Wenn es um die Auswirkungen der jüngsten US-Zollpolitik auf einzelne Unternehmen geht, stand zuletzt vor allem Apple (WKN: 865985 / ISIN: US0378331005) im Fokus. Nicht nur, weil der iPhone-Konzern seit vielen Jahren zu den wertvollsten Konzernen der Welt gehört, sondern seinen Erfolg der starken Abhängigkeit von China zu verdanken hatte. Diese Abhängigkeit hatte sich zuletzt jedoch ins Negative gedreht.
Apple bleibt über den Erwartungen
Zwischen Januar und März konnte Apple seine konzernweiten Umsatzerlöse im Vorjahresvergleich um 5 Prozent auf 95,4 Mrd. US-Dollar steigern. Der bereinigte Gewinn je Aktie wurde um 8 Prozent auf 1,65 US-Dollar verbessert. Analysten hatten zuvor auf der Umsatzseite bzw. beim bereinigten Ergebnis je Aktie mit Werten von 94,5 Mrd. US-Dollar bzw. 1,62 US-Dollar gerechnet.
Obwohl der iPhone-Konzern damit die Erwartungen schlagen konnte, verlor die Aktie am Donnerstagabend nachbörslich nach Bekanntgabe der neuesten Zahlen knapp 4 Prozent an Wert. Seit Anfang 2025 liegt das Minus bei knapp 15 Prozent. Zumal der Ausblick etwas enttäuschend ausgefallen war und erste Kosten der China-Zölle enthielt.
Ausblick von Unsicherheiten geprägt
Diese Kosten bezifferte Apple auf 900 Mio. US-Dollar, sodass der Ausblick auf die Bruttomarge im laufenden dritten Quartal (Ende Juni) des Apple-Geschäftsjahres 2024/25 enttäuschte. Das Management geht von einem Wert von 45,5 bis 46,5 Prozent aus, während die Schätzungen zuletzt bei etwa 46,7 Prozent gelegen hatten.
Die Umsatzerlöse sollen laut Managementschätzungen um 1 bis 5 Prozent zulegen. Am Markt war von einem Plus von etwa 4,5 Prozent ausgegangen worden. Außerdem wurden die über den Erwartungen liegenden Q2-Ergebnisse durch vorgezogene Käufe angekurbelt. Diese Sondernachfrage könnte nun wegfallen.
Apple: Diversifikation läuft
Apple selbst sieht sich selbst auf einem guten Weg, die Folgen der US-Zölle auf Einfuhren aus China abzufedern. So soll die Mehrzahl der in den USA im Juni-Quartal in den USA verkauften iPhones aus Indien kommen.
iPads, Macs, Apple Watches und AirPods sollen vorwiegend aus Vietnam kommen, während der Rest der Welt mit in China produzierter Hardware, allen voran dem iPhone, beliefert wenden soll.
Anteilseigner werden zudem mit weiteren Ausschüttungen bei Laune gehalten. Die Quartalsdividende steigt um 4 Prozent, während ein zusätzliches Aktienrückkaufprogramm im Volumen von 100 Mrd. US-Dollar genehmigt wurde.
Das marktEINBLICKE-Fazit
Apple ist alles andere als immun gegen die US-Zölle auf chinesische Einfuhren, zeigt aber auch, dass die schlimmsten Befürchtungen zunächst nicht bewahrheiten. Zumal der Konzern seit geraumer Zeit auf Ausnahmen von den Zöllen hoffen darf und dafür verstärkt in den USA investiert. Gleichzeitig sind die Entspannungssignale im Zollstreit zwischen China und den USA eine gute Nachricht, während der iPhone-Konzern selbst die Diversifikation der Produktion vorantreibt.
Anleger, die einen starken Magen haben und bereits die Kursrückgänge bei den großen US-Technologietiteln wie Apple zum Einstieg nutzen möchten, schauen sich beispielsweise das Indexzertifikat auf den Magnificent 7 Index (WKN: DA0AC0 / ISIN: DE000DA0AC05) an. Dabei handelt es sich um die sieben Technologiewerte Meta Platforms, Alphabet, Microsoft, Amazon, Apple, NVIDIA und Tesla, die in den vergangenen Jahren eine besonders starke Performance hingelegt haben, jüngst jedoch unter den trumpschen Zöllen sowie gestiegenen Inflations- und Rezessionssorgen zu leiden hatten.