Macht sich die Treue der Gold-Anleger doch nicht bezahlt?

(Bildquelle: Pressefoto © Deutsche Bundesbank)

Obwohl sich Gold länger als erwartet schwach entwickelt hat, sprechen aus Sicht des Vermögensverwalters VanEck die potenziellen Risiken an den Finanzmärkten dafür, dass Gold-Anleger auf lange Sicht belohnt werden.

Der Goldpreis notiert wieder unter der Marke von 1.200 US-Dollar je Feinunze. Am Dienstag gibt das Edelmetall deutlich ab und setzt auf 1.193 Dollar/Unze zurück. Erneut wird Gold vom US-Dollar in Schach gehalten, der sich wieder im Aufwind befindet. „Der US-Dollar ist als sicherer Hafen gefragt, nachdem es Berichte gab, dass sich der internationale Handelsstreit weiter zuspitzt“, hieß es in einer Rohstoffkolumne der Commerzbank. „Zudem machen sich Sorgen breit, dass es nun doch zu einer größeren Krise in den Schwellenländern kommen könnte“.

Obwohl sich Gold länger als erwartet schwach entwickelt hat, sprechen aus Sicht des Vermögensverwalters VanEck die potenziellen Risiken an den Finanzmärkten dafür, dass Gold-Anleger auf lange Sicht belohnt werden. „Die explodierenden Schulden in den USA könnten eine erneute Krise auslösen. Vor allem China, der größte Inhaber von US-Treasuries, dürfte davon betroffen sein“, sagt Portfoliomanager Joe Foster.

Insgesamt liege das kombinierte Gesamtvolumen der US-amerikanischen Haushalts-, Unternehmens- und Staatsschulden laut Daten von Gluskin Sheff auf dem Höhepunkt von 50 Billionen US-Dollar, was 250 Prozent des Bruttoinlandsprodukts entspreche und somit 25 Prozent über dem Wert zur Zeit der Kreditblase, so Foster. „Derzeit scheint die USA nicht an einer Stabilisierung oder gar Reduzierung des Schuldenwachstums zu arbeiten. Und auch die Wähler ziehen die politischen Entscheidungsträger nicht zur Verantwortung. Sollte diese Entwicklung nicht gestoppt werden, dürfte sie eine erneute Krise auslösen“, erklärt der Experte.

Im Vergleich zur Finanzkrise von 2008 läge die Ursache der Krise nicht in Subprime-Krediten, sondern in hohen Staatsschulden, so Foster weiter. Dennoch zeige die Politik derzeit kein Interesse daran, die Steuern anzuheben oder die Ausgaben zu senken. „Dieses Umfeld könne sich langfristig positiv auf die Entwicklung von Gold auswirken“.

Autor: Bernd Lammert, Redakteur Fundamental bei GodmodeTrader.de

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