Die „Magnificent 7“ haben sich im bisherigen Jahresverlauf wahrlich nicht mit Ruhm bekleckert. Besonders tief nach unten ging es jedoch für Tesla (WKN: A1CX3T / ISIN: US88160R1014). Die Aktie des Elektroautobauers verlor seit Anfang 2025 rund 32 Prozent an Wert. Die Gründe werden unter anderem in dem durch Elon Musks Treiben rund um die US-Sparbehörde DOGE verursachten Imageverlust vermutet. Dies wäre aber zu einfach.
Tesla-Konkurrenz leidet unter US-Autozöllen
In diesen Tagen ist die Aufregung über die US-Autozölle von 25 Prozent groß. Tesla und Konzernchef Elon Musk scheint dies jedoch nicht groß zu berühren. Kein Wunder, schließlich werden die in den USA verkauften Tesla-Fahrzeuge ausschließlich in den Vereinigten Staaten, in Texas oder Kalifornien, produziert. Die Gigafactories in Berlin und China decken die internationalen Märkte ab. Ganz anders sieht die Sachlage bei den US-Konkurrenten und Wettbewerbern aus Übersee Ford, GM oder Volkswagen aus.
Auf diese Weise könnte Tesla von Zöllen geplagte Konkurrenz auf dem US-Automarkt ausstechen. Dem Glauben, dass Tesla in großer Weise von den Zöllen profitieren würde, tritt Musk jedoch selbst etwas entgegen. Auf seinem Kurznachrichtendienst „X“ sagte er, Tesla „hier nicht ungeschoren davonkommt“ und dass die Auswirkungen der Zölle auf das Unternehmen „immer noch erheblich“ seien. Tesla hat aber auch andere Probleme als die Zölle. Darauf verweist HSBC-Analyst Michael Tyndall.
Veraltete Tesla-Autos
Er senkt das Kursziel für die Tesla-Aktie von 165,00 auf 130,00 US-Dollar. Zudem wird im Fall des Elektroautowertes das „Reduce“-Rating bestätigt. Damit traut er der Aktie einen weiteren Kursverlust von mehr als 50 Prozent zu. Laut Analystenmeinung ist der Ursprung der derzeitigen Verkaufsschwäche bei den Tesla-Autos älter als die mit Konzernchef Musk verbundenen Imageprobleme für die gesamte Marke.
Zu den Gründen für die Verkaufsschwäche werden veraltete Produkte von Tesla mit begrenzter Fahrassistenztechnologie gezählt. Dies habe Tesla vor allem in China unter Druck gesetzt. Tesla würde außerdem viele der Branchennormen wie das Festhalten an Listenpreisen, regelmäßige Facelifts und Modellerneuerungen brechen. Die Chancen rund um Robotaxis würden wiederum zu weit in der Zukunft liegen, zumal Verzögerungen Tesla ständig begleiten würden.
Geteilte Meinungen
Allerdings hat Tesla immer noch viele Fans. Von 57 Analysten führen laut FactSet 29 oder 51 Prozent von ihnen die Tesla-Aktie mit einem „Overweight“ bzw. „Buy“-Rating. Eine Verkaufsempfehlung geben derzeit 13 Experten heraus, während 15 Mal das „Hold“-Rating verliehen wird.
Zu den Optimisten gehört Morgan Stanley-Analyst Adam Jonas. Während Teslas Autoauslieferungen im bisherigen Jahresverlauf meist hinter den Erwartungen zurückgeblieben seien, ist dies für die Anlagethese des Analysten nicht besonders „erzählerisch“.
Die schwächeren Autoauslieferungen von Tesla sprechen laut Analystenmeinung für ein Unternehmen, das sich in der Übergangsphase von einem reinen Automobilhersteller zu einem stark diversifizierten Unternehmen mit KI und Robotik befinden würde.

Starke Pipeline bei Tesla
Alexander Potter, Analyst bei Piper Sandler, ist der Meinung, dass sich an der Fähigkeit des Unternehmens, die globalen Transport- und Energiemärkte neu zu gestalten, nichts geändert habe. Dazu verweist er auf erwartete Umsatzbeiträge von Geschäften rund um humanoide Robotern oder die KI. Andres Sheppard, Analyst bei Cantor Fitzgerald, sieht den Kursrücksetzer der Tesla-Aktie als „einen attraktiven Einstiegspunkt“ für Anleger mit einem Anlagehorizont von mehr als 12 Monaten und mit Volatilität zurechtkommen an.
„Wesentliche Katalysatoren“ seien die Einführung des Robotaxi-Segments im Juni, die Einführung von Full Self Driving (FSD) in China und Europa sowie ein Fahrzeug im unteren Preissegment in der ersten Hälfte des Jahres 2025. Zudem stünde die Großserienproduktion des Optimus Bot im Jahr 2026 an, während erste Auslieferungen von Optimus an Kunden im nächsten Jahr erfolgen sollen. Außerdem stünde die Einführung des Semi Truck an.
Das marktEINBLICKE-Fazit
Ob Tesla ein Profiteur der US-Autozölle sein wird, ist unklar. Zumal das Unternehmen mit Image- und Verkaufsproblemen zu kämpfen hat, während die Geschäfte rund um Robotaxis nicht so schnell wie erhofft anlaufen dürften. Trotzdem gibt es abseits von Tesla wenige Titel, mit denen Anleger Themen wie Mobilität der Zukunft und Elektroautos spielen können.
Wer das Einzelaktien-Risiko vermeiden und nicht nur auf Tesla, sondern stattdessen auf die positive Kursentwicklung eines ganzen Aktienkorbs von Unternehmen setzen möchte, die in den Bereichen E-Mobilität, Akkus oder in der Lithium-Förderung aktiv sind, kann sich das Indexzertifikat (WKN: DA0AAU / ISIN: DE000DA0AAU2) auf den E-Mobilität Batterie Index anschauen.