Restrukturierung drückt Agrana-Ergebnis

Trotz Umsatzrückgang überzeugt das operative Ergebnis von Agrana. Die geplante Restrukturierung sorgt für Spannung am Markt.

(Bildquelle: Pressefoto AGRANA Beteiligungs-AG)

In den aktuellen Börsenzeiten sind dividendenstarke Titel eine gute Wahl, um ein wenig Ruhe im eigenen Depot zu haben. Eine solche Aktie, die mit einer attraktiven Dividende ausgestattet ist, kommt aus Wien.

Die Agrana Beteiligungs-AG (WKN: A2NB37 / AT000AGRANA3) mit Hauptsitz in Wien ist heute ein international agierendes Unternehmen, das landwirtschaftliche Rohstoffe zu Produkten für die weiterverarbeitende Industrie verarbeitet. Die Geschäftsfelder des Unternehmens gliedern sich in die Bereiche Zucker, Stärke und Frucht. Agrana beschäftigt weltweit rund 9.000 Mitarbeiter und betreibt 59 Produktionsstandorte.

(Bildquelle: Pressefoto AGRANA Beteiligungs-AG)

Von lokalen Wurzeln zur globalen Präsenz

Die Gründung von Agrana als Holdinggesellschaft erfolgte 1988 zur Bündelung der damaligen österreichischen Zucker- und Stärkeindustrie. Die Ursprünge reichen jedoch bis ins frühe 20. Jahrhundert zurück. Bereits 1902 begann in Leopoldsdorf die industrielle Zuckerproduktion.

Der Börsengang im Jahr 1991 markierte einen bedeutenden Meilenstein und ermöglichte den strategischen Ausbau ins Ausland. In den 1990er-Jahren investierte das Unternehmen verstärkt in Zentral- und Osteuropa. 2003 erfolgte der Einstieg in die Fruchtverarbeitung, der heute einen bedeutenden Geschäftsbereich darstellt.

(Bildquelle: Pressefoto AGRANA Beteiligungs-AG)

Börsenentwicklung und aktuelle Kurslage

Seit dem Börsengang ist AGRANA an der Wiener Börse notiert und seit 2002 Teil des Prime Market. In den letzten Jahren zeigte die Aktie eine durchwachsene Kursentwicklung. Im Jahr 2024 verlor die Aktie rund 24 Prozent an Wert. Im Jahr 2025 stabilisierte sich der Kurs bisher leicht und notiert derzeit bei rund 11,00 Euro.

Im März 2025 kündigte der Konzern Restrukturierungsmaßnahmen an. Sondereffekte im Zusammenhang mit dieser Neuausrichtung belasteten demnach das EBIT für das laufende Geschäftsjahr.  Das vorläufige, ungeprüfte Ergebnis der Betriebstätigkeit (EBIT) für das Geschäftsjahr 2024|25 (1. März 2024 bis 28. Februar 2025) betrug demnach 45,6 Mio. Euro (Vorjahr: 151,0 Mio. Euro). Dieses beinhaltet ein Ergebnis aus Sondereinflüssen in Höhe von -36,4 Mio. €. Die negativen Sondereffekte resultieren im Wesentlichen aus Restrukturierungsmaßnahmen im Zuge der Umsetzung der Konzernstrategie „next Level“.

Agrana verfolgt mit Motto „next Level“ eine neue Strategie, mit der ab dem Geschäftsjahr 2027/28 Einsparungen von bis zu 100 Millionen Euro jährlich erzielt werden sollen.

Aktuell wird die Agrana-Aktie von zwei Analysten beobachtet. Beide sprechen eine Halteempfehlung aus. Das durchschnittliche Kursziel liegt bei 11,95 Euro, was einem moderaten Aufwärtspotenzial entspricht. Anleger schätzen besonders die solide Dividendenrendite und die Marktposition des Unternehmens in Nischenmärkten.

Das marktEINBLICKE-Fazit

Trotz der Probleme bleibt Agrana eigenen Angaben zufolge seiner Dividendenpolitik treu: Für 2025 wurde eine Dividende von 0,90 Euro je Aktie ausgeschüttet. Damit bietet das Unternehmen bei einem Aktienkurs von 11,00 Euro eine attraktive Dividendenrendite von über acht Prozent.

Das Unternehmen befindet sich in einer Phase der Umstrukturierung. Kurzfristig ist das Unternehmen mit operativen Belastungen konfrontiert, langfristig sollen jedoch Effizienzsteigerungen und ein schlankeres Kostenmodell die Wettbewerbsfähigkeit erhöhen. Die Aktie bleibt insbesondere für einkommensorientierte Anleger mit Fokus auf stabile Dividendenzahlungen von Interesse bzw. – wer die österreichische Aktie im Depot hat – haltenswert.