Kurz und knapp

(Bildquelle: Pressefoto Deutsche Börse AG)

Ich möchte ehrlich zu Ihnen sein. Aufrichtig, wenn Sie so wollen. Und deshalb sollen Sie gleich von Anfang an wissen, dass dies hier und heute eine sehr kurze Ausgabe wird. Denn, und auf diese Feststellung lege ich gewissen Wert, ich bin nicht etwa zu faul, sondern: es einfach leid. Dieses Hin und Her, Ping und Pong, Rauf und Runter, Up and Down an den Märkten raubt mir gerade den Nerv. Vor allem die Begründungen: BREXIT, Italien, Italien, BREXIT, BREXIT, Italien und zwischendrin immer wieder auch ein bisschen Handelskrieg und Trump, so als besondere Note on top, wenn Sie verstehen, was ich meine. Und jetzt verstehen Sie vielleicht auch meine heutige Arbeitsverweigerung. Worüber soll ich da denn bitte berichten? Was analysieren? Die einzig relevante Information, die ich Ihnen in dieser Woche mitgeben kann ist die, dass der deutsche Leitindex zwischen der unteren Begrenzung des August-Abwärtstrendkanals bei 11.280 und der Volumenspitze bei 11.550/11.575 bzw. der unteren Begrenzung des April-Abwärtstrendkanals bei 11.600 Punkten gefangen ist. Unten wird ge-, oben wieder verkauft. So geht das schon seit Tagen. Und lässt sich, wie Sie sehen, in einem Satz zusammenfassen. Denn der Rest ist reine Spekulation. BREXIT, Italien, China Trump…alles hinlänglich bekannt und beschrieben, alles möglicherweise auch schon längst eingepreist, auf die ein oder andere Art und Weise. Weshalb diese Ausgabe sehr kurz wird, womit sich der Kreis quasi schließt. Es sei denn, wir möchten noch ein wenig über den möglichen Kursverlauf in der kommenden Woche spekulieren:

Arbeitsverweigerung

Und da gibt es, wer hätte das gedacht, gleich mehrere Varianten. Die erste ist am einfachsten und schnellsten skizziert, das wäre nämlich: es passiert gar nichts! Konkret würde das bedeuten, die Kurse schieben sich weiterhin in der – aktuell als neutral einzustufenden – Zone zwischen 11.280 auf der Unter- und 11.575 auf der Oberseite seitwärts. Was irgendwie auch in Richtung Arbeitsverweigerung ginge, zumindest im übertragenen Sinn. Oder, und damit kommen wir zu (der von uns präferierten) Variante 2, der DAX lässt dieses BREXIT-Italien-Handelskrieg-Gedöns zur Abwechslung mal hinter sich und bricht dann doch mal nach oben aus. Keine Angst – an der übergeordneten Chartsituation würde sich damit so schnell gar nichts ändern, frische Long-Impulse kämen nämlich ohnehin erst nach einem Ausbruch über die Nackenlinie der großen SKS-Formation in den Markt. Und die verläuft bekanntlich ziemlich waagrecht bei 11.869 Punkten, da hat der Index aber noch gaaanz viel Platz, bis es soweit ist. Bleibt Variante 3, und die bringt uns zur Unterseite. Das ist auch gar nicht so abwegig, denn nach dem gefühlt hundertsten Anlauf auf die Barrieren an der Oberseite könnte dem ein oder anderen Anleger schon mal die Lust auf weitere Ausflüge dieser Art vergehen. Ein Umweg über die tiefergelegenen Regionen (beispielsweise die zahlreichen Oktober-Korrekturtiefs) könnte da Abhilfe – und den nötigen Raum für den nächsten Ausbruchsversuch schaffen.

PrimequantsEin Beitrag von Sebastian Jonkisch von Prime Quants

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Bildquellen: Prime Quants / Pressefoto Deutsche Börse AG