Wäre da nicht der Abstieg aus dem MDAX in den SDAX, könnte man sich beim Karbonspezialisten SGL Carbon (WKN 723530) darüber freuen, dass die Aktie am Montag deutlich Zugewinne verbuchen kann. Auf Anlegerseite scheint man wohl das nun konkretisierte Sparprogramm „SGL2015“, mit Hilfe dessen die Wiesbadener wieder aus der Verlustzone kommen wollen, zu honorieren.
Demnach will das Unternehmen bis 2015 Kosten von insgesamt 150 Mio. Euro einsparen. Davon werden 50 Mio. Euro bereits in 2013 realisiert. Zu diesem Zweck möchte SGL Carbon sein Produktionsnetzwerk, die Organisationsstruktur sowie das Konzern-Portfolio effizienter gestalten. Dazu werden Standorte geschlossen oder verlagert. Zudem könnten Randaktivitäten eingestellt oder verkauft werden. Ob und in welcher Höhe Stellenstreichungen anfallen werden, teilte das Unternehmen am Montag nicht mit. Die genauen Kosten wurden ebenso nicht genau beziffert. Der wesentliche Teil der Kosten sollte jedoch mit dem Jahresabschluss 2013 bereits verarbeitet sein.
Notwendig wurden die Sparmaßnahmen, da SGL zuletzt mit fallenden Preisen im Bereich Graphitelektroden und einer Nachfrageschwäche im Graphitspezialitätengeschäft zu kämpfen hatte. Gleichzeitig verzögert sich die Entwicklung im Bereich „Carbon Fibers & Composites“, der einen entscheidenden Anteil am zukünftigen Konzernwachstum haben soll. Für Angler dürften sich derzeit in Bezug auf die Aktie von SGL Carbon zu viele Unsicherheiten bieten. Allerdings könnte möglicherweise die Übernahme-Story rund um SGL in den Fokus zurückkehren.
Möglicherweise könnten BMW (WKN 519000) und Volkswagen (WKN 766403), ähnlich wie 2011, erneut mit dem Gedanken spielen, sich einem Zugriff auf den immer wichtiger werdenden Werkstoff Karbonfaser zu sichern. Schließlich müssen Flugzeuge und Autos immer leichter werden, um Sprit zu sparen, ohne dabei Stabilität einzubüßen.
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Bildquelle: Pressefoto SGL Carbon 2010 © SGL Group
