Die gestrige Produktpräsentation aus dem Hause Apple (WKN 865985) brachte erneut keine großen Überraschungen. Doch so lange der Apfelkonzern mit nur ein wenig kosmetisch aufgefrischter Hardware Verkaufserfolge am laufenden Band feiern kann, wird man sich auf Unternehmensseite kaum den Risiken aussetzen, die neuartige Produkte mit sich bringen könnten. Auf Investorenseite spricht daher nichts dagegen, von diesem Erfolg zu profitieren, so lange er andauert. Immerhin werden Anleger inzwischen mit für einen US-Technologiekonzern geradezu üppigen Ausschüttungen bei Laune gehalten, bis vielleicht eines Tages doch noch ein weiteres Wunderprodukt Apples das Licht der Welt erblickt.
Als die Verantwortlichen bei Apple gestern Abend bei der Vorstellung der neuesten iPad-Generation mit Begriffen wie „fantastisch“, „atemberaubend“ oder „neu“ nur so um sich warfen, war es wie in den besten Zeiten von Steve Jobs. Man hätte annehmen können, dass der Apfelkonzern revolutionäres präsentiert hätte, wie es dem Unternehmen unter Gründer Steve Jobs ursprünglich beim iPhone, iPod und iPad gelungen war. Allerdings dürfte das revolutionärste am neuen Tablet-Spitzenmodell der neue Name „iPad Air“ gewesen sein. Während das Modell dünner, leichter und leistungsstärker daherkommt, soll es Apple die Marktführerschaft bei den Tablet-PC-Herstellern, genauso wie das neuen iPad mini, sichern. Bei diesem hat Apple lediglich die technologischen Rückstände zur Konkurrenz ausgeglichen und lässt sich natürlich mit einem Preisanstieg im Vergleich zum Vorgänger von 329 auf 389 Euro entlohnen.
Wesentlich interessanter dürfte jedoch die Kampfansage am Microsoft (WKN 870747) auf dem PC-Markt gewesen sein. Apple wird in Zukunft sein Betriebssystem für Mac-Computer „Mavericks“ kostenlos anbieten. Einerseits musste das Unternehmen in der Vergangenheit sowieso mit fallenden Preisen für Betriebssystem-Upgrades fertig werden. Andererseits sorgt das Unternehmen auf diese Weise natürlich für eine schnelle Verbreitung des Systems. Damit will man erreichen, dass die Kunden wahrnehmen, dass Apple neben iPads und iPhones eine Menge anderer Produkte im Angebot hat. Zudem versetzt Apple auf diese Weise Microsoft einen Schlag, das nun einmal vom Verkauf seiner Betriebssoftware lebt.
Die nun vorgestellten Produkte dürften zwar nicht ausreichen, um die Apple-Aktie so zu beflügeln wie es im Herbst 2012 der Fall war. Allerdings sollte der Apple-Titel vorerst von den anhaltenden Verkaufserfolgen, der Konzentration auf die Margen und die hochpreiseigen Produkte profitieren können. Gleichzeitig bietet das wertvollste Unternehmen der Welt mit einem 2014er-KGV von 12 und einer Dividendenrendite von 2,4 Prozent eine attraktive Bewertung auf.
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Bildquelle: markteinblicke.de