Novo Nordisk zieht die Reißleine

Der einstige Highflyer Novo Nordisk zieht nach den jüngsten Enttäuschungen die Reißleine und tauscht den Chef aus. Wird nun alles besser?

(Bildquelle: Novo Nordisk)

Im Rahmen einer Pressekonferenz im Weißen Haus sprach US-Präsident Donald Trump von einem übergewichtigen befreundeten Milliardär. Diese Geschichte sollte einen großen Einfluss auf die Zukunft der Pharmabranche in den USA haben.

Eine wichtige Anekdote

Dieser Freund habe Trump davon erzählt, wie er in London 88 US-Dollar für ein Abnehmmittel bezahlt hatte, für welches er in den USA sonst 1.300 US-Dollar auf den Tisch legen muss. Dies habe Trump dazu inspiriert, etwas gegen die weitaus höheren Kosten für Medikamente in den USA im Vergleich zum Rest der Welt zu tun.

Ziel der US-Regierung ist es, die Preise für verschreibungspflichtige Medikamente um 30 bis 80 Prozent zu senken. Diese Nachricht hatte die Aktien von Pharmawerten wie Eli Lilly oder Novo Nordisk (WKN: A3EU6F / ISIN: DK0062498333) unter Druck geraten lassen.

Novo Nordisk versucht den personellen Neuanfang

Dabei haben Unternehmen wie der dänische Insulin-Weltmarktführer derzeit auch mit einem etwas abflachenden Interesse an den Börsen am Thema GLP1-Mittel zu kämpfen. Allerdings hatte bereits die Biden-Regierung für deutliche Preissenkungen bei Medikamenten, in diesem Fall vor allem bei Diabetesmitteln, gesorgt, ohne dass dies viel an den Erfolgsaussichten von Novo Nordisk geändert hätte.

Trotzdem sah man sich bei den Dänen gezwungen, zu handeln. Von Unternehmensseite hieß es nun, dass CEO Lars Fruergaard Jørgensen seinen Chefposten räumen wird. Diese Entscheidung soll im gegenseitigen Einvernehmen erfolgt sein. Jørgensen wird seine Funktion als CEO für eine gewisse Zeit weiterführen, um einen reibungslosen Übergang zu einer neuen Führung zu ermöglichen, heißt es vonseiten des Konzerns.

Als Gründe für das abrupte Ende von Jørgensen an der Spitze von Novo Nordisk wurde auf die jüngsten Marktherausforderungen sowie den zuletzt deutlich abgesackten Aktienkurs verwiesen. So verlor die Aktie des einstmals wertvollsten Unternehmens Europas innerhalb eines Jahres mehr als 50 Prozent an Wert.

Das marktEINBLICKE-Fazit

Die ersten Marktreaktionen auf den angekündigten Wechsel an der Spitze von Novo Nordisk fielen positiv aus. Langfristig orientierte Anleger könnten nach dem jüngsten Kursrücksetzer eine günstige Einstiegsgelegenheit sehen. Zumal Novo Nordisk in Bereichen wie Abnehmmedikamente sowie Diabetesmittel trotz der jüngsten Herausforderungen im Hinblick auf die Konkurrenzsituation und enttäuschende Studiendaten Potenzial mitbringen sollte.