Energiewerte sind bei Investoren oft beliebt, weil sie zur Portfolio-Diversifizierung beitragen, nicht selten hohe Dividenden bieten, von steigenden Ölpreisen profitieren und als Inflationsschutz fungieren können.
Ein interessanter Wert ist Devon Energy Corporation (WKN: 925345 / ISIN: US25179M1036). Das Unternehmen, gegründet 1971 von John W. Nichols und seinem Sohn J. Larry Nichols in Oklahoma City, hat sich von einem kleinen Unternehmen mit fünf Mitarbeitern zu einem führenden unabhängigen Öl- und Gasproduzenten in den USA entwickelt.
Die Geschichte und Entwicklung von Devon Energy
In den 1980er-Jahren begann Devon Energy mit einer Reihe strategischer Akquisitionen, die das Wachstum des Unternehmens vorantrieben. Im Jahr 1988 wurde das Unternehmen an die Börse gebracht, was den Weg für weitere Expansionen ebnete.
Ein bedeutender Meilenstein war 1999 die Übernahme von PennzEnergy, wodurch Devon zu einem der Top-Ten-unabhängigen Öl- und Gasproduzenten in den USA aufstieg. Im Jahr 2000 fusionierte das Unternehmen mit Santa Fe Snyder Corporation, was die Präsenz in internationalen Märkten stärkte.
2003 fusionierte Devon mit Ocean Energy, was das Unternehmen zum größten in den USA ansässigen unabhängigen Öl- und Gasproduzenten machte.
Im Jahr 2010 verkaufte Devon wiederum seine Offshore-Assets in Brasilien, Aserbaidschan und im Golf von Mexiko an BP für 7 Milliarden US-Dollar, um sich auf Onshore-Aktivitäten in Nordamerika zu konzentrieren.
Die Börsenhistorie von Devon Energy
Devon Energy ging 1988 an die Börse und ist seitdem an der New Yorker Börse notiert. Im Jahr 2000 wurde das Unternehmen in den S&P 500 Index aufgenommen, was seine Bedeutung im Energiesektor unterstreicht.
Die Aktie erreichte am 20. Mai 2008 mit 80,41 US-Dollar ihren bisherigen historischen Höchststand. Auf Sicht der letzten Dekade verlor der Aktienkurs jedoch mehr als 40 Prozent.
Seitens Morningstar wird jedoch Devon Energy als einer der zehn Energie-Aktien eingestuft, die Anleger nun kaufen sollten – augenscheinlich aus gutem Grund:
Operativ läuft es bei dem Unternehmen. Zuletzt meldete im Februar Devon Energy einen Produktionsanstieg von 28 % auf 848.000 Barrel Öläquivalent pro Tag.Trotz eines Rückgangs der durchschnittlichen realisierten Preise stieg der Gesamtumsatz um 6 % auf 4,4 Milliarden US-Dollar.
Devon Energy plant für 2025 eine Produktion zwischen 805.000 und 825.000 Barrel Öläquivalent pro Tag und ein Investitionsbudget von 3,8 bis 4,0 Milliarden US-Dollar, wobei über die Hälfte für das Delaware-Becken vorgesehen ist. Letzteres spielt eine große Rolle.
Das Delaware-Becken spielt für Devon Energy eine große Rolle
Das neu aufgestellte Portfolio von Devon profitiert von seiner Präsenz im Delaware-Becken, das einige der niedrigsten Break-even-Kosten unter den US-Fördergebieten aufweist. Etwa zwei Drittel der Produktion des Unternehmens sind an dieses erstklassige Fördergebiet gebunden, was Devon eine im Vergleich zur Konkurrenz vorteilhafte Förderleistung ermöglicht. Morningstar geht davon aus, dass das Devon-Management weiterhin Kapital in dieses Becken investiert – es habe, so die Analysten, signalisiert, dass über 50 Prozent der rund 4 Milliarden US-Dollar an Investitionsausgaben im Jahr 2025 dafür vorgesehen sind.

Devon Energy könnte ein weiteres US-Unternehmen sein, dass von Donald Trump profitiert. Denn die Energiepolitik von Donald Trump setzt auf die Förderung fossiler Brennstoffe, die Lockerung von Umweltauflagen und eine Stärkung der US-amerikanischen Energieunabhängigkeit. Während seiner ersten Amtszeit genehmigte er schon unter anderem den Bau der Keystone XL Pipeline, die zuvor von der Obama-Regierung gestoppt wurde, und leitete den Ausstieg der USA aus dem Pariser Klimaabkommen ein.
Der Trump-Faktor
Lockerere Umweltauflagen und eine stärkere Förderung fossiler Energien könnten in den nächsten Monaten und Jahren regulatorische Kosten senken und neue Möglichkeiten für Exploration und Produktion schaffen – besonders in ölreichen Regionen wie dem Delaware-Becken, wo Devon bereits eine führende Position einnimmt.
Dennoch bleibt die tatsächliche Produktionssteigerung nicht allein von politischen Entscheidungen abhängig, sondern auch von Marktbedingungen und Investoreninteressen. Experten prognostizieren unter einer zweiten Trump-Regierung einen Anstieg der US-Ölproduktion um weniger als 1,3 Millionen Barrel pro Tag – ein geringeres Wachstum als unter der Biden-Regierung.
Das marktEINBLICKE-Fazit
Devon Energy könnte durch seine hohe Kosteneffizienz und die mögliche Unterstützung durch Trumps energiepolitische Maßnahmen Wettbewerbsvorteile erzielen – und dies vor dem Hintergrund, dass Devon Energy zu den kosteneffizientesten Schieferölproduzenten in den USA zählt.
Laut Morningstar ist die US-Aktie derzeit um mindestens 30 Prozent unterbewertet. Die Analysten sehen einen Fair Value von 52 US-Dollar.