Tencent: Abwärtspotenzial nach dem verschobenen Börsengang

Bildquelle: Pixabay / shanghaibowen

Chinesische Internetunternehmen versuchen immer mehr zu den Branchengrößen aus den USA aufzuschließen. Dies ist jedoch gar nicht so einfach wie es lange Zeit schien. Auch nicht für Tencent (WKN: A1138D / ISIN: KYG875721634).

Seit der Musik-Streamingdienst Spotify am 3. April 2018 für einen aufsehenerregenden Börsengang gesorgt hatte, fragen sich Marktteilnehmer, wann sich endlich auch Tencent Music auf das Börsenparkett wagen würde. Schließich ist mit einem der größten Börsengänge in diesem Jahr zu rechnen. Am Markt kursiert eine Gesamtbewertung von rund 30 Mrd. US-Dollar. Außerdem hat der Streamingdienst des chinesischen Internetkonzerns Tencent vielen seiner Konkurrenten etwas Entscheidendes voraus.

Neben seinen rund 800 Millionen monatlichen Nutzern erzielt Tencent Music Gewinne. Obwohl bereits eine Börsenzulassung in den USA beantragt wurde, verschiebt sich das IPO jedoch. Das „Wall Street Journal“ berichtete, dass das Management angesichts des turbulenten Marktumfelds der vergangenen Wochen und Monate kalte Füße bekommen habe. Der Bereich Musik-Streaming ist jedoch längst nicht alles, was Tencent zu bieten hat.

Das Unternehmen beschäftigt sich mit fast allem, was irgendwie mit dem Internet zu tun hat. Dazu gehören Online-Spiele, Messenger-Dienste wie WeChat, Video-Plattformen, Internetwerbung oder Zahlungssysteme. Während die jüngsten Marktunsicherheiten Tencents Zeitpläne in Bezug auf einen Börsengang von Tencent Music durcheinandergebracht haben, läuft es auch in anderen Bereichen nicht mehr wie von selbst.

Zwar ist China auch weiterhin das Land mit den meisten Internetnutzern weltweit, allerdings weht selbst heimischen Konzernen einiges an Gegenwind entgegen. Genauso wie andere Unternehmen hat auch Tencent mit Sorgen vor einer weiteren Verschärfung des chinesisch-amerikanischen Handelsstreits zu kämpfen. Zudem verlangsamte sich das Wachstumstempo der chinesischen Wirtschaft im dritten Quartal 2018. Gleichzeitig haben die chinesischen Behörden verstärkt Online-Videospiele in den Blick genommen. Eine wichtige Einnahmequelle für Tencent.

Es wird nicht nur auf möglicherweise gewaltverherrlichende oder pornografische Inhalte der Spiele geachtet, sondern auch darauf, dass die Spieldauer mit entsprechenden Beschränkungen reduziert wird, um mögliche gesundheitliche Risiken zu senken. Dies sorgte bereits dafür, dass Tencent im zweiten Quartal 2018 seit vielen Jahren erstmals wieder einen Rückgang bei dem den Anteilseignern zurechenbaren Gewinn ausweisen musste.

Neben den Herausforderungen, die Tencent innerhalb des Konzerns zu bewältigen hat, bleiben auch viel andere Fragen offen. Zum Beispiel, wie sich die intensive Konkurrenzsituation weitergestalten wird. Schließlich will nicht nur Tencent, von der Größe und des Wachstums des chinesischen Internetmarkts profitieren. Mit Alibaba kämpfte Tencent lange Zeit sogar um Titel des wertvollsten börsennotierten Unternehmens Asiens. Alles in allen sind mit Investments in die aufstrebenden Technologieunternehmen Chinas wie Tencent Chancen verbunden, die Risiken wurden zuletzt jedoch deutlich zutage gefördert. Entsprechend stark hat auch der Kurs der Tencent-Aktie innerhalb des vergangenen Jahres gelitten. In dieser Zeit steht fast eine Halbierung des Kurses zu Buche. Ein Ende der Abwärtsbewegung ist nicht in Sicht.

Für Anleger ist dies jedoch kein Grund sich von Tencent abzuwenden. Mit den passenden Short-Produkten lässt sich auch in dieser Situation mit Chinas Internetriesen Geld verdienen. Beispielsweise mit dem Faktorzertifikat 5 Short auf Tencent von Morgan Stanley (WKN: MF4GUC / ISIN: DE000MF4GUC1).

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