Die Intel-Aktie (WKN: 855681 / ISIN: US4581401001) legte zuletzt innerhalb weniger Tage um rund 50 Prozent zu. Der einstige Chip-Weltmarktführer war bei mehreren Zukunftstechnologien ins Hintertreffen geraten: zunächst im Smartphone-Markt, später beim KI-Boom. Doch nun könnte Intel gewissermaßen durch die Hintertür noch am Milliardengeschäft partizipieren.
NVIDIA haucht Intel neues Leben ein
Zunächst hatte sich die US-Regierung engagiert und 10 Prozent der Intel-Anteile übernommen, zuletzt sorgte ein 5 Mrd. US-Dollar schweres Investment von NVIDIA (WKN: 918422 / ISIN: US67066G1040) für Schlagzeilen. Zwar wird Intel dadurch nicht über Nacht zum KI-Star, dürfte sich aber zumindest kurzfristig im Licht des KI-Darlings NVIDIA sonnen.

Citigroup-Analyst Christopher Danely bleibt dennoch skeptisch: Intels Plan, die Technologie von NVIDIA in seine CPUs zu integrieren, dürfte dem Unternehmen aus Analystensicht kaum einen Vorteil gegenüber Konkurrent AMD verschaffen, der bereits leistungsstarke Multi-Core-Prozessoren zu niedrigeren Preisen anbietet. Daher wurde die Intel-Aktie von „Neutral“ auf „Sell“ herabgestuft.
Dennoch: Im Technologiesektor gibt es Comebacks – und es gibt Intel. Der Chip-Gigant hat im Verlauf von Spätsommer und Herbst 2025 charttechnisch ein deutliches Lebenszeichen gesetzt. Der Aktienkurs bewegt sich derzeit komfortabel über der viel beachteten 200-Tage-Linie, die bei etwa 22,50 US-Dollar verläuft. Aktuell notiert das Papier bei rund 37 US-Dollar – ein technisches Ausrufezeichen.
Kurzfristig aussichtsreich
Dieser Abstand zur GD200 ist mehr als Kosmetik: Er gilt als klassisches Kaufsignal für langfristig orientierte Anleger. Die 200-Tage-Linie fungiert in vielen Strategien als Scheidelinie zwischen Hausse und Baisse – und bei Intel zeigt der Zeiger momentan klar auf grün. Auch längerfristige Indikatorsets bestätigen diesen Trend.
Kurzfristig beeindruckt vor allem die Dynamik: Seit dem Tief bei rund 17,66 US-Dollar im April 2025 hat sich die Aktie mehr als verdoppelt. Das jüngste 52-Wochen-Hoch von 38,68 US-Dollar lässt aufhorchen.
Wer aber tiefer in die Performance-Zahlen schaut, entdeckt jedoch ein gemischtes Bild: Während der 12-Monats-Return mit etwa 65 Prozent und das Jahr-zu-Datum-Ergebnis mit über 80 Prozent glänzen, fällt die 5-Jahres-Bilanz mit einem Total Return von rund 20 Prozent eher mau aus. Selbst auf Sicht von zehn Jahren summiert sich das Plus lediglich auf etwa 56 Prozent – solide, aber weit hinter den Wachstumschampions der Branche.
Fundamental bleibt Intel ein Turnaround-Kandidat: Nach dem historischen Einbruch 2024 und einem Führungswechsel steht die Aktie exemplarisch für eine Erholungsbewegung mit Stolperfallen. Strategie-Debatten, volatile Quartalszahlen und die Neuordnung im Management prägen den Kursverlauf – die 200-Tage-Linie wirkt dabei wie eine sichtbare Narbe der Vergangenheit und zugleich als Leitplanke für die Zukunft.
Das marktEINBLICKE-Fazit
Intel hat technisch vieles richtig gemacht – der Abstand zur 200-Tage-Linie belegt den aktuellen Aufwärtstrend. Doch aus dem Comeback muss erst ein echter Zyklus werden. Dafür braucht es neue Hochs über der Marke von 38 US-Dollar und die Fähigkeit, auch Rücksetzer auf den GD200 zu überstehen. Langfristige Anleger sollten die Fundamentaldaten nicht aus dem Blick verlieren – und die charttechnische Leitlinie als Stop-Marke nutzen, wenn der Herbstwind an den Märkten wieder rauer wird.
Anleger, die nicht nur auf Intel, sondern gleich auf 15 Aktien aus dem Wachstumsbereich Halbleiter und Chip-Industrie setzen wollen, schauen sich das Indexzertifikat auf den Chip Power Index (WKN: DA0ABM / ISIN: DE000DA0ABM7) an.









