Erinnern Sie sich noch an Zoom Video Communications (WKN: A2PGJ2 / ISIN: US98980L1017)? Die Aktie des einstigen Corona-Superstars erlebte in den vergangene Tagen einen tiefen Fall. Dafür hatten eine verstärkte Konkurrenzsituation sowie der Umstand gesorgt, dass sich die optimistischsten Prognosen im Hinblick auf den COVID-19-bedingt angekurbelten Homeoffice-Trend weltweit nicht bestätigt hatten. Die vergangenen Jahre nutze Zoom auch, um sich auf neue Marktbedingungen einzustellen.
Tiefer Fall seit COVID-19
Das Unternehmen hat insbesondere die Profitabilität im Blick. In dieser Hinsicht sorgten die jüngsten Quartalsergebnisse für gute Nachrichten. Allerdings kämpft auch Zoom mit den schwierigen Marktbedingungen infolge der Zollunsicherheiten. Entsprechend steht im Fall der Zoom-Aktie seit Anfang 2025 ein wenig beeindruckendes Kursplus von knapp 1 Prozent zu Buche.
Anleger, die jedoch auf dem Höhepunkt der Corona-Euphorie bei einem Aktienkurs von rund 560 US-Dollar eingestiegen sind, bereuen dies immer noch. Im Vergleich zu diesen Höchstständen hat das Papier rund 85 Prozent an Wert verloren. Mit den Entspannungen im Zoll- und Handelsstreit boten die vergangenen Wochen jedoch auch der Zoom-Aktie die Gelegenheit, sich etwas zu erholen.
Zoom zeigt sich etwas optimistischer
Im ersten Quartal (Ende April) des Geschäftsjahres 2024/25 konnte Zoom seine Umsatzerlöse im Vorjahresvergleich um 2,9 Prozent auf 1,17 Mrd. US-Dollar steigen. Währungsbereinigt lag das Plus mit 3,4 Prozent sogar ein wenig höher. Der bereinigte Gewinn je Aktie lag bei 1,43 US-Dollar. Auf diese Weise wurden die Markterwartungen sowohl auf der Umsatzseite als auch bei den Ergebnissen übertroffen.
Analysten hatten zuvor im Schnitt mit Umsätzen von 1,16 Mrd. US-Dollar bei einem EPS von 1,31 US-Dollar gerechnet. Zudem wurden die Jahresziele angehoben. Die EPS-Prognose steigt von 5,34 bis 5,37 US-Dollar auf 5,56 bis 5,59 US-Dollar, während für die Erlöse von Managementseite ein Wert von 4,80 bis 4,81 Mrd. US-Dollar gesehen wird, nachdem man sich zuvor 4,785 bis 4,795 Mrd. US-Dollar zugetraut hatte. Die Marktreaktionen blieben aber eher lauwarm.
Begeisterung sieht anders aus
Bank of America-Analyst Michael Funk nutzte die Gelegenheit zwar, um das Kursziel für die Aktie von Zoom Communications von 79,00 auf 84,00 US-Dollar anzuheben, bestätigte jedoch die Einstufung „Neutral“ für die Aktie des Spezialisten für Online-Videokonferenzen.
Zoom habe „solide Ergebnisse“ gemeldet und die Umsatzprognose für das Geschäftsjahr 2025/26 bei konstanten Wechselkursen erhöht. Der Analyst stellt jedoch fest, dass die Erhöhung der Prognose auf eine Erhöhung der Umsatzerwartungen im Online-Segment im Juni zurückzuführen sei. Dies impliziere aus seiner Sicht jedoch eine leichte Senkung der Prognose für das Enterprise-Segment, das Geschäftssegment, das aus Analystensicht „für die Investoren am wichtigsten ist.“
J.P. Morgan-Analyst Mark Murphy verweist wiederum darauf, dass sich Marktteilnehmer trotz der positiven Zahlen und Prognosen auf die makroökonomischen Unsicherheiten konzentrieren dürften. Diese hätten laut Analystenmeinung Auswirkungen „auf eine Handvoll Kunden“.
Das marktEINBLICKE-Fazit
Zoom ist weit davon entfernt, eine ähnliche Euphorie wie zu Zeiten des COVID-19-bedingten Booms zu entfachen. Angesichts der Konkurrenzsituation, mit namhaften Widersachern wie Microsoft, sowie des unter den Erwartungen gebliebenen Homeoffice-Booms und der aktuell schwierigen Marktlage dürfte Zoom möglicherweise nie wieder diesen Punkt erreichen. Als Turnaround-Story könnte die Aktie aber einige Schnäppchenjäger anziehen.
Anleger, die an diesen Turnaround glauben und sogar gehebelt auf Kurssteigerungen bei der Aktie von Zoom Communications setzen möchten, können mit einem Mini-Future Long (WKN: MK6WBD / ISIN: DE000MK6WBD4) überproportional von einem Anstieg des Aktienkurses profitieren.