Der Freitag an der Börse

Im Zollstreit läuft die Zeit | Donald Trump lässt die Börsen Achterbahn fahren

Bildquelle: markteinblicke.de

Nach der Erholung vom Mittwoch angesichts der Rücknahme eines großen Teils der Zölle durch US-Präsident Donald Trump, setzte sich der Ausverkauf an den US-Börsen am gestrigen Donnerstag fort. Offenbar haben Börsianer realisiert, dass der Zollstreit weitergeht, trotz eines 90-tägigen Aufschubs.

Der Zollsatz von 10 Prozent galt vor wenigen Wochen noch nicht und ist nichts, was man bejubeln könnte, genauso wie die Eskalation im Handelsstreit zwischen den USA und China. Außerdem ist unklar, was in den kommenden 90 Tagen passiert und, ob Einigungen zwischen den einzelnen Ländern erzielt werden können. Der ganze Zoll-Wahnsinn könnte also jederzeit neu intensiviert werden.

Heard in New York

Der NASDAQ Composite beendete den gestrigen Donnerstaghandel mit einem Minus von 4,3 Prozent auf 16.387 Punkte, während der S&P 500 rund 3,5 Prozent auf 5.268 Zähler einbüßte. Im Dow Jones Industrial Average lag das Minus bei 2,5 Prozent auf 39.593 Zähler.

Konnichiwa Tokio!

Die asiatischen Börsen präsentierten sich am Freitagmorgen angesichts der Unsicherheit rund um die Zollpolitik der USA uneinheitlich. Während der japanische Nikkei 225 rund 3,4 Prozent auf 33.445 Punkte verlor, waren in Hongkong und den chinesischen Festlandbörsen Kursgewinne zu beobachten.

Zuvor hatte US-Präsident Trump die höheren reziproken Zölle auf die Einfuhren aus den meisten Staaten für 90 Tage ausgesetzt und einen Zollsatz für alle Länder von 10 Prozent festgesetzt. China bleibt ausgenommen. Hier tobt der Handelskonflikt erbittert weiter.

Auch deshalb schreiben die ANZ-Analysten: „Die Verlängerung der Frist mindert die Unsicherheit nicht. Es besteht Skepsis über das Ergebnis der Handelsverhandlungen, und das wird die Investitionen und damit die Wachstumsaussichten weiterhin belasten.“

So steht´s um den DAX

Nach den heftigen Kursschwankungen der vergangenen Tage unternimmt der DAX am Freitag einen Stabilisierungsversuch. Die Analysten bei der Helaba verweisen darauf, dass sich das Barometer zwar erholt habe, jedoch daran gescheitert sei, die 100-Tagelinie (21.255) zu überwinden. Zudem stünden MACD und DMI noch klar auf Verkauf, auch wenn der ADX nicht mehr zulegt und Stochastic und RSI bereits wieder steigen.

„Unterstützungen und Widerstände lassen sich derzeit vor allem an den gleitenden Durchschnitten ausmachen. Oberhalb oben genannter Marke ist die Zone 22.145/22.213 zu nennen, denn hier liegen die 21- und die 55-Tagelinie. Halt gibt die 200-Tagelinie bei 19.987 und am Impulstief der Woche bei 18.489“, heißt es weiter.

So handeln Sie heute den DAX

Bei der UBS sah man für den heutigen Handelstag die folgenden Szenarien.

Stand 11.04.2025, 7:00 Uhr; Quelle: Prime Quants
Frühere Wertentwicklungen, Simulationen oder Prognosen sind keine verlässlichen Indikatoren für die zukünftige Wertentwicklung.

Das Long-Szenario: Um die gestrigen Kursgewinne zu bestätigen, sollte der deutsche Leitindex jetzt zunächst über die 21.000er-Barriere steigen und zur Bestätigung den GD100 (aktuell bei 21.254) mit dem Februar-Tief (21.253) überbieten. Nur wenig höher würde dann das Verlaufshoch vom 24. Januar bei 21.521 warten, bevor es um das Januar-Top bei 21.801 gehen würde.

Das Short-Szenario: Auf der Unterseite richten sich die Blicke hingegen auf das Vorjahreshoch bei 20.523 Punkten. Darunter sollte die 20.000er-Schwelle mit der 200-Tage-Linie (19.988) stützend wirken. Fällt der DAX unter den langfristigen Durchschnitt zurück, müsste ein Test des Oktober-Hochs bei 19.675 einkalkuliert werden. Unterhalb des Tagestiefs vom Mittwoch (19.384) würde die 19.000er-Schwelle in den Fokus rücken, ehe weitere Abgaben bis an das 2024er-Mai-Top bei 18.893 denkbar wären.

Produkt (Call) WKN SL/KO/Strike* Hebel Briefkurs
Turbo OS UP1HX5 18.250,21 8,45 24,50 EUR
Turbo OS UJ2W8X 19.051,22 12,47 16,60 EUR
Produkt (Put) WKN SL/KO/Strike* Hebel Briefkurs
Turbo OS UJ329K 23.125,55 8,44 24,51 EUR
Turbo OS UJ117M 22.323,62 12,49 16,55 EUR

*SL = Stop-Loss (Mini-Futures) / KO = Knock Out (Turbos) / Strike = Ausübungspreis (Optionsscheine); Weitere passende Produkte sowie Informationen zu Chancen und Risiken finden Sie unter: www.ubs.com/keyinvest
Stand 11.04.2025, 7:00 Uhr

Wichtige Tagestermine

Nach den gestrigen Verbraucherpreisen schauen Anleger heute Nachmittag auf die US-Erzeugerpreise sowie das Konsumklima der Uni Michigan. Und erneut spielen die Inflation und die Verbraucherstimmung eine wichtige Rolle.

Weitere Daten und Prognosen finden Sie in unserem Wirtschaftskalender.

Die Handelszeiten 2025 an der Frankfurter Börse