Um 10: DAX vor heißem politischen Herbst – US-Präsident Trump läuft die Zeit davon

Bildquelle: Pressefoto Deutsche Börse AG

Ein weiter unberechenbarer US-Präsident Trump, die anstehenden Zwischenwahlen in den USA und die Unsicherheiten um die finanzielle Zukunft Italiens – der Deutsche Aktienindex steht vor einem heißen politischen Herbst.

Noch allerdings zeigt die Börse keine große Anspannung, was Italiens politische Pläne anbelangt. Die Staatsanleihen in Italien signalisieren technisch sogar fallende Zinsen in den kommenden Wochen.

Die Zwischenwahlen in den USA werden für Donald Trump langsam zum Problem. Es gibt jetzt noch ein Zeitfenster von gut 30 Tagen, in dem der US-Präsident neu verhandelte Handelsabkommen durch einen vollständig republikanisch kontrollierten Kongress schleusen kann. Danach müssen sämtliche Verträge so ausgelegt sein, dass ein demokratisch kontrolliertes Repräsentantenhaus ab 2019 ebenfalls zustimmen würde.

Trump läuft die Zeit davon. Für die Börsen allerdings könnte ein demokratisch kontrolliertes Repräsentantenhaus nach den Zwischenwahlen alles noch viel schlimmer machen. Denn Trump kann auch dann noch per präsidialer Verfügung Strafzölle und handelspolitische Drohungen direkt umsetzen. Wie ein Donald Trump, politisch so in die Enge getrieben, reagieren würde, ist schwer abzuschätzen.

Eines aber steht fest, dieser heiße politische Herbst kann für den deutschen Aktienmarkt Volatilität in beide Richtungen bringen.

 

Jochen Stanzl

Ein Beitrag von Jochen Stanzl

Er ist Chef-Marktanalyst bei CMC Markets, Frankfurt. Davor war Jochen Stanzl über 15 Jahre bei der BoerseGo AG als Finanzmarktanalyst tätig und hat unter anderem die Portale GodmodeTrader, Jandaya und die Investment- und Analyseplattform Guidants mit aufgebaut und als erfolgreiche Kanäle in der deutschen Trading-Community etabliert. Sein analytischer Fokus liegt auf der Kombination aus technischer und fundamentaler Analyse von Währungen, Rohstoffen, Anleihen und der weltweiten Aktienmärkte.

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