Der Goldpreis erreicht ein Allzeithoch nach dem anderen. Zuletzt bewegten sich die Notierungen im Bereich der Marke von 3.200 US-Dollar pro Feinunze. Ein wichtiger Faktor ist dabei die Zollpolitik von US-Präsident Donald Trump. Diese hat die Märkte über Nacht in die Krise gestürzt und ein Auf und Ab verursacht. „Sichere Häfen“ sind gefragt.
US-Rezession voraus?
Gerade China und die USA überziehen sich in diesem Tagen mit ständigen Drohungen. Ein Einlenken ist unter den Weltmächten ist nicht zu erkennen. Vielmehr wird der Zoll- und Handelsstreit intensiviert. Gleichzeitig verstärken die Zölle die Inflations- und Rezessionssorgen in den USA. Analysten senken ihre BIP-Schätzungen und erhöhen die Vorhersagen für Inflation und Arbeitslosenquote. Besonders schwer wiegen jedoch die anhaltende Unsicherheit und die mutmaßlich fehlende Linie in der Politik der US-Regierung.
Jan Hatzius von Goldman Sachs hatte am 9. April, rund 30 Minuten vor Trumps Ankündigung der Rücknahme vieler Zölle, die Wahrscheinlichkeit einer Rezession in den kommenden zwölf Monaten auf 65 Prozent angehoben und einen BIP-Rückgang von 1 Prozent in diesem Jahr prognostiziert. Kurze Zeit später ruderte man bei Goldman Sachs zurück und kehrte zur ursprünglichen Prognose eines BIP-Wachstums von 0,5 Prozent und einer Rezessionswahrscheinlichkeit von 45 Prozent zurück. Dieser Prognose liegen jedoch durchschnittliche Steigerungen der US-Zölle um 15 Prozent zugrunde. Die Folgen daraus sind noch nicht abzusehen.
Der Trend geht weiter
Gold gilt seit jeher bei Anlegern als ein „Sicherer Hafen“, den es in turbulenten Zeiten anzusteuern gilt. Allerdings könnten einige preistreibende Trends selbst dann Bestand haben, wenn der Krieg in der Ukraine enden und sich Donald Trump auf wundersame Weise entschließen sollte, seine Zölle auszusetzen oder gar zurückzunehmen. Die Goldnachfrage wurde in den vergangenen Jahren ganz besonders von einigen Notenbanken in den Schwellenländern angekurbelt. Diese versuchen auf diese Weise bei den Reserven ihre Abhängigkeit vom US-Dollar zu verringern.
Angesichts der US-Zölle und der dadurch ausgelösten Turbulenzen an den Devisen- und Anleihemärkten dürfte dieses Vorhaben weiterhin vorangetrieben werden. Laut Angaben des Branchenverbandes World Gold Council (WGC) kauften Zentralbanken 2024 weiterhin in hohem Tempo Gold, wobei die Käufe das dritte Jahr in Folge die Marke von 1.000 Tonnen überschritten hätten. Im vierten Quartal stiegen die Käufe deutlich an und erreichten 333 Tonnen, womit sich die jährliche Gesamtmenge der Zentralbanken auf 1.045 Tonnen erhöhte. Eine Fortsetzung könnte folgen.
Wer auf die positive Kursentwicklung eines ganzen Aktienkorbs von Unternehmen setzen möchte, die im Goldsektor engagiert sind, kann sich das Indexzertifikat (WKN: DA0AAY / ISIN: DE000DA0AAY4) auf den Best of Gold Miners Index anschauen. In diesem Index sind neben Newmont und Barrick noch weitere Player aus diesem Bereich wie Kinross Gold vertreten.