Wie die Fed einen Würfel mit einer Kantenlänge von 20 Meter pusht…

Notenbanker haben es nicht einfach. Sie müssen schauen, dass sie die wirtschaftliche Lage im jeweiligen Land im Begriff behalten und gleichzeitig aber auch bemüht sein, mit ihrem Handel nicht den Kapitalmarkt zu verunsichern. Dass dieses wahrlich nicht einfach ist, zeigt uns seit Monaten die US-Federal Reserve System, kurz die Fed, sehr eindrucksvoll.

Naivität kann einem schon die Illusionen rauben…

Diese Woche war wieder Lagebesprechung bei der Fed. Und wie schon seit Monaten hofften diverse Marktteilnehmer auf ein Wunder. Auf das aus heiterem Himmel sich irgendwie die ganzen Probleme, hervorgerufen durch so eine kleine Finanzkrise der letzten beiden Jahre, innerhalb von vier Wochen in Luft auflösen und wir alle wieder in den USA Vollbeschäftigung, einen intakten Immobilienmarkt, satte Renditen bei Staatsanleihen und pulsierende Aktienmärkte haben werden. Doch die Jungs von der Fed ließen einen als (naiven) Anleger wieder im Regen stehen. Sie publizierten Ding, die man gar nicht gern hörte. So etwas von einer Verlangsamung der Dynamik in Sachen Wirtschaftserholung und von Dingen wie neuen Geldspritzen für den Markt in Höhe von bis zu 1.000 Millionen Dollar.

Entschuldigen Sie bitte an dieser Stelle meine mit Zynismus vermischte Ironie. Aber es wird doch wohl nicht im Ernst auch nur ein realistisch denkender Marktteilnehmer daran gedacht haben, dass die Fed in ihrem Wording innerhalb von nur vier Wochen etwas ändern wird? Erst letzte Woche hatte die Bank of Japan Devisendeals gemacht und da soll nun die Fed keine sieben Tage später ein sich wieder besser abzeichnendes Wirtschaftsbild kreieren? Spätestens jetzt sollte jeder auf dem Parkett kapiert haben, wie die Stunde schlägt. Und spätestens jetzt sollte jeder sich mit dem Thema Gold beschäftigen. Die jüngsten Fed-Aussagen und deren künftiges Handeln an den Märkten werden neben einem Erstarken des Euros einen großen Gewinner haben: Den Goldpreis. Das aktuelle Allzeithoch des gelben Edelmetalls wird schon bald wieder getoppt werden.

Gold wird knapper und dadurch teurer

Es gibt neben den Fed-Aktivitäten wie auch der bekannten Inflationsgefahr sowie dem Aspekt des Schutzes vor Währungsreformen und dergleichen noch ein paar weitere gute Gründe, warum Gold demnächst ungeahnte neue Höhen erklimmen wird. Stichwort China. Die Chinesen verfügen mit rund zwei Billionen Dollar übergewaltige Devisenreserven. Die stammen unter anderem aus der Währungsanbindung des Yuan an den US-Dollar. Der Greenback wird aber in den nächsten Wochen noch weiter unter Druck geraten, so dass die Chinesen ihre Dollar-Reserven lieber weiter in Gold umtauschen. Das bringt mehr Sicherheit. Nicht umsonst steigen schon seit Jahren die chinesischen Goldreserven an. Und dies vor dem Hintergrund, dass Gold ein endlicher Rohstoff ist, der nicht beliebig abbaubar ist.

Der Goldpreis wird ganz einfach steigen, weil jeder etwas davon in seinem Depot haben will. Das Problem ist nur: Gold ist knapp. Eine Zahl, die die meisten kaum kennen, verdeutlicht dies sehr genau: Wenn man alles Gold nehmen würde, das bisher jemals gefördert wurde und es zu einem Würfel zusammenschmelzen würde: Der besagte Würfel hätte gerade einmal eine Kantenlänge von ca. 20 Meter. Und um diesen Würfel wird künftig weltweit gebuhlt. Wer schon investiert ist, reibt sich die Hände, wer es noch nicht ist, sollte bald engagiert sein. Denn der Würfel kann nur schwerlich aufgestockt werden. Stichwort hier die Goldproduktion. Diese sinkt, weil das edle Metall an diversen Stellen auf unserem Globus nur noch sehr schwer abbaubar ist.

Auch die Charttechnik gibt weiter grünes Licht

Der Goldpreis wird also weiter steigen. Es ist lediglich eine Frage der Zeit. Schauen wir kurz einmal uns die charttechnischen Aspekte an. Nachdem im Juni bei 1.265 Dollar das vorläufige Hoch erreicht worden war, kam es zu einer Korrektur bis auf ein Tief bei knapp 1.157 Dollar Ende Juli. Ich hatte Ihnen da geraten, Zu- oder Neukäufe zu wagen. Von hier aus setzte sich dann die langfristige Aufwärtsbewegung fort, mit der Konsequenz, dass wir letzte Woche bei 1.284 ein neues Allzeithoch sahen.

Nach dem gelungenen Ausbruch auf ein neues Rekordhoch spricht einiges dafür, dass es weiter bergauf geht – sagt einem schon die pure Charttechnik. Seitens der Fundamentaldaten kann es nur nach oben gehen! Bleiben Sie daher am Ball!

Take care,

Ihr Goldfinger