Während viele Telekomkonzerne weltweit nach neuen Wachstumsfeldern suchen, hat Telus Corporation (WKN: 918447 / ISIN: CA87971M1032) längst vorgemacht, wie Diversifikation gelingt.
Was als regionaler Telefonanbieter in Alberta begann, ist heute ein breit aufgestellter Technologiekonzern mit Schwerpunkten in Telekommunikation, digitaler Infrastruktur und Gesundheitsdiensten – und dabei ein Liebling vieler Dividendenjäger.
Vom Regionalanbieter zum nationalen Player
Die Geschichte von Telus beginnt 1990 mit der Privatisierung der Alberta Government Telephones. Nur fünf Jahre später übernahm Telus die Edmonton Telephones Corporation – ein Meilenstein, der das Unternehmen zum dominierenden Anbieter in der Provinz machte. Der große Sprung zur nationalen Bedeutung folgte 1999 mit der Fusion mit BC Tel, wodurch Telus zur Nummer zwei auf dem kanadischen Telekommarkt aufstieg – direkt hinter Branchenprimus Rogers Communications.
Heute zählt der Konzern mit Hauptsitz in Vancouver zu den modernsten Netzbetreibern Kanadas und ist in den Bereichen Mobilfunk, Festnetz, Internet, TV und zunehmend digitalen Gesundheitslösungen aktiv.
Gesundheit & Digitalisierung: Wachstumsfelder abseits des Netzes

Neben dem klassischen Telekomgeschäft hat sich TELUS strategisch in zukunftsorientierte Segmente vorgewagt. Über Telus Health bietet das Unternehmen digitale Patientenakten, Telemedizinlösungen und Services für Versicherer und Unternehmen. Durch Zukäufe wie LifeWorks Inc. und Emergis wurde dieser Bereich konsequent gestärkt.
Ebenfalls wachstumsstark: Telus International, ein Dienstleister für digitale Kundenerlebnisse, IT-Outsourcing und KI-gestützte Automatisierung – unter anderem für Banken, Einzelhandel und die Gaming-Branche.
Börse, Bilanz und Dividende
An der Toronto Stock Exchange wird die TELUS-Aktie unter dem Kürzel T gehandelt. Der Kurs liegt aktuell bei rund 12,90 Euro, was einer Marktkapitalisierung von rund 19,5 Mrd. Euro entspricht (Stand: März 2025).
Besonders attraktiv: die Dividendenrendite von über 7 Prozent, gestützt auf eine Quartalsdividende von 0,94 Euro pro Aktie. Telus gilt damit als dividendenstarker Dauerläufer unter den nordamerikanischen Telekomwerten – ideal für einkommensorientierte Anleger. Laut Morningstar zeigt sich der Telekommunikationskonzern in der jüngsten Einschätzung als strategisch stark positioniertes Unternehmen mit langfristigem Potenzial – trotz zunehmendem Wettbewerbsdruck.
Herausforderungen und Chancen im Branchenumfeld
Der kanadische Telekommarkt gilt als stark reguliert und von nur wenigen Anbietern dominiert. Dennoch bleibt der Wettbewerb intensiv, insbesondere durch neue Anbieter im Mobilfunk und beim Glasfaserausbau. TEelusbegegnet diesem Druck mit massiven Investitionen in 5G-Infrastruktur, Smart-Home-Angebote und durch die Erschließung digitaler Services jenseits des klassischen Netzausbaus.
Telus hat einen Großteil seines Kupfernetzes erfolgreich durch Glasfaser ersetzt – ein infrastrukturelles Upgrade, das nicht nur höhere Internetgeschwindigkeiten für Kunden bringt, sondern auch die operativen Kosten senkt. Diese technische Führungsrolle zahlt sich bereits aus: Telus konnte Marktanteile vom Konkurrenten Rogers gewinnen, ein Trend, der laut Morningstar anhalten dürfte.
Der Fokus liegt klar auf dem Mix aus Technologie, Infrastruktur und datengetriebener Gesundheitsversorgung – eine Kombination, die in Zukunft weiter an Bedeutung gewinnen dürfte.

Das marktEINBLICKE-Fazit
Telus ist mehr als ein Netzbetreiber – das Unternehmen hat sich als Technologiekonzern mit klarer Wachstumsvision etabliert. Mit stabilen Erträgen und starker Dividende bietet das Unternehmen ein langfristiges Potenzial für Investoren, die auf digitale Infrastrukturen und smarte Diversifikation setzen.
Morningstar hebt den fairen Wert der Telus-Aktie leicht von 28 auf 29 CAD an – gestützt auf höhere Nettozuwächse im Mobilfunksegment und eine verbesserte Kundenbindung.
Bis 2029 wird ein jährlicher Mobilfunkumsatzanstieg von fast 4 Prozent erwartet, bei einem moderateren Kundenzuwachs von durchschnittlich 280.000 neuen Nutzern jährlich. Im Festnetzbereich wird das Glasfasernetz bis 2029 für ein jährliches Umsatzwachstum von etwa 2 Prozent sorgen.