Schweiz: Hart erarbeiteter Ruf

Die Schweiz hat sich einen Ruf als neutrales Land erarbeitet. Nicht der einzige Grund, warum das Land auch in Investorenkreisen einen defensiven Charakter hat.

(Bildquelle: unsplash / Alin Andersen)

Seit 1. Mai 2025 können Aktien von Schweizer Unternehmen wieder an Börsenplätzen in der EU gehandelt werden. Gerade rechtzeitig. Schließlich gelten die Schweiz und viele schweizerische Werte als defensiv. Diese werden in besonderem Maße in einem von Unsicherheiten geprägten Umfeld, für welches US-Präsident Donald Trump mit seiner Zollpolitik gesorgt hat, benötigt.

Starker Franken

Die Weltmächte China und die USA nähern sich allmählich in den Zoll- und Handelsstreitigkeiten an. Für die ersten Verhandlungen haben sich die jeweiligen Vertreter beider Regierungen die Schweiz als Ort ausgesucht. Dies ist ein weiterer Beweis dafür, dass das Alpenland seit jeher einen neutralen Charakter besitzt.

Es ist auch diesem Charakter zu verdanken, dass Aktien von Unternehmen aus der Schweiz oder der Schweizer Franken in wirtschaftlich turbulenten Zeiten zu den sogenannten Sicheren Häfen gezählt werden. Hinzu kommt der Umstand, dass viele der Global Player aus der Schweizer aus einigen traditionell als defensiv geltenden Sektoren wie der Pharmabranche (Roche, Novartis) oder dem Konsumgüterbereich (Nestlé) stammen.

Die Flucht der Anleger in Schweizer Assets zeigt sich unter anderem an der jüngsten Stärke des Schweizer Franken. Und dies rund um das 175. Jubiläum. Am 7. Mai 1850 wurde das Bundesgesetz über das eidgenössische Münzwesen verabschiedet. Dies war die Einführung des Franken als Währung der Schweiz, während die Schweizerische Nationalbank (SNB) ihre Arbeit im Juni 1907 aufgenommen hatte. Heute kämpft diese häufig dafür, dass die Währung nicht zu stark aufwertet, um der Exportwirtschaft nicht zu schaden.

Bessere Gewichtung

Die Aktie der wichtigsten Unternehmen des Landes sind im SMI zusammengefasst. Eine Alternative dazu ist der SLI (Swiss Leader Index). Er setzt sich aus den Aktien des SMI und den 10 größten Werten des Mid-Cap-Barometers SMIM zusammen. Der SLI enthält damit die 30 liquidesten und größten Titel des Schweizer Aktienmarktes. Im Gegensatz zu den anderen Aktienindizes von SIX werden beim SLI die Gewichtungen nach oben begrenzt.

Die vier größten Titel werden mit jeweils 9 Prozent gekappt. Im SMI weisen die größten fünf Titel laut SIX zusammen ein Gewicht von rund 70 Prozent auf. Kursschwankungen in diesen Titeln wirken sich damit übermäßig stark auf den Indexwert aus. Durch die Kappung der Gewichtung im SLI erhöht sich das Gewicht der kleineren Titel, womit das Kursrisiko besser diversifiziert wird.

Zusätzlich werden durch die Kappung regulatorische Rahmenbedingen in der Schweiz, der EU und den USA erfüllt, wodurch neue Investorengruppen und Märkte erschlossen werden. Abgebildet wird die Wertentwicklung des SLI beispielsweise durch den iShares SLI UCITS ETF (WKN: 593396 / ISIN: DE0005933964). Damit wird Anlegern auf möglichst einfache Weise ein direkter Zugang zu Unternehmen mit hoher Marktkapitalisierung aus der Schweiz geboten.