Heard in New York: Wall Street startet schwächer in die neue Woche, Übernahmewelle setzt sich fort

Ein relativ ruhiger Auftakt in die neue Woche endete schließlich mit Verlusten. Die Abstufung der irischen Anglo Irish Bank durch Moody’s sorgte bei den Anlegern für Zurückhaltung. Der Rückgang des Chicago Fed National Activity Index auf von -0,11 auf -0,53 Punkte war auch nicht gerade ein Kaufargument. Ein kurzer Move in den grünen Bereich war nur von kurzer Dauer. Letztendlich gingen die Indizes in der Nähe ihrer Tagestiefs aus dem Handel. Nach dem jüngsten Anstieg sind die leichten Abschläge jedoch kaum der Rede wert. Der Dow Jones schloss mit einem Minus von 0,4 Prozent bei 10.812 Punkten. Der S&P 500 verlor 0,6 Prozent auf 1.142 Zähler, der NASDAQ Composite 0,5 Prozent auf 2.370 Punkte.

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Übernahmekarussell rotiert

Mit immer höherer Geschwindigkeit dreht sich das Übernahmekarussell. M&A waren das Thema des heutigen Handelstages. Gleich mehrere Akquisitionen, die zum Wochenauftakt angekündigt wurden, sorgten teilweise für große Kursbewegungen bei Einzelwerten.

Wal-Mart engagiert sich in Südafrika

Der Einzelhandelsgigant Wal-Mart will den südafrikanischen Großhändler Massmart übernehmen. Dabei zahlt der US-Konzern, das umsatzstärkste Unternehmen der Welt, eine Prämie von rund 10 Prozent auf den letzten Schluss von Massmart. Der Gesamtpreis beläuft sich damit auf mehr als 4 Mrd. Dollar. Der Wal-Mart-Aktie half die Ankündigung jedoch nicht auf die Sprünge, sie schloss mit einem Minus von gut 1 Prozent.

Unilever übernimmt Alberto-Culver

Einen Kurssprung um annähernd 20 Prozent machte die Aktie von Alberto-Culver. Der britisch-niederländische Konsumgüterkonzern Unilever legte für den Spezialisten für Schönheits- und Körperpflegeprodukte ein Angebot von 37,50 Dollar je Aktie in bar auf den Tisch. Damit lässt sich Unilever die Akquisition rund 3,7 Mrd. Dollar kosten. Sowohl die Behörden als auch die Aktionäre von Alberto-Culver müssen der Transaktion noch zustimmen. Die Unilever-Aktie legte in Europa übrigens gut 1 Prozent zu.

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Southwest-Aktie legt deutlich zu

Auch in der Luftfahrtbranche tut sich etwas. Southwest Airlines, die „Mutter aller Billigflieger“, übernimmt den kleineren Konkurrenten AirTran für rund 1,4 Mrd. Dollar (siehe „Before the Bell“ von heute). Naturgemäß sprangen AirTran-Aktien daraufhin knapp unter den Übernahmepreis und gewannen 61 Prozent. Ungewöhnlich ist die positive Reaktion der Anleger bei dem übernehmenden Konzern. Obwohl Standard & Poor’s das Unternehmen angesichts der teuersten Akquisition der Firmengeschichte auf seine Watchlist bezüglich einer möglichen Rating-Abstufung gesetzt hat, gewann die Aktie von Southwest Airlines rund 9 Prozent. Tatsächlich könnte sich die Übernahme als cleverer Schachzug erweisen. Schließlich erhält Southwest dadurch Zugriff auf den weltweit verkehrsreichsten Flughafen in Atlanta.

Apples iPhone verkauft sich auch in China glänzend

Das neue iPhone 4 verkauft sich weiter wie „geschnitten Brot“. Auch in China. Nur zwei Tage nach dem Verkaufsstart lagen dem Mobilfunkkonzern China Unicom, der das iPhone im Reich der Mitte an die Kunden bringt, mehr als 200.000 Vorbestellungen vor. Zum Vergleich: Beim Vorgängermodell, dem iPhone 3GS, hatte es rund sechs Wochen gedauert, bis erst einmal 100.000 Geräte verkauft waren. Das iPhone bleibt eine Erfolgsstory. Ebenso die Apple-Aktie: Diese kletterte im Handelsverlauf bei knapp 295 Dollar auf ein neues Allzeithoch, schloss jedoch mit leichten Abschlägen.