.
Clorox hatte zuletzt seine Jahresprognosen leicht angehoben, was zu einer moderaten Anpassung der Fair-Value-Schätzung bei Morningstar führte. Hier sieht man nun einen Fair Value-Preis von 173 US-Dollar.
Das marktEINBLICKE-Fazit
Clorox verfügt über eine stabile Bilanz und die Verschuldung bleibt auf einem niedrigen Niveau – eben unterstützt durch die geringe Konjunkturabhängigkeit des eigenen Geschäfts.
Aktuell notierte die Aktie ein neues 6-Monats-Tief und der Kurs befindet sich unterhalb des GD200. Mit einem Kursanstieg von 5 Prozent wäre dies aber wieder egalisiert.