Kontrollverlust

Bildquelle: Pressefoto Deutsche Börse AG

Wenn Sie mich nach meinen pädagogischen Überzeugungen fragen, so kurz vor dem ersten Geburtstag meiner Tochter, muss ich Ihnen sagen – ich habe eigentlich keine, denn zum einen ist das Kind ausgesprochen umgänglich (hat sie vom Vater) und damit recht pflegeleicht, und zum anderen ist die Kindsmutter in Sachen frühkindliche Pädagogik quasi eine Koryphäe, weil fachlich bestens ausgebildet. Allerdings gebe ich zu, dass ich nichts dagegen einzuwenden hätte, wenn die Kleine in einigen Jahren ihr Interessen für meine alten Asterix-Hefte entdecken würde. Denn auch wenn der kleine Gallier und seine Freunde in diesem Jahr schon 60 werden, an Witz und Aktualität haben deren Abenteuer nichts eingebüßt. So, und wenn Sie mich jetzt fragen, warum ich Ihnen das alles erzähle, dann lautet die Antwort: Weil ich jetzt (mit einem Augenzwinkern) Obelix zitieren will, und zwar mit dem legendären Satz: „Die spinnen, die Briten!“. Oder wie bitte ist das Chaos, das seit Wochenbeginn im Londoner Unterhaus herrscht, sonst noch zu erklären? Nach der krachenden historischen Niederlage für Theresa May bei der Abstimmung über das BREXIT-Abkommen und dem anschließenden Misstrauensvotum – in dem ihre Gegner plötzlich wieder FÜR die ungeliebte Regierungschefin stimmten – ist das britische Parlament weiter denn je vom ausgerufenen „Take back control“ entfernt. Die Kontrolle über dieses Desaster mit Namen BREXIT ist allen Beteiligten schon lange entglitten, und eine Besserung scheint nicht in Sicht. Immerhin, und damit kommen wir mit einem harten (!) Schnitt direkt zu den Märkten, verlief die Woche trotz der Wirren in Great Britain einigermaßen erfolgreich:

Viel zu tun!

So marschierte der DAX beispielsweise bis auf 11.051 Zähler, womit wir ein neues 2019er-Top konstatieren dürfen. Von der Wall Street kommen ebenfalls durchaus ermutigende Signale; dort hat die neue Berichtssaison bereits begonnen, die dank bester Ergebnisse der US-Großbanken auch schon für mächtig Alarm bei Dow Jones & Co gesorgt hat. Der US-Leitindex eroberte jedenfalls die 24.000er-Marke und die Oktober- bzw. Novembertiefs mittlerweile zurück und könnte sich nun – über den Bremsbereich bei 24.500/24.800 hinweg – erneut auf den Weg in Richtung GD200 (24.970) bzw. 25.000er-Barriere machen. Der deutsche Leitindex dürfte sich davon ruhig eine (oder am besten gleich mehrere) Scheiben abschneiden, denn auch wenn sich die 10.800er-Schwelle mitsamt der unteren Begrenzung des 2018er-Abwärtstrendkanals in dieser Woche als stabile Haltezone entpuppt hat – von einem Ausbruch (per Tagesschluss, siehe oben) über die 11.000er-Hürde ist der Index noch ein Stück entfernt. Von der 200-Tage-Linie (12.063) ganz zu schweigen, da beträgt der Abstand aktuell -1.144,67 Punkte bzw. 9,49%, das ist schon eine kleine Welt. Bleibt als Fazit: Da ist noch Luft nach oben, beim DAX. Für die kommenden Sitzungen gilt: es gibt viel zu tun! Das gilt auch für uns, denn wir sind am Mittwoch im Rahmen der SG Active Trading-Webinare an der Reihe und würden uns sehr freuen, wenn Sie Zeit und Lust hätten, bei unserem „Seasonal Special“ vorbeizuschauen!

PrimequantsEin Beitrag von Sebastian Jonkisch von Prime Quants

Prime Quants verfasst und veröffentlicht Finanzpublikationen für institutionelle und private Anleger, die ihre Börsengeschäfte selbst in die Hand nehmen möchten. Das angebotene Spektrum erstreckt sich von kostenfreien Markt- und Einzelwertanalysen über komplexe Research-Studien bis hin zu täglichen Prognosen und realen Trades. Weitere Informationen unter www.prime-quants.de. Dort erhalten Sie auch den kostenlosen Newsletter Market Mover.

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