Die Mayr-Melnhof Karton AG (WKN: 890447 / ISIN: AT0000938204) mit Hauptsitz in Wien ist Europas größter Produzent von Recyclingkarton und Faltschachtelverpackungen. Seit der Unternehmensgründung im Jahr 1888 hat sich MM Karton zu einem global agierenden Konzern entwickelt, der heute als Schlüsselfigur in der Papier- und Verpackungsindustrie gilt.
Von Frohnleiten zur europäischen Marktführerschaft
Die Anfänge von Mayr-Melnhof reichen in das 19. Jahrhundert zurück. In Frohnleiten (Steiermark) als Produzent von Zellstoff und Karton gestartet, begann das Unternehmen 1950 mit der industriellen Kartonfertigung. Der Börsengang folgte 1994 – seither ist MM Karton an der Wiener Börse notiert. Mit strategischen Übernahmen und kontinuierlichen Investitionen konnte das Unternehmen seine Marktstellung europaweit festigen.
Geschäftsmodell: Zwei starke Säulen – MM Board & Paper und MM Packaging
Die Mayr-Melnhof-Gruppe ist in zwei zentrale Geschäftsbereiche gegliedert: Der Bereich Board & Paper produziert ein breites Sortiment an Kartonsorten – von Recycling- bis Frischfaserkarton – sowie Kraft- und Feinpapiere.
Der Bereich Packaging verarbeitet wiederum diese Rohstoffe zu hochwertigen Faltschachteln für die Lebensmittel-, Pharma-, Kosmetik- und Haushaltsgüterindustrie.
Produktionsstandorte finden sich in ganz Europa, darunter in Österreich, Deutschland, Polen, Finnland und Slowenien. Bedeutende Zukäufe wie die Werke in Kwidzyn (Polen) und Kotkamills (Finnland) im Jahr 2021 stärken das Portfolio und die Reichweite des Konzerns.

Die aktuellen Geschäftszahlen und Marktentwicklung
Im Jahr 2024 erzielte Mayr-Melnhof einen Umsatz von 4,08 Mrd. Euro – ein leichter Rückgang um 2,04 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Der Nettogewinn hingegen stieg deutlich um über 24 Prozent auf 108,24 Mio. Euro, was auf konsequente Effizienzmaßnahmen und Kostendisziplin zurückzuführen ist.
Die Marktlage und Mengenentwicklung zeigten sich laut Vorstandschef Peter Oswald selektiv leicht besser als im vierten Quartal, jedoch ohne spürbare Belebung und mit anhaltendem Margendruck. Der CEO erwartet daher eine weiterhin schwierige Marktlage.
Dennoch: Auch das erste Quartal 2025 zeigt bisher eine positive Entwicklung: Trotz verhaltener Nachfrage konnte der Gewinn gegenüber dem Vorjahreszeitraum deutlich gesteigert werden. CEO Peter Oswald sieht das Unternehmen daher auf Kurs – mit klarem Fokus auf Kosteneffizienz, Innovation und Marktstärke.
Das marktEINBLICKE-Fazit
Eine bereinigte operative Marge von 5,8 Prozent im vergangenen Jahr macht deutlich, dass Mayr-Melnhof Potenzial hat. Die Aktie könnte für risikoaffine Turnaround-Fans daher ein Blick wert sein. Das laufende Effizienz- und Sparprogramm dürfte weiteres Potenzial aufbauen.
Als Baustein-Aktie für den langfristigen Vermögensaufbau wird dagegen die österreichische Aktie wohl kaum den Weg ins Depot finden: Anleger haben mit Mayr-Melnhof-Aktien seit dem Jahr 2015 insgesamt mehr als 25 Prozent ihres investieren Kapitals verloren. Daraus ergibt sich ein jährlicher Kursverlust von durchschnittlich -2,5 Prozent. Auf Sicht einer Dekade wurden daher aus 10.000 Euro bis heute knapp 7.500 Euro.