Der Mittwoch an der Börse

Chinas BIP wächst stärker als erwartet | Trügerische Ruhe?

Bildquelle: markteinblicke.de

Nach den wilden Auf- und Abschwüngen der vergangenen Wochen, scheinen sich die US-Börsen zumindest vorerst etwas beruhigt zu haben.

Heard in New York

Der NASDAQ Composite beendete den gestrigen Dienstaghandel mit einem minimalen Minus von 0,1 Prozent bei 16.823 Punkten. Im S&P 500 lag das Minus bei 0,2 Prozent, während der Dow Jones Industrial Average rund 0,4 Prozent auf 40.368 Punkte zurücksetzte.

Angesichts der ausstehenden Zölle auf Pharmaprodukte oder Halbleiter sowie andere Möglichkeiten der Eskalation des Handelskonflikts könnte es mit der Ruhe jedoch auch schnell wieder vorbei sein.

Konnichiwa Tokio!

Die asiatischen Börsen zeigten sich am Mittwochmorgen weitgehend schwächer. Insbesondere, da das Thema US-Zölle allgegenwertig bleibt. Der japanische Nikkei 225 verlor 1,5 Prozent auf 33.777 Punkte, während der Hongkonger Hang Seng Index rund 2,4 Prozent auf 20.953 Zähler an Wert einbüßte. Die chinesische Wirtschaft wuchs im ersten Quartal 2025 um 5,4 Prozent und damit stärker als erwartet.

Trotzdem überwiegt offenbar die negative Stimmung, die aus dem Thema Zölle ergibt. Am Markt wird nicht damit gerechnet, dass die Konjunktur in China angesichts des Handelskonflikts sein Tempo aufrechterhalten kann. Wie weit der Handelskonflikt führt, zeigt der Fall Boeing. So berichtete Bloomberg, dass China alle Fluggesellschaften angewiesen habe, die Auslieferung von Boeing-Jets inmitten eines Zollkriegs mit den USA zu stoppen.

Aufgrund des Handelskonflikts hatte wiederum die UBS ihre BIP-Prognose für China für 2025 auf 3,4 Prozent und auf 3 Prozent für 2026 abgesenkt. Es wird geschätzt, dass die von den USA verhängten Zollerhöhungen auf chinesische Waren das BIP-Wachstum der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt um mehr als 2 Prozentpunkte bremsen werden. Goldman Sachs und die Citigroup hatten ihrerseits die BIP-Wachstumsprognosen für China in 2025 auf 4,0 bzw. 4,2 Prozent gesenkt.

So steht´s um den DAX

Nach der Stimmungsaufhellung der vergangenen Tage zeigt sich der DAX am Mittwoch etwas schwächer. Gestern schloss er 1,4 Prozent höher bei 21.254 Punkten. Das Schlagzeilenrisiko ist aber aus Sicht der Analysten bei der Helaba erhöht und es sei bekannt, dass die USA demnächst Zölle auf Medizinprodukte erheben wollen und auch für die ausgesetzten Zölle auf chinesische Produkte werden vermutlich in der kommenden Woche neue Sonderabgaben verhängt. Insofern könne die Stimmung schnell wieder kippen.

„Derweil ist das technische Bild des DAX inzwischen als konstruktiv zu bezeichnen. Es scheint zu einer Bodenbildung oberhalb der 200-Tagelinie (20.027) gekommen zu sein. Die nächsten Hürden zeigen sich am letzten Zwischenhoch und am 100-Tagedurchschnitt bei 21.300 bzw. 21.305“, heißt es weiter.

So handeln Sie heute den DAX

Bei der UBS sah man für den heutigen Handelstag die folgenden Szenarien.

Stand 16.04.2025, 7:00 Uhr; Quelle: Prime Quants
Frühere Wertentwicklungen, Simulationen oder Prognosen sind keine verlässlichen Indikatoren für die zukünftige Wertentwicklung.

Das Long-Szenario: Können die Notierungen die laufende Erholung ausbauen und per Tagesschluss über die mittelfristige 100-Tage-Linie (21.305) zurückkehren, sollte es im nächsten Aufwärtsabschnitt über das Verlaufshoch vom 24. Januar bei 21.521 gehen. Darüber wäre ein Hochlauf an das Januar-Top bei 21.801 möglich, bevor die 22.000er-Schwelle mit dem GD50 (22.241) überboten werden müsste.

Das Short-Szenario: Fallen die Kurse stattdessen wieder unter das Februar-Tief bei 21.253 zurück, müsste zunächst auf die 21.000er-Schwelle geachtet werden. Unterhalb dieser Haltelinie würde die obere Kante der offenen Kurslücke vom Montag mit dem 2024er-Top bei 20.523 Punkten in den Fokus rücken. Der nächste Halt wäre anschließend an der langfristigen 200-Tage-Linie (20.027) zu finden, die derzeit mit der 20.000er-Marke eine Doppelunterstützung bildet. Verlieren die Kurse diesen Halt, dürfte es zu weiteren Abgaben bis an das Oktober-Hoch bei 19.675 Zählern kommen.

Produkt (Call) WKN SL/KO/Strike* Hebel Briefkurs
Turbo OS UJ2SNT 18.776,50 8,51 25,00 EUR
Turbo OS UJ5ZZK 19.576,43 12,45 17,09 EUR
Produkt (Put) WKN SL/KO/Strike* Hebel Briefkurs
Turbo OS UP9LXW 23.762,52 8,49 25,05 EUR
Turbo OS UJ3ZFA 22.957,17 12,47 17,05 EUR

*SL = Stop-Loss (Mini-Futures) / KO = Knock Out (Turbos) / Strike = Ausübungspreis (Optionsscheine); Weitere passende Produkte sowie Informationen zu Chancen und Risiken finden Sie unter: www.ubs.com/keyinvest
Stand 16.04.2025, 7:00 Uhr

Wichtige Tagestermine

Am Nachmittag gilt der Anlegerfokus neben einigen Quartalsberichten sowie den US-Zöllen vor allem den US-Einzelhandelsumsätzen und der Industrieproduktion in der größten Volkswirtschaft der Welt.

Weitere Daten und Prognosen finden Sie in unserem Wirtschaftskalender.

Die Handelszeiten 2025 an der Frankfurter Börse