Lululemon: Anhaltende Makro-Unsicherheiten

Der Bekleidungsspezialist Lululemon will zu alter Stärke zurückkehren, angesichts der Marktunsicherheiten könnte dies aber noch etwas dauern.

(Bildquelle: Unsplash / Marco Tjokro)

Jahrelang gehörte Lululemon (WKN: A0MXBY / ISIN: US5500211090) zu den absoluten Lieblingen der Analysten und Anleger im Bereich Einzelhandel und Bekleidung. Inzwischen hat sich der Wind gedreht. Derzeit sind es wiederum die trumpschen Zölle sowie die infolge der Inflations- und Rezessionssorgen eingetrübte Konsumlaune, die die Aktie belasten.

Prognose enttäuscht

Das Unternehmen konnte nun für das vierte Quartal (Ende Januar) 2024/25 ordentliche und oberhalb der Konsensschätzungen liegende Ergebnisse präsentieren, der Ausblick enttäuschte jedoch dermaßen, dass die Aktie am Tag nach der Zahlenveröffentlichung um 14 Prozent einbrach. Im abgelaufenen Dreimonatszeitraum lagen die Umsätze bei 3,61 Mrd. US-Dollar, während das EPS einen Wert von 6,14 US-Dollar erreichte.

Für das erste Quartal 2025/26 wird von Managementseite ein bereinigter Gewinn je Aktie von 2,55 US-Dollar in Aussicht gestellt. Analysten hatten sich laut FactSet jedoch eher einen Wert von 2,59 US-Dollar vorgestellt. Dabei ist der Unterschied nicht weltbewegend, das Management von Lululemon sprach jedoch von anhaltenden Makro-Unsicherheiten, die sich auf das Geschäft auswirken würden. Und wenn Börsianer eines nicht mögen, ist es Unsicherheit. Trotzdem werfen nicht sämtliche Analysten das Handtuch.

„Starke Kundenreaktionen“

Bernstein-Analystin Aneesha Sherman senkt das Kursziel für Lululemon von 460,00 auf 405,00 US-Dollar und behält das „Outperform“-Rating für die Aktie des Bekleidungsspezialisten bei. Nach einem starken vierten Quartal wurde Lululemon laut Sherman von der sich verschlechternden Stimmung in den USA im Februar und März getroffen.

Die Prognose für das Geschäftsjahr 2025 sei schwach, was auf eine Mischung aus schwachen Trends im bisherigen Quartalsverlauf und einer vorsichtigen Haltung des Managements zurückzuführen sei. Bei Bernstein schätzt man die Aktie nach wie vor, senkt aber angesichts des langsameren EPS-Wachstums und weiterer makroökonomischer Unsicherheiten die Schätzungen. Lorraine Hutchinson, Analystin bei der Bank of America, verweist ihrerseits auf die „starke Kundenreaktion auf Neuheiten“.

Diese stimmen sie zuversichtlich, dass Lululemon das Umsatzwachstum in Nordamerika verbessern könne, wenn sich der Kundenverkehr stabilisiert. BTIG-Analystin Janine Stichter schätzt die Beschleunigung der Produktneuheiten und der Sortimentsverbesserungen, J.P. Morgan-Analyst Matthew Boss darauf verweist, dass die Prognose als „vorsichtig“ angesehen werden könne.

Das marktEINBLICKE-Fazit

Auch wenn Lululemon die richtigen Hebel umgelegt haben dürfte, bleibt die Marktstimmung angesichts der trumpschen Zölle sowie der Inflations- und Rezessionssorgen vorerst negativ. Dies wird unter anderem an dem Verbrauchervertrauen in den USA sichtbar, das im März 2025 auf den niedrigsten Stand seit vier Jahren gesunken ist.