Zölle, eine schleppende KI-Strategie, Warren Buffetts Anteilsverkäufe, eine schwache Verbraucherstimmung oder eine gewisse iPhone-Müdigkeit bei Smartphone-Kunden – am Markt wurden zuletzt viele Gründe gefunden, um Apple (WKN: 865985 / ISIN: US0378331005) abzuschreiben. Doch auch diesmal straft der Konzern mit dem Apfel im Logo die Zweifler Lügen.
Apple ist wieder da
Die Apple-Aktie hat dieser Tage ein neues Rekordhoch erreicht, während sich die Marktkapitalisierung des Konzerns der Marke von 4 Billionen US-Dollar nähert. Für die jüngste Wiederauferstehung gibt es mehrere Gründe. So scheinen die Auswirkungen der US-Zölle weniger gravierend auszufallen als zunächst befürchtet.
Apple kann sich zudem den schärfsten Zöllen auf Einfuhren aus Indien durch milliardenschwere Investitionen im eigenen Land entziehen. Dies ist vor allem für den iPhone-Verkauf in den USA wichtig.
Auch scheinen sich Investoren damit abgefunden zu haben, dass Apple in puncto Künstliche Intelligenz etwas langsamer vorgeht, ähnlich wie einst bei Smartphones, Smartwatches oder Tablets, nur um später die jeweiligen Märkte zu prägen. Außerdem kommt das iPhone 17 offenbar sehr gut an. Und diesmal scheint auch das Angebot der starken Nachfrage standhalten zu können.
Gut positioniert
Evercore-ISI-Analyst Amit Daryanani berichtete jüngst, dass die Vorlaufzeiten für das Basis-iPhone 17 derzeit über dem Niveau des Vorjahres liegen, während Umfragen eine weiterhin hohe Nachfrage zeigen. Deshalb nahm er die Apple-Aktie im Vorfeld der Quartalszahlen in seine „Tactical Outperform“-Liste auf.
Daryanani bestätigte zudem das bestehende „Outperform“-Rating sowie das Kursziel von 290,00 US-Dollar. Er sieht Apple gut positioniert, um die Konsensschätzungen für das September-Quartal zu übertreffen und auch im Dezember-Quartal eine überdurchschnittliche Performance zu erzielen. Seine positive Einschätzung basiert auf starken iPhone-Verkaufsdaten, die auf einen besonders robusten Erneuerungszyklus hinweisen.
Auch Goldman-Sachs-Analyst Michael Ng zeigt sich zuversichtlich: Er erhöhte sein Kursziel von 266,00 auf 279,00 US-Dollar und bestätigte die Einstufung „Buy“. Ng rechnet damit, dass Apple am 30. Oktober bei der Vorlage der Zahlen für das vierte Quartal sowohl beim Umsatz als auch beim Gewinn über den Markterwartungen liegen wird. Konkret prognostiziert er ein EPS von 1,81 US-Dollar bei einem Umsatz von 103,5 Mrd. US-Dollar. Zum Vergleich: Der aktuelle Konsens liegt bei 1,77 US-Dollar beziehungsweise 101,8 Mrd. US-Dollar.
Auch die Dienstleistungssparte dürfte sich laut Ng positiv entwickelt haben. Für das kommende Geschäftsjahr erwartet er eine anhaltend starke Performance. Als wichtigste Kurstreiber nennt der Analyst die robuste iPhone-Nachfrage, gestützt sowohl durch den Wettbewerb unter US-Mobilfunkanbietern als auch durch neue Geräte-Designs – insbesondere die erwartete Einführung des faltbaren iPhone 18.
Apple: Bereit für die KI?
Wells-Fargo-Analyst Aaron Rakers belässt seine Einschätzung für die Apple-Aktie auf „Overweight“ und hebt das Kursziel von 240,00 auf 290,00 US-Dollar an. Für das September-Quartal rechnet er mit einem Umsatz von 102,4 Mrd.US-Dollar und einem EPS von 1,79 US-Dollar.
Nach seiner Einschätzung richtet sich die Aufmerksamkeit der Investoren derzeit vor allem auf Apples künftige Strategie im Bereich Künstliche Intelligenz. Dabei wird diskutiert, ob der iPhone-Hersteller in diesem Segment hinter der Konkurrenz zurückliegt. Rakers sieht Apple jedoch in einer starken Ausgangsposition: Dank seines leistungsfähigen Ökosystems und der bewährten, intuitiven Designsprache könne das Unternehmen KI-Funktionen nahtlos in seine Geräte integrieren und so leistungsstarke, personalisierte Anwendungen einer breiten Nutzerschaft zugänglich machen.
Auch Ananda Baruah, Analyst bei Loop Capital, zeigt sich optimistisch. Er hat Apple von „Hold“ auf „Buy“ hochgestuft und das Kursziel deutlich von 226,00 auf 315,00 US-Dollar angehoben. Baruah verweist auf Überprüfungen in der Lieferkette, die auf steigende iPhone-Auslieferungen bis 2027 hindeuten. Diese Entwicklung werde laut Analyst von neuen Design- und Aktualisierungszyklen getragen. Er sieht ein „erhebliches Aufwärtspotenzial“ gegenüber den aktuellen Markterwartungen und rechnet damit, dass Apple in den kommenden drei Jahren jeweils Rekordauslieferungen beim iPhone erzielen könnte.
Das marktEINBLICKE-Fazit
Rund um Apple hatten sich zwischenzeitlich viele Zweifler lautstark zu Wort gemeldet. Diese Stimmen werden nun immer leiser. Denn die Apple-Aktie hat in den vergangenen Tagen neue Rekordstände erklommen. Die Probleme scheinen weniger gravierend als befürchtet, während sich die Aussichten – insbesondere mit Blick auf die iPhone-Nachfrage – deutlich aufgehellt haben.
Als Alternative zu einem Direktinvestment in Apple käme auch ein Indexzertifikat auf den Magnificent 7 Index (WKN: DA0AC0 / ISIN: DE000DA0AC05) infrage. Bei den Magnificent 7 handelt es sich um die sieben Technologiewerte Meta Platforms, Alphabet, Microsoft, Amazon, Apple, NVIDIA und Tesla.









