Während Europa mit dem Übergang zu nachhaltiger Infrastruktur, Digitalisierung und wachsendem Investitionsdruck auf die Bauwirtschaft blickt, nimmt hierzu in Österreich ein Unternehmen eine Schlüsselrolle ein: Strabag (WKN: A0M23V / ISIN: AT000000STR1) . Mit mehr als 86.000 Beschäftigten und einer jährlichen Bauleistung von über 20 Mrd. Euro zählt der Wiener Konzern zu den größten Bauunternehmen Europas – und das seit fast zwei Jahrhunderten.
Ein Konzern mit Geschichte
Die Ursprünge von Strabag reichen bis ins Jahr 1835 zurück. In Spittal an der Drau gründete Anton Lerchbaumer einen Handwerksbetrieb, aus dem später die Ilbau AG entstand – ein Unternehmen, das Hans Peter Haselsteiner ab den 1970er-Jahren zur internationalen Größe formte. Parallel dazu entwickelte sich in Deutschland ein weiterer Vorläufer: die 1895 gegründete Straßenwalzenbetrieb-Gesellschaft, die ab 1923 unter dem Namen Strabag firmierte.

1998 kam es zur wegweisenden Fusion zwischen der österreichischen Bau Holding AG und der deutschen Strabag AG. Seitdem firmiert der Konzern als Strabag SE. 2007 folgte der Börsengang an der Wiener Börse – ein Meilenstein, der die Internationalisierung und Kapitalmarktorientierung weiter befeuerte.
Position im Markt – ein europäisches Schwergewicht
Strabag gehört heute zu den führenden europäischen Baudienstleistern. Die Leistungen des Konzerns reichen vom Hoch- und Ingenieurbau über Verkehrswegebau bis hin zu Tunnelbau, Umwelttechnik und Projektentwicklung. Besonders stark ist der Konzern in Zentraleuropa vertreten, mit bedeutenden Marktanteilen in Deutschland, Österreich, Polen und Tschechien.
Trotz eines volatilen makroökonomischen Umfelds – geprägt durch steigende Zinsen, volatile Rohstoffpreise und den Fachkräftemangel – präsentiert sich die Baubranche aktuell erstaunlich robust. Der wachsende Bedarf an Energieinfrastruktur, Verkehrsnetzen und
Einen tiefen Einschnitt erlebte der Konzern im Januar 2025: CEO Klemens Haselsteiner, erst seit 2023 im Amt und Sohn des langjährigen Firmenlenkers Hans Peter Haselsteiner, verstarb unerwartet während eines Gesundheitsaufenthalts in einer Privatklinik in Kärnten. Der 44-Jährige galt als Hoffnungsträger für eine moderne, nachhaltige Strabag. Trotz des tragischen Verlusts zeigt(e) sich der Konzern resilient.

Börsenerfolg und strategischer Kurs
Die Strabag-Aktie gehört in 2025 dennoch bisher zu den Outperformern und zeigt sich in starker Verfassung. Seit Jahresbeginn ist der Kurs um über 60 Prozent gestiegen – ein Zeichen für das Vertrauen der Märkte in die strategische Ausrichtung des Unternehmens. In der langfristigen Betrachtung über eine Dekade konnten Anleger mit der Aktie eine durchschnittliche jährliche Rendite von über 10 Prozent erzielen.
Strategisch setzt der Konzern auf vier zentrale Säulen: Innovation, Nachhaltigkeit, Effizienz und Internationalisierung. Der Ausbau digitaler Bauprozesse, Investitionen in klimafreundliche Technologien und ein gezieltes Projektportfolio sichern die Wettbewerbsfähigkeit in einem zunehmend anspruchsvollen Markt.
Das marktEINBLICKE-Fazit
Strabag ist mehr als ein Baukonzern – das Unternehmen ist auch ein bisschen ein Spiegel der europäischen Bauwirtschaft: verwurzelt in Tradition, getrieben von Transformation und geprägt von einem zunehmend dynamischen Umfeld.
Zuletzt hat die Gründerfamilie Haselsteiner ein Aktienpaket von 1,7 Prozent am Baukonzern verkauft. Es gingen zwei Millionen Strabag-Aktien zu 66 Euro über den Tisch, ein Paket von 132 Mio. Euro. Das „Kasse-machen“ der Familie ist jedoch nicht negativ anzusehen. Vielmehr ergibt sich daraus, dass der bisher enge Streubesitz aufgelockert wurde und die Strabag-Aktie an der Börse nun ein bisschen besser gehandelt werden kann.
Anfang März markierte der Kurs der ATX-Aktie ein All-Time-High bei 73 Euro, die aktuellen Kurse würden sich dennoch für einen Kauf als Beimischung lohnen.