Dass China für die Luxusgüterindustrie ein besonders wichtiger Markt ist, ist inzwischen hinlänglich bekannt. Dass es auch gerade dieser Markt war, der der Konsumgüter- und Luxusbranche zuletzt Schwierigkeiten bereitete, ist auch kein Geheimnis. Umso höher fiel der Anlegerjubel nun aus, als der Branchenriese LVMH Moet Hennessy Louis Vuitton S.A. (WKN: 853292 / ISIN: FR0000121014) gerade in China punkten konnte.
Positive Trends im dritten Quartal
Als Reaktion auf die Ergebnisse des dritten Quartals stieg die LVMH-Aktie am Tag der Veröffentlichung zeitweise um mehr als 10 Prozent. Damit setzte sich die in den vergangenen Wochen beobachtete Erholung fort – und das trotz der politischen Turbulenzen in Frankreich sowie der anhaltenden Zoll- und Handelskonflikte zwischen China und den USA. Für LVMH wirkte dies wie ein Befreiungsschlag.
Das Unternehmen veröffentlichte seine Ergebnisse unter der Überschrift „Verbesserung der Trends im dritten Quartal 2025“. Zwischen Juli und September erhöhten sich die konzernweiten Erlöse organisch um 1 Prozent auf 18,3 Mrd. Euro. Dank der im dritten Quartal erzielten Verbesserung zeigten sich Marktteilnehmer nachsichtig mit dem für Marken wie Louis Vuitton, Christian Dior, Givenchy, Bulgari oder TAG Heuer bekannten Luxuskonzern – auch wenn nach neun Monaten weiterhin ein organischer Umsatzrückgang von 2 Prozent auf 58,1 Mrd. Euro zu verzeichnen war.
Asien-Geschäft auf Erholungskurs
Das Management verwies darauf, dass man sich trotz eines schwierigen geopolitischen und wirtschaftlichen Umfelds widerstandsfähig zeigen und seine starke Innovationskraft beibehalten konnte.
Europa und die Vereinigten Staaten, die im Vergleich zu den ersten neun Monaten des Jahres 2024 stabil geblieben seien, hätten von einer soliden lokalen Nachfrage profitiert. Abseits von Japan konnte in Asien wiederum gegenüber 2024 eine deutliche Verbesserung der Entwicklung verzeichnet werden.
Analysten zeigen sich positiv überrascht
Am Markt kamen die jüngsten LVMH-Zahlen gut an, was nicht nur anhand der Kursperformance der Aktie sichtbar war, sondern auch angesichts der Analystenkommentare. Deutsche Bank-Analyst Adam Cochrane beließ es im Fall der LVMH-Aktie bei der „Buy“-Einschätzung und einem Kursziel von 635,00 Euro. Trotz der jüngst gestiegenen Erwartungen hätte LVMH positiv überraschen können.
RBC Capital-Analyst Piral Dadhania zeigte sich ebenfalls von den über den Erwartungen liegenden organischen Umsatzwachstumszahlen angetan und nutzte die Gelegenheit, um seine Schätzungen nach oben anzupassen. Genauso reagierte auch Berenberg-Analyst Nick Anderson auf die überraschend positiv ausgefallenen Ergebnisse. Hier wurden die Schätzungen für die Jahre 2025 bis 2027 leicht angehoben.
Mein Fazit
LVMH hat noch einen weiten Weg vor sich. Allerdings dürften die Zahlen zum dritten Quartal und die Stärke in China Beleg dafür sein, dass sich der französische Luxusgüterkonzern auf dem richtigen Weg befindet und die negativen Auswirkungen der Zollstreitigkeiten oder der geopolitischen Unsicherheiten nicht ganz so gravierend wie befürchtet ausfallen könnten.
Wer als Anleger gleich auf einen breiten Korb von Unternehmen aus dem Luxusgüterbereich setzen möchte, kann sich das Indexzertifikat (WKN: DA0ABX / ISIN: DE000DA0ABX4) auf den Luxus Index anschauen. In diesem sind neben dem Branchenschwergewicht LVMH auch Richemont, Burberry oder Prada enthalten.
