Um 5: DAX kann Gewinne nicht halten – Ist Trumps Optimismus nur Wahlkampf?

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Das Telefonat Trumps mit dem chinesischen Präsidenten und die Bekundung, bald eine Einigung erzielen zu wollen, ist ein politisches Manöver für die anstehenden Zwischenwahlen. Der US-Präsident möchte weitestgehenden Marktzutritt von US-Firmen in China ohne Technologietransfer. Die Frage ist aber nach wie vor, ob die Chinesen dem zustimmen werden.

Wir werden bis zu den Wahlen über die Details der amerikanischen Vorschläge zu einem Handelsabkommen mit China wahrscheinlich genauso wenig hören wie über die Details des neuen NAFTA-Deals. Am Ende kann sich die Situation nach den Wahlen wieder genauso einstellen wie jetzt. Im schlimmsten Fall werden hier einfach nur anlässlich der Wahlen die Waffen gestreckt – also nur ein temporärer Waffenstillstand. Der Handelskonflikt ist damit nicht gelöst, der Frieden noch nicht wieder hergestellt. Das zeigen auch die neuen Informationen aus dem Weißen Haus, die ein CNBC-Journalist erhalten haben soll. Demnach ist es noch ein langer Weg bis zu einer Einigung im Handelskonflikt.

Die Arbeitsmarktdaten waren besser als erwartet, aber echte Zinsangst kommt durch die erwartungsgemäße Lohnkostenentwicklung nicht auf. Die amerikanische Wirtschaft erlebt bereits eine anziehende Inflation, aber eine Abweichung vom bereits durch den Markt antizipierten Kurs der Federal Reserve lässt sich aus den heutigen Arbeitsmarktdaten nicht ablesen.

Jochen Stanzl

Ein Beitrag von Jochen Stanzl

Er ist Chef-Marktanalyst bei CMC Markets, Frankfurt. Davor war Jochen Stanzl über 15 Jahre bei der BoerseGo AG als Finanzmarktanalyst tätig und hat unter anderem die Portale GodmodeTrader, Jandaya und die Investment- und Analyseplattform Guidants mit aufgebaut und als erfolgreiche Kanäle in der deutschen Trading-Community etabliert. Sein analytischer Fokus liegt auf der Kombination aus technischer und fundamentaler Analyse von Währungen, Rohstoffen, Anleihen und der weltweiten Aktienmärkte.

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