Um 5: DAX mit gesundem Minus – Chinas Zahlen sollten nicht überbewertet werden

Bildquelle: Pressefoto Deutsche Börse AG

Auch das heutige Minus im Deutschen Aktienindex ändert nichts an der Tatsache, dass sich die technische Verfassung des Marktes mit der Überwindung der Widerstandszone im Bereich zwischen 11.000 und 11.050 Punkten stark verbessert hat. Im Gegenteil, eine solche Verschnaufpause wie heute ist sehr gesund. Es bleibt dabei, der DAX hat jetzt kurzfristig Potenzial bis in die Region um 11.700 Punkte.

Heute machte sich auch das Fehlen der Wall Street in den Umsätzen bemerkbar, die wegen eines Feiertages geschlossen blieb. Hier könnte von der Berichtssaison im Laufe der Woche der nötige Rückenwind auch für die Frankfurter Börse kommen. Die Skepsis, was die Bilanzen der US-Unternehmen angeht, ist aufgrund des Handelsstreits und zahlreicher Warnungen sehr hoch. Aber genau das könnte bei positiven Nachrichten der Nährboden für eine Fortsetzung der Rally in den kommenden Tagen sein.

Den Wachstumszahlen, die heute aus China gemeldet wurden, sollte dagegen nicht allzu viel Bedeutung beigemessen werden. Ob die Wirtschaft im Reich der Mitte nun mit 6,6 oder 6,8 Prozent wächst, keiner außer die Regierung in Peking wird es genau wissen. Und die Tatsache, dass der Konjunkturmotor ins Stottern geraten ist und der Handelsstreit seine Spuren in der konjunkturellen Verfassung Chinas hinterlassen hat, ist nach den Zahlen der vergangenen Monate auch keine wirklich neue Erkenntnis.

Jochen Stanzl

Ein Beitrag von Jochen Stanzl

Er ist Chef-Marktanalyst bei CMC Markets, Frankfurt. Davor war Jochen Stanzl über 15 Jahre bei der BoerseGo AG als Finanzmarktanalyst tätig und hat unter anderem die Portale GodmodeTrader, Jandaya und die Investment- und Analyseplattform Guidants mit aufgebaut und als erfolgreiche Kanäle in der deutschen Trading-Community etabliert. Sein analytischer Fokus liegt auf der Kombination aus technischer und fundamentaler Analyse von Währungen, Rohstoffen, Anleihen und der weltweiten Aktienmärkte.

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