Die Bestzinsen für Baufinanzierungen bewegen sich im April bislang weiter um die Marke von 3,3 Prozent, während sich die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen zunehmend als volatil erweisen.
Wir beobachten, dass sich die Inflation in der Eurozone zuletzt weiter abgeschwächt hat. Im März lag der vorläufige Anstieg im Vergleich zum Vorjahresmonat nur noch bei 2,2 Prozent. Diese Entwicklung befeuert die Diskussionen über eine mögliche Zinssenkung durch die Europäische Zentralbank. Der Hauptrefinanzierungssatz der EZB beträgt derzeit 2,65 Prozent, und viele Expertinnen und Experten erwarten, dass sie bei ihrer Sitzung am 17. April die Leitzinsen erneut senken wird.
Die Teuerungsrate in der Eurozone mäßigt sich und verschafft der EZB Spielraum, um ihren geldpolitischen Kurs beizubehalten. Auch die lange Zeit hartnäckig hohe Kerninflation hat sich mit einem Plus von 2,4 Prozent im Jahresvergleich dem Zielwert der Zentralbank angenähert. Entsprechend rechnet der Markt mit weiteren Zinssenkungen um jeweils 25 Basispunkte im April und Juni.
Gleichzeitig sorgt die Handelspolitik von US-Präsident Donald Trump – insbesondere durch Zollerhöhungen – für zusätzliche Unsicherheit und Volatilität an den Märkten. EZB-Präsidentin Christine Lagarde geht davon aus, dass ein Handelskrieg weltweit erhebliche ökonomische Auswirkungen haben wird – mit den USA als potenziell am stärksten betroffenem Land. Auch Jerome Powell, Chef der US-Notenbank, warnt vor den negativen Folgen solcher Maßnahmen: Sie könnten sowohl die Inflation als auch das Wirtschaftswachstum in den Vereinigten Staaten belasten.
Die internationalen Handelskonflikte werden sich auch negativ auf die Eurozone auswirken – davon ist auszugehen. Das ist ein weiteres Argument dafür, dass die EZB die Zinsen senkt, um das Wirtschaftswachstum in Europa zu stützen.
Aktuelle Entwicklung der Baufinanzierungszinsen
Wir beobachten, dass sich die Bauzinsen in den vergangenen Wochen vorläufig stabilisiert haben, nachdem sie – unter anderem infolge des geplanten Investitionsprogramms der neuen Bundesregierung – im März gestiegen waren. Anfang April lagen die Bestzinsen für 10-jährige Zinsbindungen bei etwa 3,31 Prozent, während sie für 15-jährige Zinsbindungen bei 3,55 Prozent notierten.
Auch die Renditen für 10-jährige Bundesanleihen, die oft als Indikator für Bauzinsen dienen, haben sich zunächst stabil gezeigt. Angesichts der fragilen wirtschaftlichen und politischen Lage erleben wir jedoch immer wieder deutliche Schwankungen. Das zeigte sich zuletzt, als US-Präsident Trump ankündigte, seine Zollerhöhungen für die meisten Länder auszusetzen und lediglich China stärker zu belasten – daraufhin stieg die Rendite der 10-jährigen Bundesanleihen zeitweise um über 3 Prozent.
Wir empfehlen daher, die Marktentwicklungen genau zu verfolgen: Die Unsicherheiten rund um die Zölle und die US-Handelspolitik verstärken auch in Deutschland die Volatilität auf dem Anleihen- und Zinsmarkt. Eine fundierte Einschätzung der weiteren Entwicklung ist unter diesen Bedingungen äußerst schwierig.
Die Zins-Tendenz
Kurzfristig: Schwankend seitwärts
Langfristig: Leicht rückläufig
Ein Beitrag von Antonio Skoro
Er ist Geschäftsführer Finanzierung der Qualitypool GmbH. Diese ist mit mehr als 13.000 aktiven Maklern einer der führenden Maklerpools Deutschlands. Qualitypool bietet Finanzdienstleistern und Finanzvertrieben professionelle Unterstützung bei der Vermittlung von Baufinanzierungen, Konsumentenkrediten, Bausparlösungen und Versicherungen. Der Vertriebsunterstützer ermöglicht Maklern im Rahmen eines speziell auf ihre Bedürfnisse zugeschnittenen Leistungspakets die neutrale Finanzierungsplattform EUROPACE sowie die Versicherungsplattform SMART INSUR. Qualitypool ist eine 100-prozentige Tochter der an der Frankfurter Börse im MDAX gelisteten Hypoport SE, einem Netzwerk von Technologieunternehmen für die Kredit- & Immobilien- sowie Versicherungswirtschaft.
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