Schöne neue Musikwelt: Wie Spotify eine Branche weiter verändert

(Bildquelle: Pressebild Spotify)

Der Weg, wie neue Musik zu uns kommt, hat sich im Lauf der Jahre gewandelt. War es früher mit Abstand das Radio ist inzwischen das Internet ganz klar an erster Stelle zu finden. Hauptprofiteur neben den Tech-Riesen Apple und Amazon ist vor allem der Streaming-Anbieter Spotify (WKN: A2JEGN / ISIN: LU1778762911). Doch der Wandel geht noch weiter…

Neue Zeiten. Während Musikkassetten, CDs und mit Ausnahmen auch Schallplatten zum alten Eisen gehören, wird Musik inzwischen vorrangig digital genossen. Für das entdecken von neuen Musiktiteln hat das Folgen.

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Eine ganze Branche im Wandel. Haben im Jahr 2007 noch physische Tonträger, also mehrheitlich CDs, fast 80 Prozent der globalen Umsätze der Musikindustrie mit aufgezeichneter Musik generiert, sind es heute nur mehr 30 Prozent, wie der Global Music Report 2018 zeigt. Im Gegenzug gewinnen Aufführungsrechte, sprich Musik bei Veranstaltungen, ebenso an Bedeutung, wie das Streaming.

Dabei ist die Auswahl an Musik für jeden einzelnen wohl noch nie so groß gewesen. Egal welcher Musikgeschmack: Jeder wird weltweit in Sekunden fündig, was das Genre hergibt. Musik muss nicht mehr besessen werden (in Form einer CD), sondern kann einfach überall abgespielt werden. Das hat für Künstler zur Folge, ihr eigenes Geschäftsmodell radikal zu überdenken. Die Entwicklung der Konzertticketpreise spricht dabei eine klare Sprache. International renommierte Künstler verlangen schnell dreistellige Beträge – den wegfallenden CD-Verkäufen sei Dank. Streaming wiederum sorgt für ein gewaltiges finanzielles Grundrauschen bei den Großen und zumindest ein Stücken bei den Kleinen. Einmal Abspielen bringt nicht einmal einen Cent. Angesichts der Abopreise von um die 10 Euro (je nach Vertrag) ein natürliches Ergebnis.

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Funfact Internet. Wer angesichts des Streaming-Hypes erwartet, dass das die Datenmengen im Internet (Downstream) von Bedeutung wären, irrt gewaltig. Netflix und YouTube stehen hier an erster Stelle und sorgen mit anderen Videostreaming-Angeboten für den größten Datentransfer. Musik liegt irgendwo im einstelligen Bereich. Wobei gerade YouTube ebenfalls für den Musikkonsum nicht zu unterschätzen ist.

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Und Spotify? Vergessen darf man bei der Betrachtung nicht, dass offline verfügbar gemachte Musik, nicht mehr bei den Datenmengen auftauchen. Von daher ist die Betrachtung nie ganz genau. Für den Erfolg von Spotify ist diese (kostenpflichtige) Funktion essentiell, denn mit Blick auf die Mobilfunk-Qualität in Deutschland ist online Musik hören nicht überall möglich.

FAZIT. Bei der Spotify-Aktie läuft es seit dem Börsengang im Frühjahr mehr oder minder bestens. Die zwischenzeitliche Rallye aufgrund des Tencent-Streaming-Börsengangs ist wieder egalisiert. Doch Anleger der ersten Stunde freuen sich noch immer über deutliche Kursgewinne von rund 20 Prozent. Angesichts der Entwicklung der Branche dürfte es so bald wohl auch nicht mehr nach unten gehen.

TIPP. Wem die Spotify-Aktie inzwischen optisch zu teuer ist, könnte alternativ mit einem Hebelprodukt mit deutlich weniger Einsatz auf den Streaming-Anbieter setzen. Denkbar wäre etwa das flatex Mini Long Spotify emittiert von Morgan Stanley (WKN: MF5E3E / ISIN: DE000MF5E3E5).

In diesem Sinne,
weiterhin viel Erfolg bei der Geldanlage und beim alltäglichen Lebensgenuss

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Christoph A. Scherbaum & Marc O. Schmidt

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