Um 5: DAX startet Gegenbewegung – Erholung auf sehr instabilem Fundament

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Hilfreich war heute der Umstand, dass im Deutschen Aktienindex die Marke von 11.050 Punkten und die dort liegende Unterstützung zunächst verteidigt werden konnte. Das ist die technische Sicht. Und aus fundamentaler Sicht sprechen teils einstellige Kurs-Gewinn-Verhältnisse im DAX dafür, dass ein Großteil der derzeitigen Wachstumssorgen und Risiken in Sachen Handelsstreit bereits in den Kursen enthalten sein dürfte.

Am Ende war US-Präsident Trump auch immer jemand, der auf fallende Kurse an den Börsen mit Beschwichtigungen reagierte. Auch einzelne Mitglieder der amerikanischen Notenbank äußerten sich zumindest etwas besorgt über die Abkühlung des Wachstums in der Weltwirtschaft. Das und die Volatilität an den Börsen haben die Wahrscheinlichkeit für eine weitere Zinsanhebung in den USA am 19. Dezember von über 90 auf zuletzt nur noch rund 70 Prozent fallen lassen.

Im Moment darf die bisherige Erholung allerdings nur als eine technische Gegenbewegung und Folge erster zaghafter Schnäppchenkäufe bewertet werden. Das Fundament, das die Kursgewinne trägt, ist noch ein sehr instabiles und könnte angesichts der weiter sehr hohen Volatilität auch kurzfristig wieder einstürzen.

Jochen Stanzl

Ein Beitrag von Jochen Stanzl

Er ist Chef-Marktanalyst bei CMC Markets, Frankfurt. Davor war Jochen Stanzl über 15 Jahre bei der BoerseGo AG als Finanzmarktanalyst tätig und hat unter anderem die Portale GodmodeTrader, Jandaya und die Investment- und Analyseplattform Guidants mit aufgebaut und als erfolgreiche Kanäle in der deutschen Trading-Community etabliert. Sein analytischer Fokus liegt auf der Kombination aus technischer und fundamentaler Analyse von Währungen, Rohstoffen, Anleihen und der weltweiten Aktienmärkte.

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