Apple erneut in der China-Klemme

US-Präsident Donald Trump erhebt besonders hohe Zölle auf Länder wie China, Indien und Vietnam. Der iPhone-Konzern Apple muss daher erneut umdisponieren.

(Bildquelle: Pressefoto Apple)

Mit seinen Zöllen geht Donald Trump vor allem gegen einige asiatische Länder wie China, Indien oder Vietnam aggressiv vor. Im Fall von China würden man bei einem Zoll von 54 Prozent liegen, wenn bereits ergriffene Maßnahmen berücksichtig werden.

Entsprechend stark negativ fielen die Reaktionen bei einigen Technologiewerten wie Apple (WKN: 865985 / ISIN: US0378331005) aus. Diese erzielen große Teile ihrer Umsätze außerhalb der USA und im Fall des iPhone-Konzerns ist auch die Produktion stark betroffen.

Apple gehen die Alternativen aus

Die Apple-Aktie verlor an nur einem Tag rund 9 Prozent an Wert bzw. etwa 300 Mrd. US-Dollar an Marktkapitalisierung. Es war der schlimmste Kurssturz an einem einzigen Börsentag seit März 2020, als die COVID-19-Krise die Welt ergriffen hatte.

Apple treffen die China besonders stark, da der Konzern mit dem Apfel im Logo rund 85 Prozent seiner iPhones in der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt baut. Zwar hatte der Konzern bereits in den Vorjahren versucht, die Produktion von China unabhängiger zu machen und auf Länder wie Indien oder Vietnam auszuweiten, allerdings werden diese ähnlich stark von den trumpschen Zöllen getroffen.

Besonders schlimm für Unternehmen und die Märkte dürfte jedoch das Warten sein. Dieses sorgt für große Verunsicherungen. Schließlich wird es eine ganze Weile dauern, bis Analysten die Effekte der verschiedenen Zölle auf die Gewinne je Aktie bei weltweit agierenden Unternehmen wie Apple beziffern können. Einige haben sich bereits an Einschätzungen gewagt.

Ist Apple defensiv?

Bank of America-Analyst Wamsi Mohan senkt das Kursziel für Apple von 265,00 auf 250,00 US-Dollar und stuft die Aktie weiterhin mit „Buy“ ein. In Anbetracht der jüngsten Nachrichten über die Festsetzung von Zöllen in Höhe von 54 Prozent gegenüber China, 26 Prozent gegenüber Indien und 46 Prozent gegenüber Vietnam werden laut Mohan alle Produkte von Apple zu unterschiedlichen Sätzen mit Zöllen belegt.

Bei der Bank of America erwartet man, dass Apple seine Lieferkette so steuert, dass die Auswirkungen minimiert werden, aber wenn diese Zölle Bestand haben und Apple den gesamten Gegenwind in Höhe von 20 Mrd. US-Dollar und 500 Basispunkte auf die Bruttomargen absorbiert, erwartet der Analyst eine Belastung von 1,24 US-Dollar auf das EPS im Geschäftsjahr 2025/26.

Trotz des Gegenwinds durch die Zölle sieht er die potenzielle Verringerung des Gewinns pro Aktie um 15 Prozent ohne Kompensationen als „attraktiv im Vergleich zu den potenziellen globalen Störungen, die durch einen eskalierenden Handelskrieg verursacht werden könnten“. Apple wird als relativ defensiv angesehen.

Das Warten geht weiter

Citigroup-Analyst Atif Malik stuft Apple seinerseits ebenfalls weiterhin mit „Buy“. Hier bleibt das Kursziel sogar bei 275,00 US-Dollar.

Er warnt jedoch, dass das iPhone-Unternehmen, das mehr als 90 Prozent seiner Produktion in China herstellen haben würde, aufgrund der gegenseitigen Zölle von 34 Prozent mit einer negativen Auswirkung von 9 Prozent auf die gesamten Bruttomargen rechnen müsse.

Es wird erwartet, dass die neuen Zölle am 9. April 2025 in Kraft treten werden, und der Analyst wartet auf weitere Details vom Unternehmen und der Regierung, wie die Zölle umgesetzt werden sollen und wie reagiert werde.

Das marktEINBLICKE-Fazit

Zu diesem Zeitpunkt wäre es zu früh, um die Rücksetzer bei der Apple-Aktie zu einem günstigen Einstieg zu nutzen. Die Auswirkungen der trumpschen Zölle auf die Geschäfte von Unternehmen wie dem iPhone-Konzern werden erst mit der Zeit deutlich. Allerdings wird sich die Nachrichtenlage irgendwann auch wieder auf positivere unternehmensspezifische News wie Wachstumsthemen wie die Dienstleistungen oder die KI-bedingte stärkere Nachfrage nach neueren iPhones fokussieren.

Anleger, die gehebelt auf Kursverluste bei der Aktie von Apple setzen möchten, können mit einem Mini-Future Short (WKN: MK1CUV / ISIN: DE000MK1CUV9) überproportional von einem Rückgang des Aktienkurses beim iPhone-Konzern profitieren.

 

Anleger, die einen starken Magen haben und bereits die Kursrückgänge bei den großen US-Technologietiteln wie Apple zum Einstieg nutzen möchten, schauen sich beispielsweise das Indexzertifikat auf den Magnificent 7 Index (WKN: DA0AC0 / ISIN: DE000DA0AC05) an. Dabei handelt es sich um die sieben Technologiewerte Meta Platforms, Alphabet, Microsoft, Amazon, Apple, NVIDIA und Tesla, die in den vergangenen Jahren eine besonders starke Performance hingelegt haben, jüngst jedoch unter den trumpschen Zöllen sowie gestiegenen Inflations- und Rezessionssorgen zu leiden hatten.