Daimler, BMW & VW: Deutsche Autobauer sollen mehr in den US-Markt investieren

Bildquelle: Pressefoto Daimler

Die Top-Manager der deutschen Automobilindustrie sind am Dienstag in Washington erschienen, um die von Trump angedrohten Strafzölle zu verhindern. Trumps Absicht war unter der Androhung neuer Zölle, dass Daimler (WKN: 710000 / ISIN: DE0007100000), BMW (WKN: 519000 / ISIN: DE0005190003) und Volkswagen (WKN: 766403 / ISIN: DE0007664039) zu neuen Investitionen in den USA gezwungen werden.

Am Dienstag sind die Top-Manager der deutschen Automobilindustrie Diess, Zetsche und Peter in Washington erschienen, um die von Trump angedrohten Strafzölle auf Autoimporte aus der EU von bis zu 25% zu verhindern. Trumps Absicht war unter der Androhung neuer Zölle, dass Daimler, BMW und Volkswagen zu neuen Investitionen in den USA gezwungen werden. Doch die Ergebnisse sind vage, da die Verhandlungshoheit zum Thema Handel bei der EU-Kommission liegt. Das Treffen war daher höchst umstritten, berichtete das Handelsblatt.

Stellenstreichungen in der US-Automobilindustrie und schwacher Export

Doch Trump kann trotz neuer Strafzölle die Krise in der amerikanischen Automobilindustrie nicht aufhalten: General Motors verkündete fünf Werke in den USA zu schließen und 15.000 Stellen zu streichen. Zudem kann Ford nur seine Stellung im Heimatmarkt wahren: Aufgrund Trumps Politik der billigen Energie werden die Verkäufe der großen Pick-ups am Laufen gehalten. Exportfähig sind sie jedoch nicht, da sie sich nicht mit den Klimavorlagen der EU und mit der Elektrostrategie in China vertragen.

Deutsche Autobauer sollen mehr in den US-Markt investieren

Daher bedeutet Trumps Credo „America First“ auch, dass Investitionen der deutschen Autobauer in die Vereinigten Staaten fließen sollen. Dafür hat jeder Konzern bereits Pläne: VW-Chef Herbert Diess verkündete gemeinsam mit Ford in den USA große Pick-ups bauen zu wollen. Die Verhandlungen zum Aufbau einer „globalen Auto-Allianz” seien fortgeschritten, das Bündnis würde auch die US-Autoindustrie stärken, erklärte Diess. Ein „großes Investmentprogramm” in den USA sei in Planung. Details darüber würden „im Januar oder Februar” bekannt gegeben. Zudem ist auch eine Kooperation mit dem Softwarekonzern Microsoft geplant. Des Weiteren ist der Bau eines zweiten Werks in Planung, VW möchte ein neues Elektroauto in den USA produzieren. Der genaue Standort steht jedoch noch nicht fest.

Trump habe auch positiv auf die vorgelegten Konzepte von Daimler reagiert, sagte CEO Zetsche. BMW verkündete zudem eine Investition von USD 9,3 Mrd. (EUR 8,2 Mrd.) in ihr Werk in Spartanburg (South Carolina). Bis 2021 sind Investitionen von weiteren USD 600 Mio. und die Schaffung von 1.000 zusätzlichen Arbeitsplätzen vorgesehen. BMW exportiert 70% der Produktion, was einen großen Beitrag für die US-Handelsbilanz darstellt.

Autobosse sind optimistisch nach dem Treffen mit der US-Regierung

Nach ihrem Treffen mit der US-Regierung haben die deutschen Autobauer eine positive Bilanz gezogen: Trump hat den Managern nahegelegt, mehr in den US-Markt zu investieren, wozu sie auch bereit sind. Die Deutschen Autobauer sind daher zuversichtlich, dass die angedrohten Autozölle abgewendet werden können.

Ihnen ist jedoch bewusst, dass sie mit der US-Regierung über keine konkreten Autozölle verhandeln können. Dafür haben sie kein Mandat, das liegt bei der EU-Kommission, die seit Längerem mit der US-Regierung Verhandlungen über ein transatlantisches Zollabkommen führt. Bei den Gesprächen zwischen den Automanagern und der US-Regierung kann es deshalb nur darum gehen, welche Investitionen und damit Arbeitsplätze die drei Autobauer sichern wollen. Ob das Treffen Bewegung in den festgefahrenen Handelsstreit zwischen den USA und der EU bringen kann, bleibt daher umstritten…

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