Schweizer Firmen stehen wie der Rest der Welt im Visier von US-Präsident Trump. Die protektionistischen Maßnahmen der Trump-Administration gehen auch an den Eidgenösssischen Unternehmen nicht vorbei. Manch Unternehmen geht bisher damit gelassen um. Eines davon ist Siegfried.
Die Siegfried Holding AG (WKN: A0CACJ / ISIN: CH0014284498) sieht sich gut gerüstet gegen die zuletzt von den USA angekündigten Zölle auf Arzneimittelimporte. Im Gespräch mit Analysten von Vontobel gab Finanzvorstand Reto Suter Einblicke in die strukturelle Aufstellung des Pharmadienstleisters und erläuterte, warum die Belastung durch mögliche Zollmaßnahmen überschaubar bleiben dürfte.
Überschaubares Umsatz-Risiko in den USA
„Nur ein kleiner Teil unserer Umsätze aus der Produktion außerhalb der USA wird überhaupt in die Vereinigten Staaten exportiert – und selbst davon ist der größte Teil durch spezifische Vertragsmodelle oder Zollausschlüsse geschützt“, so Suter demnach.
Im Detail generiert Siegfried rund 261 Mio. CHF Umsatz in den USA – das entspricht etwa 20 Prozent des Gesamtumsatzes. Davon werden jedoch nur 60 Mio. CHF außerhalb der USA produziert und in die Vereinigten Staaten exportiert.
Entscheidend sei: Von diesen 60 Mio. CHF unterliegen lediglich 9 Millionen den potenziellen neuen Zollregelungen. „Das entspricht weniger als einem Prozent unseres Gesamtumsatzes“, so Suter gegenüber Vontobel. Der daraus resultierende Effekt auf das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) wäre mit rund 3 Mio. CHF ebenfalls gering – etwa ein Prozent des EBITs.
Auch auf der Beschaffungsseite sei Siegfried demnach strategisch abgesichert. Die US-Produktion werde den Angaben zufolge nahezu vollständig innerhalb der USA mit Rohstoffen versorgt. Lediglich Rohstoffe im Wert von 3 Mio. CHF stammen aus anderen internationalen Siegfried-Standorten – eine Zahl, die ebenfalls unterhalb der Relevanzschwelle liegt.
Das marktEINBLICKE-Fazit
Seitens Vontobel wird in der Analyse zu Siegfried bescheinigt, dass die Arzneimittelherstellung generell als konjunkturresistentes Geschäftsmodell gilt. „Menschen brauchen Medikamente – auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten“, heißt es in der Analyse. Auch der Aufbau neuer Kapazitäten in den USA erfolgt unter dieser Prämisse: Das derzeit im Bau befindliche Werk in Grafton bezieht seine Materialien ausschließlich aus US-Quellen – mögliche Zölle sind damit ausgeschlossen.
Die Analysten von Vontobel ziehen ein klares Fazit: „Siegfried setzt mit der Herstellung von Arzneimitteln für Pharma und Biotech auf ein defensives Geschäftsmodell und wäre von möglichen US-Zöllen kaum direkt betroffen.“ Auch wenn der Aktienkurs zuletzt unter Druck geraten sei, spiegle dies nicht die tatsächliche Belastung wider. Vontobel bestätigt daher die Kaufempfehlung mit einem Kursziel von 1.275 CHF.
Wer nicht nur auf Siegfried, sondern auf über 30 aussichtsreiche Schweizer Aktien setzen möchte, kann sich das Open-End Partizipationszertifikat auf den Vontobel Swiss Research Basket (WKN: VL4JU8 / ISIN: DE000VL4JU82) anschauen. Dieser Index fasst alle mit einer vom Vontobel Research mit einer Kaufempfehlung versehenen schweizerischen Aktien. Dazu gehören neben Siegfried derzeit auch Nestlé, Lindt & Sprüngli, Adecco, Roche, Novartis oder Givaudan.
Der marktEINBLICKE-Quellensteuer-Tipp:
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