Elmos Semiconductor: Ein Wachstums-Chip trotzt dem Gegenwind

Trotz SAP-Umstellung und Wechselkursdruck überzeugt Elmos mit starkem Umsatzwachstum. Der Halbleiter-Spezialist bleibt auf Zukunftskurs.

(Bildquelle: Pressefoto ELMOS Semiconductor)

Stellen Sie sich einen Autobahntunnel vor: Im Neonlicht zeichnen sich Formen und Konturen ab, während man sich sicher durch die Dunkelheit bewegt. So ähnlich lässt sich die Situation für manche Technologiewerte heute beschreiben – Licht voraus, doch auf Sicht braucht man Vertrauen. Für Investoren mit langem Atem ist das oft genau der Moment, in dem sich Chancen bieten. Ein solcher Kandidat ist Elmos Semiconductor.

Das ist Elmos

Elmos entwickelt seit über 40 Jahren intelligente Mikrochip-Lösungen, insbesondere für die Automobilindustrie. Als Fabless-Unternehmen und Spezialist für Analog Mixed Signal ICs zählt Elmos zu den Technologieanbietern, die Mobilität der Zukunft sicherer und effizienter gestalten.

Die Produkte treiben Fahrerassistenzsysteme, intelligente Sensorik, energieoptimierte Motorsteuerung und neue LED-Beleuchtungslösungen. In Applikationen wie autonomem Fahren, Elektromobilität und softwaredefinierten Fahrzeugen nimmt Elmos eine zentrale Rolle ein.

Diese technologische Tiefe wird von strategischer Marktorientierung begleitet. Wer in Branchen investiert, die von globalen Megatrends getragen werden, setzt auf Wachstum, das nicht allein von kurzfristigen Konjunkturzyklen abhängt.

Das Firmengelände von Elmos. (Bildquelle: Pressefoto ELMOS Semiconductor)

Q2 2025: Wachstum trotz Gegenwind

Im zweiten Quartal 2025 meldete Elmos einen Umsatz von 145,7 Mio. Euro – 14,8 Prozent über dem Vorquartal und 2,6 Prozent über dem Vorjahresquartal. Besonders profitabel erwies sich die Nachfrage aus China, wo moderne IC-Lösungen stark gefragt sind. Zudem ebbten zuletzt die Bestandsbereinigungen bei Kunden ab, was neue Auftragspenden ermöglichte.

Das operative Ergebnis (EBIT) lag im Q2 bei 30,1 Mio. Euro (Vorjahr: 35,9 Mio. Euro). Die EBIT-Marge sank auf 20,6Prozent (Vorjahr: 25,3  Prozent). Belastungsfaktoren waren die Umstellung auf SAP S/4HANA, gestiegene Materialkosten und ungünstige Wechselkurseffekte.

Die Investitionen beliefen sich auf 4,6 Mio. Euro, was 3,2 Prozent des Umsatzes entspricht – deutlich unter dem Vorjahreswert von 10,1 Prozent. Der bereinigte Free Cashflow lag bei 0,5 Mio.  Euro, nach 1,7 Mio. Euro im Vorjahr, während die Halbjahresbilanz 22,0 Mio. Euro auswies.

Trotz negativer Wechselkurseffekte bestätigt Elmos seine Jahresprognose: Ein Umsatz von 580 Mio. Euro plus minus 30 Mio. Euro bleibt Ziel. Die Umrechnungskursannahme wurde von 1,05 auf 1,15 Euro/US-Dollar angepasst – ein potenzieller Abzug von circa 25 Mio. Euro.

Das sagt die Charttechnik zu Elmos

Die Aktie von Elmos Semiconductor (WKN: 567710 / ISIN: DE0005677108) zeigt derzeit ein bemerkenswertes Chartbild: Der Kurs liegt deutlich über der 200 Tage-Gleitenden Durchschnittslinie, was in der technischen Analyse als ein klassisches Kaufsignal gilt.

In den letzten zwölf Monaten legte die Elmos-Aktie 22,6 Prozent zu. Noch dynamischer präsentiert sich das Momentum in kürzeren Zeiträumen: Auf Sechs-Monats-Sicht beträgt das Plus etwa 37  Prozent, in den letzten drei Monaten rund 58 Prozent. Dieser Anstieg signalisiert gestiegenes Anlegerinteresse und momentumgetriebene Käufe.

Das sagen Analysten zu Elmos

Sowohl Berenberg als auch Warburg Research bestätigen ihre Kaufempfehlung für Elmos Semiconductor. Berenberg belässt das Kursziel bei 102 Euro und verweist auf mögliche Umsatzverschiebungen durch die SAP-Umstellung ins vierte Quartal.

Warburg sieht das Kursziel bei 120 Euro, rechnet zwar mit einem schwächeren Q3, geht aber davon aus, dass Elmos die Jahresziele dennoch erreicht.

Das marktEINBLICKE-Fazit

Elmos Semiconductor verbindet charttechisch ein  technisches Momentum mit einem relativ soliden Fundament. Der Kurs notiert stabil über der 200-Tage-Linie, und die Performance der letzten Monate ist beeindruckend.

Elmos operiert im Spezialsegment – als Anbieter von Analog- und Mixed‑Signal‑ICs vor allem für den Automobilsektor. Das heißt: Großvolumige Indexzugehörigkeit steht weniger im Fokus, wohl aber fundamentale Qualität.