Haben wir es im Fall von Adyen und Wirecard mit Übertreibungen zu tun?

Bildquelle: Pressefoto Adyen

Adyen (WKN: A2JNF4 / ISIN: NL0012969182) und Wirecard (WKN: 747206 / ISIN: DE0007472060) sorgten zuletzt an den europäischen Aktienmärkten für reichlich Furore. Die beiden Zahlungsabwickler möchten das Bezahlen von morgen revolutionieren. Anleger zeigen sich begeistert. Allerdings stellt sich auch die Frage, ob der Jubel verfrüht und übertrieben sein könnte.

Noch ist Bargeld in Deutschland das bevorzugte Zahlungsmittel. In anderen Ländern der Welt ist man dagegen schon heute gegenüber alternativen Zahlungsmethoden deutlich aufgeschlossener. Beispielsweise zahlen die US-Amerikaner ihre Einkäufe gerne mit der Kreditkarte. Dank der NFC-Technologie (Near Field Communication) kann schon heute an vielen mit entsprechenden Lesegeräten ausgestatteten Kassen auch hierzulande mithilfe einer Girocard, Kreditkarte oder mit dem Smartphone kontaktlos bezahlt werden.

Mit einer steigenden Akzeptanz solcher Bezahlmethoden dürfte das Bargeld immer mehr in den Hintergrund geraten. Einige träumen schon davon, dass dieses eines Tages sogar vollständig verschwindet. Kreditkartenanbieter, Finanzinstitute und Zahlungsabwickler rechnen sich im Zuge der Entwicklung neuer Bezahlmethoden große Chancen aus. Entsprechend groß ist derzeit auch die Begeisterung von Börsianern in Bezug auf die Firmen, die die Zahlungssysteme von morgen schaffen. Im Fokus stehen hierzulande derzeit vor allem zwei Unternehmen: Wirecard aus Aschheim bei München und Adyen aus Amsterdam.

Im Fall von Wirecard hat die jüngste Euphorie dazu geführt, dass der Zahlungsabwickler ab 24. September im deutschen Leitindex DAX vertreten sein wird. Auch Adyen sorgte für Furore. Am 13. Juni 2018 wagte sich das Unternehmen auf das Börsenparkett. Das IPO erfolgte zu einem Ausgabepreis von 240 Euro. Gleich am ersten Handelstag schoss der Wert der Adyen-Aktie auf über 400 Euro. Seitdem setzte sich der steile Anstieg fort.

Adyen ermöglicht Händlern reibungslose Zahlungsabläufe – online, mobil und am Point-of-Sale. Der zunehmende Online-Handel und die Verbreitung neuer Bezahlmethoden bescherten dem Unternehmen zuletzt ein beeindruckendes Wachstum. Laut Unternehmensangaben von 22. August wuchs das über die Adyen-Plattform abgewickelte Transaktionsvolumen im ersten Halbjahr 2018 gegenüber dem Vorjahr um 43,1 Prozent auf 70 Mrd. Euro. Die Umsatzerlöse kletterten um 67,3 Prozent auf 156,4 Mio. Euro, während der Nettogewinn um 74,6 Prozent auf 48,2 Mio. Euro schoss. Aufgrund der Entwicklung neuer Bezahlmethoden will Adyen ähnlich stark weiterwachsen.

Anleger sollten trotz der jüngsten Euphorie rund um Adyen und andere Branchenvertreter bedenken, dass das niederländische Unternehmen erst seit einigen Monaten an der Börse ist. Bisher ging es für die Aktie fast nur in die Höhe. Aufgrund des jüngsten Stimmungshochs könnten die positiven Aussichten, die sich dem Unternehmen in Bezug auf die Entwicklung neuer Zahlungsmethoden bieten, jedoch bereits eingepreist und nur der anfänglichen Euphorie geschuldet sein. Die Fallhöhe ist entsprechend hoch. Zudem entfällt bei der Konzentration auf einen einzelnen Wert die Risikostreuung. Schließlich ist Adyen nicht das einzige Unternehmen, das die zukünftigen Bezahlmethoden im Blick hat. Im Solactive Mobile Payment Index wird die Kursentwicklung von 20 internationalen Unternehmen abgebildet, die im elektronischen beziehungsweise mobilen Payment-Sektor tätig sind. Mit dem passenden Index-Zertifikat (WKN: DS8PAY / ISIN: DE000DS8PAY5) hat Deutsche Bank X-markets den Index für Anleger investierbar gemacht.

Alternativ könnten spekulative Anleger, die steigende Kurse der Adyen-Aktie erwarten und lediglich den niederländischen Zahlungsabwickler im Blick haben, mit einem WAVE XXL-Call der Deutschen Bank (WKN: DS6NFR / ISIN: DE000DS6NFR7) auf ein solches Szenario setzen. Der Hebel dieses Open-End-Papiers liegt derzeit bei 3,33, die Barriere bei 528,30 Euro. Wer aber als spekulativer Anleger eher short-orientiert ist, könnte mit einem WAVE XXL-Put der Deutschen Bank (WKN: DS6NFU / ISIN: DE000DS6NFU1, aktueller Hebel 5,68; Barriere bei 719,50 Euro) auf fallende Kurse der Adyen-Aktie setzen.

Stand: 11.09.2018/Ein Gastkommentar von Christian-Hendrik Knappe, db x-markets

© Deutsche Bank AG 2018

Bei dem vorliegenden Dokument handelt es sich um eine Werbemitteilung.

Die in diesem Dokument enthaltenen Angaben stellen keine Anlageberatung dar. Weitere, ausführlichere Angaben zu den Wertpapieren einschließlich der Risiken sind den jeweiligen Basisprospekten, nebst etwaiger Nachträge („Basisprospekte“) sowie den jeweiligen Endgültigen Bedingungen zu entnehmen. Der Basisprospekt und die Endgültigen Bedingungen stellen das allein verbindliche Verkaufsdokument der Wertpapiere dar. Anleger können die Basisprospekte nebst den jeweiligen Endgültigen Bedingungen bei der Deutsche Bank AG, Mainzer Landstraße 11-17, 60329 Frankfurt am Main (Deutschland) kostenlos in Papierform und deutscher Sprache erhalten und unter www.xmarkets.de herunterladen.

Alle Meinungsäußerungen geben die aktuelle Einschätzung der Deutsche Bank AG wieder, die sich ohne vorherige Ankündigung ändern kann.

Bildquelle: Pressefoto Adyen